Es gibt wohl nach wie vor keinen schöneren und besseren Ort, um mit den Designer*innen über ihre Kollektionen zu plaudern, als auf dem Berliner Mode Salon. Es ist ein Potpourri aus bekannten Gesichtern, aus etablierten Labels und Neuentdeckungen und zum vierten Mal in Folge beweist das Konzept, dass Mode deutscher Kreateure unbedingt mehr Beachtung verdient: Speziell William Fan und Nobi Talai haben es in kürzester Zeit geschafft, nicht nur unsere Herzen, sondern auch die der Fachpresse und Einkäufer im Sturm zu erobern: Mit spannenden Kreationen, dem Blick für’s Detail und einer ganz eigenen Handschrift. Das unübertrefflich Schöne an dieser Veranstaltung: Wir erfahren von den Macher*innen selbst, was hinter ihren Entwürfen steckt, wie sich welche Stücke zusammen setzen und worauf es ihnen wirklich ankommt. Und das Konzept geht auf: Im Januar 2015 startete das Konzept der Vogue erstmals und gehört längst zur festen Größe der Berliner Mode Woche, wenn nicht sogar zur Wichtigsten.
41 deutsche Brands standen gestern Nachmittag zum vierten Mal im Mittelpunkt, um genau eines zu beweisen: Wir können auf diese Menschen, diese Kollektionen und den Standort Berlin wahrlich wirklich stolz sein. Und ein paar Schnappschüsse haben wir natürlich mitgebracht:
Auch der Blick aus nächster Nähe bewies: Odeeh ist einfach das liebste Label auf der Fashion Week.
Wer hier regelmäßig vorbei schaut, der kennt RIANNI + Nina längst: Aus ausgesuchten Vintage-Tüchern und Stoffen fertigen sie ihre Kollektionen an. Von Taschen über Kimonos bis hin zu kompletten Roben.
Das lala Girl goes ,Guerrilla Gardening’. Und das bedeutet: Abstrahierte Blumenprints überlagern den typischen Kufiya-Print und zerlaufen dabei wie Farbkleckse im Graffiti-Stil. Einflüsse aus dem Punk vermischen sich gekonnt mit maskulinen Elementen und verschmelzen zum typischen lala-Look. Erdfarben wie Khaki und Rost stehen im Kontrast zu leuchtendem Orange und Electric Blue.
Knalliges Pink trifft Weinrot, strahlendes Rot akzentuiert die Beine. Mutiger sein – so lautet Malaikas Devise. Mehr von ihrer Kollektion erfahrt ihr hier.
Der Meister der Dekonstruktion wird kuschelige: Zumindest, was seine Materialwahl angeht. Cashmere it ist – und genau das wird in gewohnt vladimirscher Manier eingesetzt: So, wie es eben getragen wird. Da liegen Falten, wo sie hingehören und wie sie sitzen, wenn wir das Kleidungsstück am eigenen Leib tragen. Keine Mauschelei, kein Zwicken, kein Gar nichts. Wer sich für Vladimir Karaleev entscheidet, der weiß, wie es sitzen soll.
Es folgt: die Meisterin der Ballonärmel, weiten Proportionen und warmen Farben. Wieder mal ein Highlight des Mode Salons. Schade, dass wir uns verpasst haben <3
Es hat ein bisschen gedauert, bis es gescheppert hat, dafür knallte es irgendwann umso mehr: William, du machst einen ganz großartigen Job und hast dich innerhalb kürzester Zeit zu einem der wichtigsten Jungdesigner gemausert: Mit eigener Taschen- und Schuhkollektion. On top gibt’s für den Winter noch 2m lange Hosen, die selbstverständlich gekürzt erden dürfen, Stickereien, die an sein Heimatland erinnern, Glockenärmel und Layering für Fortgeschrittene.
Jana, ich liebeliebeliebe deine Kreationen – und das sage ich nicht bloß, weil wir uns schon so lange kennen. Neuester Anwärter für’s Schmuckkästchen: Der große Ohrring mit dem rundgeschliffenen Jaspis-Stein.
Dawid Tomaszewski gilt als Vater der deutschen Abendroben und findet sich auf jedem Roten Teppich wieder. Seine Auswahl für den Berliner Mode Salon: Très chic, aber längst nicht nur für den großen Moment, sondern auch für den Alltag.
Bekannt für seine von Sportarten inspirierten Kollektionen, widmet sich Hien Le im Winter 2017 dem Skateboarding zu. „Im Sommer 2016 saß ich häufig in der Nähe des Skateparks am Gleisdreieck“, erzählte der Designer der Vogue. „Dann dachte ich an meinen Bruder und an die Skate-Zeit zurück, und außerdem entdeckte ich das Video von Hermès, in dem die Models skaten.“
Denitza, ich entschuldige mich in aller Form bei dir, für diese Fotoqualität und verspreche dir hiermit hoch und heilig, dass wir uns deinen Kreationen noch mal ganz ausführlich und gesondert widmen werden: Denn nichts anderes hättest du verdient! So viel dürfen wir jetzt schon mal verraten: Ein Schmuckstück schöner als das andere.
Gesehen, verknallt, vergessen: Wiedergefunden. Es mag am Namen liegen, aber Horror Vacui hatte sich doch tatsächlich aus unserem Radius geschlichen. Wiesoweshalbwarum? Ich kann es euch beim besten Willen nicht sagen. Bloß eines wissen wir: Die Kreationen sind zum Schlafen eigentlich viel zu schade. Also machen wir es einfach dem Slip-Dress-Trend gleich und nehmen im kommendem Sommer alle Pyjamas und Nachtroben einfach mit auf die Straße. Warum? Weil sie soso schön sind.
Tim Labenda vertröstete uns gestern mit einer miniminimini Auswahl seiner neuesten Kreationen, statt in Folge aufwendige Blumenteppiche zu streuen oder Laub zu verteilen und seine Kollektion darauf zu betten. Der Grund: Er gehört zu den Finalisten des Woolmark Prize und wird am Montag in Paris präsentieren. Tim, wir drücken alle uns zur Verfügung stehenden Daumen, damit’s klappt. ALLE!
Und noch mehr Schnappschüsse aus dem Mode Salon von PB 0110, Fomme, Marina Hoermanseder, Dorothee Schumacher, Perret Schaad, Saskia Diez, Marjana von Berlepsch und Antonia Goy: