Eigentlich sollte ich mir selbst überhaupt keine Vorsätze mehr machen, habe ich in diesem Jahr so gut wie keinen einzigen eingehalten – aber ihr kennt das ja: So kurz vor Silvester macht man sich eben doch wieder die ein oder anderen Gedanken, was im neuen Jahr so bewegt werden soll, welche Baustelle man endlich angehen könnte, was wiederholungsbedürftig ist oder in den Tiefen unserer Mottekiste versteckt werden sollte. 2018 steht jedenfalls schon jetzt, 19 Tage vor dem neuen Jahr, ganz im Zeichen der Sarah-Zeit: Mehr Ich, bitte. Mehr Zeit mit mir und den Dingen, die mich wirklich glücklich machen. Mehr Freiraum und mehr Freizeit, vor allen Dingen. Und wenn die Zeitfenster dann schon mal nur für mich freigeschaufelt wurden, dann sollen sie bitte auch nicht nur vertrödelt werden. Ein weiterer Vorsatz hat ebenfalls mit mir zu tun (wenn man sich schon um sich selbst dreht, kann man damit ja auch mal weitermachen), denn auch meine sträflich vernachlässigten Outfitposts sollen im kommenden Jahr wieder an Aufwind gewinnen. Hand drauf!
Und um gleich im Hier und Jetzt mein Versprechen schon mal zu manifestieren, folgt an dieser Stelle ein kleiner „So könnte die ganze Nummer“-Aussehen-Artikel, der on top ein paar meiner Lieblinge der kommenden Pre-Fall 2018 Kollektion für euch bereithält:
VINTAGE
Versace, Versace! Nein, keine Sorge, obiger Look wird euch nicht eins-zu-eins erwarten, aber er zeigt ziemlich deutlich, worauf ich hinaus will: Mehr Vintage, mehr Muster und mehr Opulenz. Ein Look voller Geschichten und stolzen Stücken aus vergangenen Tagen.
MEHR SCHIMMER
Wirkt fast ein bisschen elfengleich, dieser fliederfarbene Look von Coach 1941, oder nicht? Ich jedenfalls bin tatsächlich ganz verliebt in das märcheninspirierte Outfit mit passendem Lurexpullover und batik-ähnlichem Maxi-Rock. Dazu noch schimmernde Boots und fertig wäre die zarte Seite meiner Selbst.
KARIERTE DUOS
Ich weiß noch, dass ich als junges Mädchen ein unendlich großer Fan von Hopftüchern war und nur ganz selten das Haus ohne mein hellblaues Dreieck verließ. Bloß irgendwann, als jeder Windstoß den Trendlust irgendwann aus seinen Angel nahm, da machte auch ich nicht mehr mit. Das ist jetzt gut 22 Jahre her. Ich finde, ein Revival dürfte so allmählich wieder kommen. Dazu: Goldene Ohrringe und den passenden Mantel – natürlich kariert!
(Look: Derek Lam 10 Crosby)
LATZKLEIDER & ÜBERGROSSE PULLUNDER
Latzkleider befinden sich zwar in meinem Repertoire, so richtig ausgeführt habe ich sie allerdings schon lange nicht mehr. Zu brav wirkte der Look, zu jung für meinen Geschmack. Damit ist künftig aber ganz gewaltig Schluss, denn samt Puffärmelblusen in üppigen Farben, dürfte ich dem naiv-anmutendem Hauch damit ein Schnippchen schlagen.
(links: See by Chloé, rechts: Diane von Fürstenberg)
ZWEITEILER MIT PFIIIIFF
Seit BOSS bin ich ein klein wenig verliebt in Hosenanzüge und habe sogar verstanden, dass der richtige Blazer mir sogar auch passt. Es kommt eben doch auf die Form, den Schnitt und die Gewöhnung an. Mit diesem Duo von Maggie Marilyn würde ich jedenfalls voller Stolz durch das Jahr tanzen.
ALLES DURCHEINANDER
Stilregeln sind meiner Meinung nach die bescheuertsten Erfindung von mode-interessierten Menschen, oder nicht? Warum entscheiden andere darüber, was geht und was nicht? Scheint sich auch Alessandro Michele vor ein paar Saisons gedacht zu haben und hat einfach alles genauso gemacht, wie er es für richtig hielt. Die Gucci-Masche ging auf und hat uns eines lehren lassen: Macht doch einfach, worauf ihr Lust habt, kombiniert das vermeintlich Unmögliche, fühlt euch pudelwohl und lockt vielleicht auch mal andere Menschen damit aus der Reserve.
WIE EIN SCHNEEFLÖCKCHCHEN
Auf der Wunschliste für 2018: Eine Bauchtasche (ja, endlich“), ein weißer Mantel und eine Art Scherpe, die beide Teile miteinander verbindet. Dazu bitte eine Strickhose und spitz-zulaufende Ballerinas. Wie ein Schneeflöckchen à la Jil Sander.
NEUE FARBKOMPOSITIONEN
Yves Klein Blau trifft Bordeaux trifft Camel – könnte es schöner sein? Nein. Wäre ich selbst jetzt nicht drauf gekommen. Givenchy macht es vor und ich mache es liebend gerne nach! Irgendwelche Einwände?
OVERKNEES
Es ist eine unendliche Geschichte von Stiefeln bis über die Knie und ich glaube, mein letztes Paar trug ich mit 16. Ich wollte lange verdrängen, wie ich damals aussah, aber so recht geht das Bild in meinem Kopf nicht weg. Sonst, ja sonst hätte ich mich vielleicht schon längst an die kniehohe Version der Stiefel rangewagt. Ob ich es umsetzen werde? Ich tippe auf eine 30prozentige Chance.
(Look: Derek Lam 10 Crosby)
EINEN TANZKURS BESUCHEN //
Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, einen Tanzkur zu besuchen, der meine persönliche „Babylon Berlin“-Sehnsucht stillt. Vielleicht muss ich an der Konsequenz aber noch mal schrauben, denn wenn ich mir das Kleid von Temperly London so anschaue, sollte ich vielleicht in erster Linie über Flamenco nachdenken, statt in den 20ern zu verharren? Wohin es auch immer hin gehen wird, ich lasse es euch wissen.
WIE EIN BLUMENBOUQUET //
Blumenprints sind selbstverständlich keine Neuigkeit, aber wenn Erdem seine Fingerchen im Spiel hat, dann ist natürlich noch mal alles anders. Gleich dreimal große Flower-Power Liebe direkt von der Wiese, samt üppigen Halstüchern, Schluppen und wunderbar opulenten Armen. So ein bisschen mehr Romantik im Alltag könnte mir auch nicht schaden.