In Hollywoodstreifen ist es ja oft so: Da wachen die Damen des Hauses stets in zusammenpassender feinster Unterwäsche auf, das Frühstückseiweiß wird im seidenen Morgenrock verspeist und wenn man genau hinschaut, dann lugt außerdem noch irgendwo ein vornehmes Spitzenhemdchen aus dem Revers heraus. Das ist dann meist der Moment, in dem mir die ein oder andere Feierabend-Pommes vor lauter Lachen aus dem Nasenloch schießt. Abends, mit dem Laptop auf den Knien, sehe ich nämlich aus wie morgens, ich trage stets ein Feinripp-Unterhemd, das ich rechts und links an beiden Beinen des ausgewaschenen Schlüpfers, der bestimmt nicht zum BH passt, wie Flügelchen herausziehe, und einen Frottee-Bademantel, in dem ich schon diverse Vorlesungen verschlief.
Wenn ich es mir recht überlege, spiegelt dieser Anblick sogar am ehesten wider, wie ich mich Ende des Winters auch sonst so hinsichtlich meines modischen Feingefühls gesehen habe. Gar nicht speziell. Nur pragmatisch. Ich begrüße dieses vogelfreie Laissez-Faire sehr, bloß schlug es mir so langsam aufs Gemüt, hin und wieder dachte ich sogar darüber nach, mich einem Selbstversuch zu widmen: Ein Jahr, eine Jeans, zwei Pullis – oder so ähnlich. In letzter Sekunde packte mich der Frühlingseinbruch allerdings am Schlafittchen, sodass der Sinn mir mit einem Mal und ganz unverhofft wieder nach ein bisschen Firlefanz stand. Gegen das Gehenlassen sozusagen. Zumindest obendrüber: