Fast ein Jahr lang schlich ich um das sagenumwobene „Emoji-Kleid“ von Réalisation Par herum – bis gestern. Aber es es kam nicht ganz so, wie ich dache. Ganz zu Beginn des Hypes erspähte ich das Alexandra Dress in einem Magazin, dann zigfach im Internet, später bei Katja und auch bei Jessie und zu keinem Zeitpunkt hatte ich mich satt gesehen, ganz im Gegenteil, aber die heimliche Hoffnung, am Ende nicht doch noch schwach zu werden, blieb bestehen. Ist ja ja auch bescheuert, so ein Klon-Kleid, dachte ich. Aber auch: Ist egal. Schön bleibt eben schön. Folglich knickte ich schneller ein als mir lieb war, drückte zutiefst optimistisch den Bestell-Knopf, denn der gepunktete Fummel kam mir doch reichlich kurz vor, und steckte wenige Tage später den Kopf in den Sand und die Lieferung zurück ins Paket. Erstens war und bleibe ich 1,73m groß, was bedeutete, dass das Kleid etwa zwei Finger unter meiner Pobacke endete und zweitens reichte mir der dazugehörige Ausschnitt etwa bis zum Bauchnabel. Zu knapp, zu unpraktisch, zu schade. Jeder, der etwas kleiner ist, so hörte ich, darf sich aber dennoch am Original erfreuen. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte Nachricht ist: Es gibt keine schlechte Nachricht, nur eine, sagen wir mal, streitbare.
Denn eigentlich sind offensichtliche Lookalikes eine freche Angelegenheit, andererseits aber nunmal das daily business vertikaler Unternehmen. Alle schauen sie ab. Bloß nicht immer so dermaßen offensichtlich wie es in diesem Fall Review und Mango taten. Ich habe keine andere Entschuldigung, außer: Ich habe habe es versucht. Ehrlich. Aber Réalisation bleibt zumindest hinsichtlich dieses Kleides ein (wunderschönes) Label für kleine Frauen oder eben extrem zierliche und dünne Damen, die sich entweder kaum bewegen müssen oder kein Problem mit Po-Blitzern haben. Ich bin da leider raus. Und werde mich demnächst in der etwas längeren Version von Review durch den Frühling tanzen:
Rotes Lookalike von Review // Blaues Kleid von Mango