Durchschlafen im eigenen Bett – wie hat’s geklappt?

Während meines zehnmonatigen Mutterdaseins hat sich eine Frage ganz besonders häufig wiederholt: Sag, schläft er schon durch? Manchmal tut mir der Kopf von den darauffolgenden Diskussionen weh, einerseits, weil ich wirklich und wahrhaftig aufrichtig mitleide, jedes Mal, wenn ich Geschichten von Zweijährigen höre, die noch immer nicht so recht einsehen wollen, dass Mama und Papa eine lange Mütze Schlaf ab und an ziemlich gut gebrauchen könnten. Kinder haben unterschiedliche Bedürfnisse, wollen uns ganz sicher nicht ärgern und haben ganz oft ihren ganz eigenen Kopf. Ich wäre vermutlich trotzdem nur noch ein Häufchen Elend und ziehe meinen Hut vor all den superstarken Raketeneltern da draußen, die tagsüber trotzdem noch Lieder trällern und Spucktücher sortieren können.

Mindestens so häufig stoße ich aber auch auf Härtefälle: „Das Familienbett hat sich nunmal ganz automatisch etabliert, der Kleine ist ja auch erst vier.“ Ich verstehe das, wirklich. Ich mag sogar die Vorstellung. Bloß möchte ich in diesem ganz besonderen Beispielen dann manchmal nicht hören, dass niemand begreift, wiesoweshalbwarum nicht irgendwann einfach mal Ruhe im Karton ist. Auch nicht, dass die Situation tierisch nerve. Dass bei allen anderen immer alles viel reibungsloser laufe oder das Kind einfach „sau anstrengend“ sei. Lieber wären mir glänzende Augen, vor Glück, wegen all der Kuscheleinheiten und Dreisamkeit, gern auch mit einer ehrlichen Portion Gemeckere garniert, sich Luft machen ist wichtig, aber tendenziell erkenne ich im Angesicht solcher Anekdoten in meinem Gegenüber (auf dem Spielplatz, an der Supermarktkasse oder sonstwo) nicht selten unterschwellige Anfeindungen, die in meine Richtung zielen.

Ganz und gar nicht charmant sind etwa durch die Blume abgefeuerte Giftpfeile, bloß weil es bei mir anders läuft, weil ich es anders gemacht habe und immer noch mache. Anders, jawohl. Nicht etwa falsch oder grausam (aber du MUSST doch stillen, aber die Minis BRAUCHEN nachts Nähe, da kann man doch mal ZURÜCKSTECKEN). Es ist nur so: Ich liebe mein Kind über alle Maße, aber auch mein eigenes Bett und den Platz und die Ruhe bei Nacht. Das nur am Rande.

Unglücklicherweise werden Kinder nicht mit Beipackzettel geboren und noch dazu funktioniert jedes einzelne auf seine ganz eigene, herzzerreißend wahnsinnige Art und Weise. Die jetzt folgenden Worte gelten also erst einmal nur für mich und Lio, obwohl ich mir heimlich wünsche, der oder dem ein oder anderen hier ein bisschen Hoffnung einflößen zu können. Die Sache mit dem Durchschlafen ist ein wahrhaft heikles Thema, jede Familie findet ihren ganz eigenen Rhythmus und Weg, weil ich aber immer wieder darauf angesprochen werde, hier ein paar ehrliche Zeilen darüber, wie es bei uns gefruchtet hat, ganz ohne Gewähr und erhobenen Zeigenfinger:

1. Schnelle Umgewöhnung

Mein Sohn war ein Frühchen, weshalb er während der ersten drei Wochen zwischen Mama und Papa geschlafen und gekuschelt hat. Weil es mich aber ziemlich schnell nach mehr Freiraum gelüstete, fragte ich mich irgendwann, ob Lio es überhaupt merken würde, läge er in seinem eigenen Bettchen direkt neben und nicht eingemummelt in mein Stillkissen zwischen uns. Er hat es nicht gemerkt, wirklich nicht. Dabei war das Bettchen nicht einmal ein Bettchen, sondern sein Kinderwagen. Jule hatte mir damals dazu geraten, weil ich sowieso für die relativ schnelle Benutzung des Kinderzimmers plädierte. „Ist ja nur ein kurzer Übergang, da braucht man sich nicht noch ein Möbelstück ins Haus holen.“ Was mir erst reichlich komisch vorkam, stellte sich am Ende als ziemlich logisch heraus.

2. Mürbe machen

Jetzt kommt der Papa ins Spiel. Sein Lieblings-Rat: „Mürbe machen!“. Was nichts anderes bedeutet, als abends, immer zur gleichen Zeit, eine Runde durch die Wohnung zu düsen, mit Baby auf dem Arm, um den Büchern gute Nacht zu sagen, den Stühlen, Blumen und was sich sonst noch so finden lässt. Zum Beispiel. Bis beide so richtig müde sind. Wahrscheinlich ist das großer Quatsch, aber ich hatte manchmal das Gefühl, Lio war irgendwann auch froh, seine Ruhe vor uns zu haben. Wir näherten uns also einer halben Nacht Schlaf für alle.

3. Abendfläschchen

Nach drei Monaten brauchte und wollte ich aus gesundheitlichen Gründen noch ein bisschen mehr Erholung. Meine Mama flüsterte mir schließlich, dass meine Schwestern und ich allesamt dank des Abend-Fläschchens durchschliefen wie die Weltmeister, ich besorgte also Pre-Milchpulver und ließ das Stillen vor dem Zubettgehen sein. Auch hier wieder kein großes Problem in Sicht, ich meine jedenfalls, Lio hätte auch hier den Unterschied nicht gemerkt, auch der Kinderarzt hatte keine Einwände. Bloß die Möpse, die nachts gelegentlich zu platzen drohten. Fies, aber hilfreich: Die gute alte Milchpumpe.

4. Null Ablenkung

Kurz darauf dann der Umzug ins eigene Zimmer. Ich hatte irgendwann einmal gelesen, wenn man sowieso darüber nachdenkt, dann sei dieser Zeitpunkt ein guter, wegen der Gewöhnung. Also: Fläschchen geben (jetzt auch das zweite Mal in der Nacht), Mürbe machen, eine Geschichte lesen (auf dem Sofa), ab ins Bettchen, Spieluhr an, Licht aus, nicht mehr reden (auch nichts lieb Gemeintes, das kommt wohl einem ausgemachten Entertainment gleich), kein Klimbim über das Bettchen hängen, hoffen.

5. Das Bett als Paradies

Mein persönlicher Trick: Das Bett muss dem Paradies gleichen. Sobald Lio angefangen hat zu weinen, habe ich ihn sofort wieder hoch genommen, drei Tage lang. Ich dachte, was bei mir nicht funktioniert, kann auch bei meinem eigenen Kind nicht klappen: Alles, was mit Zwang zu tun hat. Ich habe Lio dann überflüssiger Weise noch ein bisschen erklärt, wie neidisch ich auf das muckelige Fell bin und all den Schlaf bin, wie gut er es hat und dass man die Augen zumachen sollte, wann immer es geht, entspannen eben. Alles zusammen hat uns dann relativ schnell zu sechs, sieben Stunden Schlaf am Stück verholfen. Dann acht. Dann neun. Heute sind es zehn, manchmal elf.

6. Jedes Kind ist anders, bloß kein Druck

Ich weiß, dass ich hiermit all mein vierblättriges Kleeblatt-Glück verbraucht habe und dass es in den meisten Fällen ganz anders läuft. Viele Eltern brauchen das Durchschlafen ihrer Sprösslinge im eigenen Bett noch nicht einmal, was ich tatsächlich nachvollziehen kann, wegen der Nähe. Wem es aber so geht wie mir, dem sei gesagt: Glückliche Eltern haben glückliche Kinder. Lasst euch nicht von der Egoismus-Keule erschlagen, solange das Baby quietschfidel ist. Lasst euch aber genau so wenig unter Druck setzen, Ruhe überträgt sich nämlich auch auf die Kleinen. Ich meine nur: Manchmal ist der Schlüssel zum Glück gar nicht so grausam und kompliziert wie vermutet. Ob ein Baby im eigenen Bett durchschlummert, hat erst einmal nur etwas mit dem neuen Menschen zu tun, ein bisschen kann man ihm aber womöglich dabei helfen. Indem man ab und an loslässt, um an anderen Stellen voll da sein zu können.

Über mehr Tipps & Tricks in den Kommentaren freuen wir uns sehr!

21 Kommentare

  1. Andrea

    Da erkenne ich mich wieder. Ich schlafe auch nur gut wenn ich Platz habe. Unser Sohn hat anfangs neben uns in einem Körbchen geschlafen und ab 4 Monaten allein in seinem Zimmer ( mit Babyphone). Ich glaube man weckt sich gegenseitig unbewusst durch die Schlafgeräusche die wir alle machen. Wenn ich gut schlafe bin ich belastbarer und wesentlich entspannter und geduldiger. Kommt also allen zugute. Er hat in seinem Zimmer dann auch sehr schnell durchgeschlafen. Mal 6, mal mehr Stunden. Hab nach 6 Monaten abgestillt und als es abends noch eine Flasche gab hat er noch länger geschlafen.

    Ihr habt es richtig gut gemacht (genau wie wir ;)!

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  2. Franzi

    Liebe Nike,
    vielen Dank für deinen tollen Beitrag! Eine Frage gleich vorab, ist das diese Baby-Hängematte auf dem Bild? Ich finde es soo sooo klasse, wie du diese ganzen Themen angehst. Es wäre doch toll, wenn alle Mütter so entspannt denken würden, ich habe diesen Konkurrenzkampf jetzt schon satt und unser Baby ist noch gar nicht auf der Welt. Ich habe das Babybay von meiner Schwägerin bekommen und wollte gerne das Gitter dazu kaufen, damit ich es als Stubenwagen nutzen kann und musste mir dann einen Vortrag anhören, was ich nur für eine Mutter sei, das sei soooo gefährlich.

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    1. Claudia

      Liebe Franzi,

      das mit dem Babybay als Stubenwagen haben wir auch gemacht, das war sooo praktisch!! Und man spart sich ein Möbelstück. Wir haben dann abends immer den „Gute-Nacht-Zug“ zum Einschlafen durch die Wohnung gefahren, hat prima geklappt. Und dann ans Bett geschoben und Gitter wieder abgemacht.
      Ich kann es nur weiter empfehlen! Liebe Grüße und alles Gute!

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  3. Lea

    Liebste Nike, ich finde diesen Artikel sooo großartig – und das obwohl bei uns von Durchschlafen nicht die Rede sein kann. Mein kleiner Mann ist 8 Monate alt und wacht (leider) immernoch 2 mal nachts auf. Da hilft leider selbst die abendliche Flasche nichts. Was ich jetzt aber definitiv in Angriff nehmen werde, ist das ausquartieren ins eigene Zimmer. Manchmal habe ich nämlich wirklich das Gefühl, dass sein Papa und ich ein kleiner (oder großer) Störenfried für seinen Schlaf sind. Vielleicht bringt das ja was. Und ich kann dir nur Recht geben: entspannte, glückliche Eltern – entspannte, glückliche Kinder. 🙂 ich habe hier übrigens gerade ein kleines Zahnmoster inclusive Meckerziege am Start. Hast du da ein paar Tips und Tricks parat? Liebste Grüße, Lea

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    1. nike_jane Artikelautorin

      Ich habe auch ein Zahnmonster hier! Wir fragen mal Jule (die steckt gerad eim wohlverdienten Urlaub) nach Tricks! Ich kenne nur die typischen: Dentinox (Gold wert bei uns), gekühlte Beißringe und hippiemäßige Bernstein-Ketten (:

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      1. Jule Pumpe

        …..es gibt sicherlich noch mehr aber hier noch ein paar TIPs…..OSANIT Streukügelchen,Pfeilchenwurzel,z.B. eine kalte Möhre,um darauf zu beissen-
        Weleda Fieber- und Zahnungszäpfchen…..
        In solchen Fällen könnt ihr auch nach der Wochenbettzeit nochmal Eure nachsorgende Hebamme kontaktieren-
        und immer wenn es gar nicht besser wird Kind in den Tragesack und raus vor die Tür—neiiin nicht um 3.00 Nachts,ist ja klar.Aber tagsüber kann dass gut helfen.Diese Phase ist eine der nervenaufreibensden Phasen-wechselt euch auf jedenfall ab mit den Tagen und Nächten-einer schläft und ruht aus,einer hält und beruhigt das Kind.So schafft man es einigermassen ohne Kilometertiefe Augenränder durch diese Zeit zu kommen. 🙂

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  4. Marie

    Einerseits tat mit der Text, wie so viele deiner Texte, sehr gut; denn es ist ganz sicher möglich, Babys können durchschlafen und das auch ohne Schreien lassen, was FÜR MICH keine Option ist. Andererseits habe ich auch ein bisschen Bammel und frage mich gerade, warum ich nicht schon früher mit all dem, was du beschreibst angefangen habe. Denn Frida ist nun schon ein Jahr alt, ich habe acht Monate voll gestillt und nun stille ich noch nachts und leider auch immer noch zum Einschlafen. Sie schläft noch bei uns im Bett, das werden wir dann wohl als nächstes ändern. Momentan ist es noch so, dass sie, wenn wir ganz großes Glück haben, nur zwei Mal in der Nacht aufwacht. Damit komme ich klar, weil ich alles im Halbschlaf machen kann, das größere Problem ist das Einschlafen, da das nur klappt, wenn wir sie erst eine halbe Stunde in der Trage haben, bis sie eingeschlafen ist. Wenn sie dann ins Bett gelegt wird, muss ich immer dabei sein, weil sie jedes Mal aufwacht und sofort weint, bis ich sie nochmal stille, wobei sie dann wieder richtig einschläft.
    Ich hätte gerne etwas von deinem Kleeblatt..

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  5. Anna

    Liebe Nike, Du hast einen super Artikel über ein ziemlich heikles Thema geschrieben. Ich finde Deinen Schreibstil sehr großartig, offen und ehrlich. So muss es sein. Und Du sagst ja auch, dass jede Familie ihren Weg finden musst und das finde ich sehr wichtig. Denn viele, viele Frauen möchten ihr Bett nach einer Gewissen Zeit auch gerne wieder für sich haben, aber nicht jedes Kind ist so pflegeleicht und kompromissbereit wie Dein kleiner Sohn. Ihr habt da bestimmt sehr großes Glück gehabt. Und da liegt auch das Problem Deines Textes. Du beschreibst euren ganz individuellen Weg, aber der ist leider nicht allgemeingültig. Ich finde es als Hebamme und dreifache Mutter wirklich total wichtig, dass die Bedürfnisse von Mutter und Kind übereins gebracht werden und da bin ich eher Fan vom Familienbett, Stillen nach Bedarf, Tragen, nicht schreien lassen. Und ich bin KEINE totale Müsli-Glucke, die nur noch über Kautschuk-Schnuller nachgedacht hat. Ich bin Frau und die Kinder sind mein Ein, aber nicht mein Alles. Nur habe ich mich für sie entschieden und nun muss ich auch Opfer bringen. Ich finde das ganz normal und okay.
    Ich bin gespannt auf die nächsten Blog-Einträge!

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    1. nike_jane Artikelautorin

      Liebe Anna, tausend Dank für deine konstruktive Kritik und die lieben Worte. Ich bin bei allem, was du sagst, komplett bei dir und muss wohl noch daran arbeiten, deutlicher zu machen, dass es nämlich genau so ist, wie du sagst: Dieser Weg ist nicht allgemeingültig. Ich dachte, ich hätte genau das rüber bringen können – beim nächsten Mal also noch deutlicher <3

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  6. Janin

    Liebste Nike,
    wieder einmal Danke für deine ehrlichen Worte. Ich denke, jeder Neumama und Schwangeren nimmst du mit deiner Gelassenheit und Ehrlichkeit zu solchen Themen ein wenig Selbstzweifel und Angst ab. Ich selbst fühlte mich beim Lesen als superstarke Raketenmama, wie du es so nett beschrieben hast.. Mit vierjährigem Mädchen und 9 Monate altem Baby im „Familienbett“, jeden Tag ausgeschlafen und frisch fröhlich munter trotz mehrmaligem Stillen in der Nacht. Entspannte Mama, entspannte Kinder – besser kann man es nicht beschreiben. Jede Familie macht es so, wie es am besten für sie passt.
    Herzlichen Glückwunsch zu tinyjane! Ich freue mich schon so auf jeden weiteren Artikel von euch!

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  7. jani

    find ich gut. ich finde es schön zu lesen, dass du deiner ganz individuellen linie treu bleibst und tust wie du es eben möchtest und dich nicht irre machen lässt. das finde ich ganz wichtig. mehr auf sich selbst hören und das nicht nur auf das thema baby bezogen.

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  8. Nadja

    Hmm…nach all den Lobeshymnen vielleicht auch mal eine etwas kritischer Position. Ja, natürlich sollen sich Mütter nicht gegenseitig das Leben schwer machen und möglichst verständnisvoll anderen Vorgehensweisen gegenüber sein. Aber trotzdem kreist beim Lesen des Artikels der Gedanke in meinem Kopf, dass, wenn frau sehr früh wieder arbeiten möchte (oder muss) und dann natürlich nachts auch mal schlafen muss, sich das Baby einfach anzupassen hat. Das richtet sich nicht gegen Dich persönlich, aber ich sehe eine Gesellschaft kritisch, die nur darauf ausgelegt ist, möglichst fit für den Arbeitsalltag zu sein und dann schon die Alllerkleinsten in diesen Rhythmus einpasst oder reinzwingt (je nach Sichtweise). Ich bin mir nicht so sicher, ob ich das wirklich gut finde. Und bevor hier irgendwelche Anfeindungen kommen: Ich habe beide Erfahrungen gemacht. Mein größeres Kind habe ich – beeinflusst davon, wie ich erzogen wurde – von Anfang an im eigenen Bett im eigenen Zimmer schlafen lassen. Mein kleineres Kind war dagegen erst im Beibett an unserem Bett, dann im eigenen Bett in unserem Zimmer und ab ca. 1 1/2 im eigenen Zimmer. Ich bin ehrlich gesagt skeptisch, was Tipps und Tricks zum Durchschlafen angeht. (Zumal Deine Schilderungen in den Kommentaren direkt wieder als Allheilmethode begriffen werden.) Vieles, was Du aufzählst, habe ich bei Kind 1 probiert und bei Kind 2 gelassen. Meine Erfahrung ist, dass kein Kind dem anderen gleicht z.B. war keines meiner Kinder ein Langschläfer – ob nun im eigenen Zimmer oder bei uns. Von 11 Stunden Nachtschlaf kann ich nur träumen. Es gibt also einfach eine Komponente, die man nicht kontrollieren kann. Wo ich mit Dir übereinstimme ist, dass je entspannter die Eltern sind, desto entspannter sind auch die Kinder. Das nützt einer supergestressten/verzweifelten Mutter oder auch einem Vater als „Tipp“ aber herzlich wenig.
    Eine Anregung vielleicht noch zum Schluss, vielleicht gibt es ja eine Mutter/einen Vater im JaneWayne-Umfeld, die das Thema Schlafen anders handhaben. Diese Erfahrungen neben Deine zu stellen, würde dann tatsächlich dazu führen, anderen Müttern und Vätern eine Spannbreite an Möglichkeiten aufzuzeigen.

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  9. Julia-Maria

    Schön, dass ihr die kritischen Themen angeht! Sehr gespannt auf Sarah Janes Erfahrungen! Zur Vorkommentatorin: Der ein und andere ergänzende Tipp von Tiny Hebamme würden sicher der ein und anderen helfen. Denn nach eigenen Erfahrungen kann ich sagen: Entspannte Eltern = entspannte(re) Kinder. Heißt: Vermutlich werden wir von dir tiefenentdpannten Raketenmama wohl nie eine Verzweiflungsstory hören 🙂 ausquartieren ab dem vierten Monat ins eigene Zimmer und zuvor schlafen im Baby Bay haben mir einige wertvolle Stunden Schlaf geschenkt.

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  10. Saskia

    Liebe Nike,

    Ich bin jemand der sehr selten auf einen Blogeintrag reagiert. Aber du sprichst mir voll aus dem Herzen und ich habe fast alles genauso gemacht. Meine Tochter hat auch nur 3 Wochen bei uns verbracht, dann in einem geborgtern Stubenwagen und nach ca 4 monaten im eigenen Zimmer. Dort schläft sie (bis auf ausnahmen, wenn sie zahnt oder albträume hat) bis heute und seit ihrem 1.geburtstag 12 stunden durch. Ich kenne das, wenn andere Mütter einem dann komische Blicke zu werfen. Meine Kleine geht auch seit sie 11 MOnate ist in den Kindergarten und ich arbeiten. Sie liebt andere Kinder und ich meinen Job und wenn wir dann zu zweit sind können wir uns gemeinsam voll und ganz genießen. Danke für den schönen Text!

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  11. Anna Philippa

    Was ich an Tipps problematisch finde (und trotz allem klingt der beitrag für mich stark nach tipps) ist, dass man nie weiß, wie das Kind geschlafen hätte, wenn man anders vorgegangen wäre…. Darum bin ich der Meinung, dass es immer nur ein Erfahrungsbericht sein kann.
    Meine Erfahrung ist folgende:

    J. schläft seit seiner Geburt nachts im Beistellbett neben unserem Bett. In den ersten 3 Monaten kam es einige wenige Male vor, dass er nur in meinen Armen schlafen konnte. Tagsüber hat er im selben Bett im Kinderzimmer geschlafen. Mit einem Alter von 5 1/2 monaten fing er an ab 20.00 Uhr ca. 9 – 11 Stunden am Stück zu schlafen, obwohl wir ihn bzw. sein Bett um 23.00uhr immer vom Kinderzimmer in unser Zimmer tragen.
    Abgestillt hatte ich schon einige Wochen vorher. Auch ansonsten hatte sich bei uns nichts geändert. Einschlafrituale o.ä. haben bei uns nichts geholfen. Ich glaube, er war irgendwann einfach so weit.

    Achso, falls sich jmd fagt, warum wir ihn jeden abend in unser Zimmer tragen: Gerade als wir J. ausquartieren wollten, ist er eines nachts beinah erstickt (ist bereits alles mit dem Arzt abgeklärt) und ich habe angst, dass ich im Schlaf dieses recht leise Röcheln übers babyphone nicht rechtzeitig hören würde.

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  12. Kirsten

    Liebe tinyjanes,

    Das Einschlafen, Durchschlafen und Langausschlafen ist fast das größte Thema in der Kindererziehung. Jedes Baby und jedes Kind ist anders und einzigartig. Jeder hat einen anderen Schlafrythmus, aber man kann ihn auch erlernen und auch als Eltern beeinflussen. Niemand wird als perfekt alleine Schlafender geboren. Damit der neue Erdenbürger in den gemeinsamen Schlafrythmus hineinpasst, muss man geduldig gemeinsam als Familie hineinwachsen. Und Rituale und Tages – und Abendabläuft beibehalten. Und wenn man sein Baby tagsüber viel bei sich hat, herumträgt, schiebt, betütelt, mit ihm spielt, Mittagsschlaf hält, herumtobt, singt und so weiter, der muss sich nicht wundern, wenn das Baby auch abends und nachts ganz nah bei einem sein möchte. Warum sollte es gerade nachts, im Dunkeln, alleine schlafen? Genießt es am besten von Anfang an, Tag und Nacht zusammen zu sein, dann hat man als Eltern weniger Stress. Und kleine Auszeiten vom Alltag und Familie gibt es ja auch immer mal wieder. In diesem Sinne: Genießt die Zeit mit Baby, Tag und Nacht!

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  13. Fabienne

    Vorweg zu den vorangegangenen, teils kritischen Kommentaren:
    Nike’s Tipps richten sich doch eindeutig an solche Mamas, die WOLLEN, dass sich ihr Kind ans allein- und durchschlafen gewöhnt. Wer dazu eine andere Meinung hat, kann sich also entspannt zurück lehnen – jeder hat seinen individuellen Weg, das hat sie absolut deutlich gemacht.

    Im Gegensatz zu Nike arbeite ich im Moment gar nicht (ich seh mich da gar nicht unter Gesellschaftszwang o.ä. – ich wollte das für mich), auch meine Tochter schläft seit sie 6 Monate alt ist durch und das in ihrem eigenen Zimmer.
    Ich habe mir folgenden Tipp meiner Hebamme von Anfang an sehr zu Herzen genommen: Tut nachts nur Dinge, von denen ihr euch vorstellen könnt, dass ihr sie Monate lang durchhalten könnt. Da hat sich nächtliches Tamtam für uns ganz schnell erübrigt.
    Und ich habe gemerkt, dass langes schlafen bei ihr nicht ganz von allein bei uns im Schlafzimmer kam, sondern zu erst der Schritt vom eigenen Zimmer (ich bin dann einige Nächte sehr oft rüber gelaufen, um zu sehen, ob wirklich alles in Ordnung ist). Die Nächte wurden immer länger und uns allen geht’s gut damit. Auch die Kleine schläft abends am liebsten im eigenen Zimmer und begrüßt mich morgens mit einem Lächeln.

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  14. Susi

    Liebe Nike

    Hier ein Aspekt, der noch nicht geschrieben wurde und ein Erkärungsversuch bzgl. der „Giftpfeile“.
    Ich gehöre auch zur Mamafraktion, die ihren Freiraum und „Allein Schlaf“ braucht und findet, dass dies nicht im Widerspruch zu Liebe u Nähe zum Baby steht! Leider steht mein Wunsch und meine Einstellung im krassen Gegensatz zur Realität (und da bin ich nicht die Einzige, wenn ich meinen Freundeskreis betrachte…). Mein Sohn ist 8 Monate alt und hat noch NIE ! länger als 2 Stunden am Stück geschlafen! Auch das Einschlafen ist trotz aller Rituale jeden Tag schwer und dauert teils eine Stunde. Du darfst mich Super-Pauer-Mom nennen, denn ich singe, Spiele und unternehme tagsüber trotzdem viel, was bleibt mir anderes übrig…
    Wenn ich dann von Müttern höre, die wie du erzählen, dass ihre Kleinen 10, 11 Stunden schlafen, dann könnte ich innerlich manchmal nur vor Neid heulen! Ich würde ja schon jubeln, wenn er mal 4 Stunden schlafen würde… Ich stehe JEDE Nacht 6-8x auf. Und damit ich das irgendwie hinbekomme, schläft er neben mir. Nicht weil ich das so superduper finde, sondern damit ich zumindest ein kleines bisschen schlafen kann. Dass er überhaupt im Beistellbett schläft ist schon ein Erfolg! Die ersten drei Monate hat er ausschließlich AUF mir oder dem Papa geschlafen.
    Genug gejammert! Ich gönne Dir deinen Schlaf! Und mir ist bewusst, dass das auch ein gutes Stück Arbeit war! Aber vielleicht geht es ein paar der „Giftpfeile“ auch ein wenig wie mir. Ich muss mir die Frage nach dem Durchschlafen auch ständig anhören und weil ich mich nicht immer als Baby-Schlaf-Vollversagerin fühlen will, rede ich mir manchmal die Situation schön. Nähe und nächtliches Stillen ist super fürs Baby und so… Ich denke das ist nur menschlich (erlaubt aber natürlich keine offene Anfeindung!).
    „Wir“ finden deinen Weg nicht falsch, sondern sind einfach nur neidisch. Und müde…
    Ganz liebe Grüße und ein ganz ernstgemeinte Gratulation zu eurer Schlafsituation!

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  15. Fenke

    Liebe Nike, ich habe sehr wohl (und wie bei allen persönlichen Artikeln im Netz) verstanden, dass es hier um individuelle Erfahrungen geht. Ich denke es ist ganz schön zu hören, wie es andere machen – ohne den erhobenen Zeigefinger. So kann man viel besser Optionen für sich selber abwägen. Noa hat sogar von Anfang an in seinem eigenen Bett geschlafen – wir haben aus einem Ikeabett ein Beistellbett gebaut, um uns das zusätzliche Möbelstück zu ersparen. Zwar hat er sehr lange (hauptsächlich aber aus Platzgründen) bei uns im Zimmer geschlafen, aber bei uns waren die Nächte auch recht schnell „akzeptabel“ 🙂

    Die allerliebsten Grüße,
    Fenke

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  16. Pingback: Tiny Diary // Achtung, die Zahnfee kommt & bringt den Sprung mit. - Tinyjane

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