Aus dem schnöden Flachland meiner Berliner Heimat zog ich aus, endlich mal wieder auf Knödel zu starren. Ziel: Der allernördlichste Teil Italiens, Meran, Südtirol. Als kredible This is Jane Wayne Repräsentantin hatte ich von der Welt schon viel gesehen, war rumgekommen, von kalt nach warm und wieder zurück gereist und erwartete dieses Mal gar nicht so viel, Hügel eben.
Was ich im Meraner Land stattdessen fand, war ein neuer Erden-Lieblingsplatz. Nicht nur, weil hier Speck an Bäumen wächst und die Luft aus saftiger Subtropen-Kristall-Frischluft in Reinform besteht, sondern weil dir die Palmen hinter den Weinbergen neben deiner Terrasse zuwinken, weil Gastfreundschaft hier so groß wie Genusskultur geschrieben wird und sich traditionelle Alpen-Idylle mit modernen Urban-Knallern High Fives am laufenden Band geben.
Manche Erlebnisse, die müssen, genau wie guter Wein, erst ein paar Momente reifen, bis sie ihre Kraft so richtig entfalten. Das, liebe Reisefreund*innen, ist die Ausrede dafür, dass erst ein halbes Jahr verstreichen musste, bevor ich euch hier meinen Reisebericht über das Meraner Land serviere. Denn, Hand aufs Herz, Südtirol braucht keine Wirkzeit – ein Zug Meranluft inhalieren reicht, schon fällt der Gedanke an die Rückkehr in eine mausgraue Heimatstadt, nur noch schwer. Alpine Lage zu mediterranen Urlaubs-Vibes, mehr geht nicht. Selten so einen magischen Ort erlebt, wie diesen. Aber schaut doch einfach selbst:
Wohnen
Das Ottmanngut ist ein Altmeraner Gasthaus, Mobiliar im Jugendstil verteilt auf neun individuell eingerichtete Zimmer, mit angrenzendem Garten inklusive Weinberg und kleiner Bibliothek.
Für die einen, ist es ein Ort, an dem man ab 234 Euro pro Zimmer inklusive Frühstück übernachten kann, für mich war es der erste Platz seit langer Zeit, an dem ich wieder ein- und durchschlafen konnte.
Hier habe ich nicht nur meinen Frühstücks-Kaffee mit Eiswürfeln von den Augen abgelesen bekommen, sondern mich auch in die Orangerie, die Gutsherren und meine #meetmerano Mitreise Crew verliebt.
Regelmäßig finden hinten im Gärtchen übrigens kleine Akustik-Konzerte im Stroh oder Themenabende mit Open Air Bar statt. Das Frühstück ist hier eine Kunstform und selbst das handgemachte Geschirr dazu schon die halbe Reise Wert. Bis ins Detail ein Bilderbuch-Aufenthalt.
Essen
Sterneköchin Anna Matschers tischt im Restaurant „Zum Löwen“ auf. Der etwas tiefere Griff ins Täschle lohnt sich. Ca. 120 Euro pro Person inkl. Getränke
Im Restaurant Miil werden saisonale und regionale Produkte von Gourmetkoch Othmar Raich zubereitet. Klingt schon wie ein Gedicht: Hirschtatar auf „Waldboden“, Zandercarpaccio mit Apfel-Meerrettich und Spitzwegerich sowie Selleriesalat mit wildem Wiesenspinat. Ca. 50 Euro pro Person inkl. Getränke.
Nicht nur wer gern Schnecken checken will, ist bei Onkel Taa gut aufgehoben. Hier gibt’s die gezüchteten Kriechtiere absurd lecker zubereitet und in Taas unendlichen Archiv findet man außerdem 1001 gesammelte Schätze. Nach Wunsch auch mit Führung. Erlebnisgastronomie mal ganz anders.
Brotzeit mit regionalen und qualitativ hochwertigen Produkten, wie auch den berühmt berüchtigten Wacholder geräucherten Tiroler Speck findet man im Pur Südtirol. Zwischen 10 und 15 Euro
Erleben
Wo der Infinity-Pool ruft, ist Spa-lamari Jane nicht weit. Im Miramonti Boutique Hotel steht die Mutter aller Becken, gefüllt mit Solewasser und quasi „frei in der Luft“ schwebend.
Hier im Hotel kann man übrigens auch wohnen und hervorragend essen, wenn der Geldbeutel es denn so will. Ab ca. 250 Euro pro Zimmer.
Nahtlos in Sachen „Ahh“ und „Ohh“ knüpft das San Luis Hotel und Lodges an: Eine durchdesignte Retreat-Wasser-Wellness-Welt, wie man sie sonst wohl nirgends so findet.
Etwas bodenständiger geht es mit einem Tag in der Therme Meran mit Tiroler Alpenhonig Rückenmassage – oder einfach so wie viele Einheimische es tun, in der Mittagspause ab in die Poollandschaft zwischen den Bergen ins Wasser springen und ein paar Bahnen ziehen.Tagesaufenthalt mit Spa-Treatment 90 Euro
- Ein Mal im Paragliding Flug ab durch die Berge? Bitteschön: tirolfly.com. ab 80 Euro
- Ein Besuch in den Gärten von Schloss Trauttmansdorff ist einen Besuch wert und kostet noch dazu nur ein Appel und ein Ei. 12 Euro pro Tagesticket
- Eines der Highlights dieser Reise war der Tag im Erlebnishof Kränzelhof. Neben sieben wunderschönen Gärten gibt es dort auch eine Vinery mit köstlichsten Rebensäften der Region sowie viele Kunstwerke zu begucken. Im Labyrinth kann man sich nicht, nicht verlaufen.
Und ich hatte außerdem das große Vergnügen, den in Tirol lebenden und arbeitenden Designer Dimitri zu treffen und einen kleinen Blick in sein Atelier und den angrenzenden Showroom werfen.
Jetzt weiß ich zum Beispiel, dass Tiroler Marillenknödel Dimitris Achillesverse sind und er sich für seine Häkeldetails an Kleidern gern auch mal an den alten Tischdeckchen aus dem Hotelbestand seiner Eltern bedient.
Und im Dimitri Dress kann ich mich auf dem Balkon des Designers doch ganz gut sehen lassen, oder?
Danke Meraner Land, du wahnsinnige Perle, für dieses einzigartige Erlebnis. Ich komme ganz bald wieder, versprochen!
– In freundlicher Zusammenarbeit mit dem Meraner Land –