Ich erinnere mich noch ganz schön gut an meine erste Polka-Dot-Phase, etwa 15 muss ich da gewesen sein, als in meinem Cosmic Blue gefärbten Haar stets eine blumige Totenkopf-Haarspange von Emily the Strange steckte. Eine ausgewachsene Emo-Assoziation setzte sich damals in meinem Hirn fest, was seltsam ist, wenn man bedenkt, dass diese großen und kleinen Punkte ursprünglich den Kleidern von Flamenco-Tänzerinnen vorbehalten waren – Frédéric Bazille hielt dieses Markenzeichen jedenfalls bereits 1867 in einem seiner Gemälde fest. Vollkommen von der Bildfläche verschwinden wollte das feminin besetzte Muster bisweilen nie, aber erst in diesem Jahr, vielleicht aufgrund des großen Hypes um die Wickelkleider von Réalisation Par, erleben sie ein erneutes Comeback, das sich gewaschen hat. Die meisten Lorbeeren in Sachen Stil ernten für diesen Mikro-Trend allerdings erneut nicht die Andalusierinnen, sondern vielmehr sämtliche Französinnen. Sie waren es nämlich, die gepunkteten Kleidern Anfang des Sommers mit der Hilfe von Espadrilles und Birkin Baskets diese ungeahnte Eleganz einhauchten, nach der wir uns nun verzehren.
Und so kommt es, dass wir langsam aber sicher auch nicht mehr umher kommen, unsere Uraubs-Garderobe auf den allerletzten Drücker mit ein paar kleinen oder großen Punkten aufzumöbeln: