Eine weitere Folge aus der Reihe „Nike steht auf dem Schlauch“ wurde erst neulich eingeleitet, als mir nämlich eine gute Freundin aus einem fernen Land Gastgeschenks-Kerzen mitbrachte. Ebenjene erstrahlten allerdings nicht (wie alle anderen zu diesem Zeitpunk vorhandenen Kerzen) in einem zurückhaltenden Eierschalenweiß, sondern, wer hätte das gedacht, in vielen unterschiedlichen Nuancen! Von Moosgrün angefangen, über Altrosa bis hin zu Anthrazit! Selten zuvor fiel mir etwas interiormäßiges so sehr wie Schuppen von den Augen: Ich hatte bis zu meinem 29einhalbsten Lebensjahr die falschen Kerzen gekauft. Und mich dementsprechend stets gewundert, weshalb keiner der dazugehörigen Ständer so richtig richtig aussah. Wie auf den vielen hübschen Bildern im Internet zum Beispiel. Aha! Groschen gefallen, durchgeatmet. Weil diese Füchse von Einrichtungsprofis nunmal auch kaum weiße Kerzen benutzen (es verhält sich da ähnlich wie mit Tapeten oder Farrow & Ball Farben an Hintegrund-Wänden).  Haltet mich für irre, unterstellt mir pure Übertreibung – aber ihr könnt euch nicht vorstellen, wie doll ich innerlich gluckse, wann immer mein Blick jetzt auf diesen güldenen Kerzenständer auf einem Holztisch im Wohnzimmer fällt, samt dunkelgrüner Kerze und getrocknetem Gestrüpp in einer Vase daneben.