Am 21. Januar 2017 gingen weltweit etwa 5 Millionen Menschen auf die Straße, um gegen Donald Trump und das, wofür er steht, zu demonstrieren. Gegen das Patriarchat. Gegen Ungerechtigkeit und salonfähigen Sexismus. Der Hashtag #Womensmarch platzte nicht nur zu Ehren der Organisatorinnen zeitgleich aus allen Nähten, es war, als hätte die halbe Welt Plakate gemalt und sich mit einem Mal solidarisch gegen die Stille und für den lauten Protest entschieden. Dafür, zusammenzuhalten. Und sichtbar zu werden. Schnell war klar, dass die herrschende Umbruchstimmung nur einen weiterer Schritt auf dem Weg zu faktischen Veränderungen markieren würde, womöglich sogar eine kleine Revolution von Washington ausgehend, eine heftige neue Flut in der ohnehin populären vierten Wellte des Feminismus, der seinerseits längst nicht mehr nur für die Rechte von Frauen einsteht, sondern für Menschenrechte im Allgemeinen. Denn „Women’s Rights are human rights“.
Und so kam es schließlich, dass die Women’s March Macherinnen schon zu Beginn des Jahres 2017 „10 Actions for the first 100 days“ veröffentlichten und damit unterstrichen, dass es sich bei ihrem Vorhaben vielmehr um eine nachhaltige globale Bewegung als bloß um eine kurzweilige Protestaktion handeln soll. Ein weiterer Punkt auf der Agenda ist laut Facebook ein groß angelegter Generalstreik unter dem Motto „A Day Without A Woman“. Als Datum wird der 8. März genannt – der Internationale Frauentag. Ein Weltfrauentag ohne Frauen also. Wie soll das aussehen?
Es mag utopisch klingen, weltweit sämtliche Frauen dazu zu bewegen, ihre Arbeit für einen kurzen Augenblick pausieren zu lassen, unmöglich ist dieses Vorhaben allerdings keineswegs. Im Jahr 1975 etwa legten 90% aller isländischen Frauen, darunter auch die künftige Staatspräsidentin, ihre Arbeit für einen Tag nieder. Flüge fielen aus, genau wie die meisten Schulen, am Tag nach dem sogenannten „Kvennafrídagurinn“ waren die Zeitungen nur halb so dick wie sonst, – die Männer lachten erst, dann staunten sie nicht schlecht. Und lernten offenbar dazu: Heute steht Island in Punkto Gleichberechtigung auf Platz 1. 1991 folgte der Frauenstreik in der Schweiz. „Wenn Frau will, steht alles still“, hieß es damals. Im Fokus standen in beiden Fällen vor allem fairen Löhne. Was diesmal passieren wird, ist schnell ausgemalt: Ohne den Beitrag der Frauen wird es wieder sehr ruhig werden. Im schlimmsten Fall bräche sogar die Wirtschaft zusammen. Und zwar, um deutlich zu machen, dass wir noch längst nicht in einer gleichberechtigten Gesellschaft angelangt sind, in einer Welt, in der ausnahmslos alle Frauen ebenso viel Respekt wie ihre männlichen Mitmenschen genießen. Auch auf ökonomischer Ebene. Allerdings wird nicht nur der Gender-Pay-Gap Thema sein. Auch auf Sexismus, Rassismus, Diskriminierung jeglicher Coleur, auf die mangelnde Unterstützung von Alleinerziehenden und Menschen mit Behinderungen, auf die fehlende Gleichstellung der LGBT-Community und fortwährende sexualisierte Gewalt soll aufmerksam gemacht werden. Women’s March erklärte hierzu:
„In the spirit of women and their allies coming together for love and liberation, we offer A Day Without A Woman. We ask: Do businesses support our communities, or do they drain our communities? Do they strive for gender equity, or do they support the policies and leaders that perpetuate oppression?“
Natürlich werden wir dazu aufgerufen mitzumachen. Nicht nur am 8. März, sondern schon jetzt. Diskutiert, teilt, werdet aktiv. In den U.S.A, aber auch hier, bei uns: Women’sMarchGlobal. Seid mutig. Für euch selbst, für all jene in der Ferne, für unsere Kinder. Für eine Welt, in der wir wirklich leben wollen.
Wir halten euch über folgende Infos auf dem Laufenden.