Ihr kennt mich, nichts liegt mir ferner als solide Fußpflege. Ein Freund von mir sagte mal „Füße sind ein No-Go“ und damit hat er wahrscheinlich nicht unrecht. Die funktionieren am anderen Ende zur Körperwahrnehmung, stecken allermeistens in irgendwelchen Strümpfen oder Schuhen und, machen wir uns nichts vor, sind gerade zur Winterzeit eher Randfigur der allgemeinen Körperpflege und damit Schamkörperteil Nummer Eins. Der von mir persönlich ins Leben gerufene Beautytrend: „Antizyklisch pflegen“ setzt dem Trauerspiel ein Ende. Denn wer sagt, dass Füße nicht auch jenseits der Sandalensaison streichelzart sein wollen? Ich habe deshalb ein Tool ausprobiert, was Wunder unter der Fußsohle bewirken soll: Die „Magic Hour – Exfoliating Foot Mask Socks“. Und bevor ihr weiter lest noch die Info, dass für diesen Artikel weder Geld noch Tränen geflossen sind. Bitte sehr:
Um was geht’s hier eigentlich?
Eine Art „Socke mit flüssigem Inhalt“, die dafür sorgen soll, dass sich die Hornhaut innerhalb von 7-10 Tagen unter deinen Füßen komplett abpellt und die Bahn für Streichelsohlen frei macht. Und das laut Hersteller ganz ohne Rubbeln oder Hobeln, sondern nur mit Hilfe der magischen Flüssigkeit.
Und wie funktioniert das in der Theorie?
Für 60-90 Minuten packe man seine Füße in die zauberschönen Plastik-Strümpfe. Danach heißt es 8-10 Tage abwarten und laufen lassen. Eine Mischung aus 35 botanischen Wirkstoffen und Milchsäure durchdringt in dieser Zeit die verhärteten Schichten der Haut und löst die abgestorbenen Zellen ab. Im besten Fall heißt es dann: „Tschüssi Hornhaut, Hallo Babyfüße“. Der Hersteller verspricht außerdem: „Dieser Vorgang fördert den natürlichen Hauterneuerungsprozess der Füße und pflegt und nährt sie gleichzeitig.“
Und in der Realität?
Im nass-schleimigen-Serum-Strumpf fühlt es sich gar nicht so furchtbar an, wie man vermutet. Es kribbelt – und zwar ganz schön schön. Das Gefühl, als würden meine alten Füße vom Strandspaziergang nach Hause kommen, stellt sich die nächsten Tage als Dauerzustand ein. Oder ist es Taubheit? Egal. Schlecht fühlt es sich nicht an. Nach einer Woche ist das große Häuten der Zwiebel dann endlich angesagt. Schlangenmodus on. In unappetitlichen, und dennoch ganz schön geil befriedigend fetzigen Fetzen, pellt sich die Haut tagelang von den Füßen. Abgefahren und ekelhaft zugleich. Erinnert mich an die Zeit, in der ich meine Wand in meiner Wohnung von der Raufaser befreite. Ergebnis sind die erwünschten, super zarten Füßlinge.
Würde ich es wieder tun?
Ja, würde ich – da gibt’s nicht viel zu meckern. Das Produkt hat seinen Zweck erfüllt und ist mit knapp 10 Euro immerhin günstiger, als eine Pediküre im Studio. Lang hält der ganze Spaß natürlich nicht an. Genau so wie bei jeder anderen Fußbehandlung mit Bimsstein und Co. ist nach kurzer Zeit wieder alles beim alten (Fuß).
Trotzdem: Mit etwas Geduld und Muße kann man sich nach dem ganzen Schäl-Akt dann auch gut im Winter mit Sandaletten raustraten. Einziger Nachteil. Die Füße fühlen sich danach etwas trocken an. Vielleicht noch eine Feuchtigkeitspackung oben drauf klatschen und los geht’s.