Ich bin ehrlich gesagt nicht wenig überrascht gewesen, als John Frieda im vergangenen Jahr per Brieftaube (naja fast) verkünden ließ, dass ich doch sehr gerne ein sogenanntes „Face“ für die Marke im Jahr 2018 werden könne. Grund für so viel Optimismus war vermutlich meine Treue zum Brand, denn schon häufiger plapperte ich auf Nachfrage aus, dass meine Antennen-Spliss-Elektro-Mähne sich seit jeher am allerbesten mit sämtlichen Wunderkuren aus selbigem Hause versteht. Perfektion auf dem Kopf kann es jedenfalls nicht gewesen sein und heute weiß ich: Genau darum ging und geht es ja! Ich war ein Problemfall, lange Zeit, das kann man so sagen. Eine Friseur-Verweigerin, die darauf hoffte, das Haar würde von ganz allein gen Boden sprießen. Tat es aber nicht. Weil: Wer nicht pflegt, der nicht gewinnt. Inzwischen besitze ich sogar einen Kissenbezug aus Seide. Aber noch immer nicht mehr Zeit für Selbstpflege. Da werden die Einen jetzt meckern und andere nickend verstehen: Es muss schnell gehen. Und das geht es ja dank Frizz Ease auch, weshalb ich nur überaus gerne GOODBYE miese Haartage und HELLO gesundes Haar rufe. Zusammen mit John Frieda, meinen Kumpanen auf dem Weg zur lange herbei gewünschten Löwenmähne, die demnächst vielleicht doch wieder einem Bob weichen wird. Oder doch nicht? Es bleibt kompliziert.
Fotografin Olja Ryzevski und Goldschmiedin Gisa Golpira (die ihr vielleicht schon aus dem Berliner Salon kennt) sind übrigens auch mit dabei.
Zum Auftakt unserer Zusammenarbeit, möchte ich mich nämlich zunächst einmal outen. Ich bin nämlich sehr eitel, wenn es um mein Haar geht. Das sieht man nicht immer, sogar selten, weil es oft unordentlich wirkt, aber selbst das ist hin und wieder gewollt, weil mein Kopf (so sehe ich das zumindest) genau so klein ist wie der meines Opas und ich deshalb permanent nach mehr Volumen lechze. Wo bleibt denn da das Selbstbewusstsein, fragt ihr euch jetzt zurecht. Das ist angeknackst! Wann immer ich mich selbst von der Seite betrachte. Noch ein Grund mehr, besagtes Haar lang zu tragen also, quasi gegen den Komplex. Dachte ich jedenfalls. Bis das Jahr 2017 ausholte und mir mit voller Wucht vor die Birne stieß. Da lag ich dann, zunächst in Selbstmitleid ersaufend und dann willens, ganz schön viel zu ändern.
Wie viel das eigene Antlitz mit so einer mentalen Gesundheitskur gemein hat, weiß ich tatsächlich erst seit diesem Tief, das mir außerdem ordentlich am Hirn rüttelte. Es gibt zwar Wichtigeres, na klar, aber es hilft trotzdem, sich mit sich selbst zu versöhnen. Sich zu akzeptieren. Ich sage nicht, dass man sich lieben muss. #Selflove und so. Nein, man darf gewisse Dinge, ob physischer Art oder nicht, durchaus auch ein bisschen Banane finde. Nur sollte man irgendwann aufwachen und in der Lage sein zu sagen: Hallo, da bist du ja schon wieder, du kleine Pissnelke von einem Makel. Um ihr dann in Frieden zuwinken zu können, ohne gleich durchzudrehen. Ich kann meinen platten Hinterkopf inzwischen jedenfalls freundlich grüßen, wenngleich ich noch immer kaum Zopf trage, deswegen. Aber unser Verhältnis ist besser geworden. Auch, weil ich geschnallt habe, dass langes Haar nicht alles ist. Und gesundes Haar hingegen nicht verkehrt. Schnippschnapp, ab. Für andere waren es nur 15 Zentimeter, für mich eine ganze Frisuren-Welt. Trotzdem muss ich permanent an Jemima Kirke denken:
Die amerikanische Schauspielerin (GIRLS) und Künstlerin, stellte irgendwann nämlich fest, dass sie ihrem Haar ein bisschen zu viel Bedeutung zugewiesen hatte. Ich erkenne mich ehrlich gesagt, sehr wieder in ihren Worten und hadere schon seit Monaten mit mir: Bob? Oder doch wachsen lassen? Denn wenn wir jetzt mal ganz ehrlich sind, dann bringt mir das halblange Haar so halbgar ja auch nicht viel – außer Langeweile. Aber: Haare abschneiden, das dauert ja nur Sekunden! Haare wachsen lassen hingegen Jahre!
Ein Pony ist immerhin schon bei mir eingezogen, ein Anfang. Wirklich, ich hasse es, dass mir das, was auf meinem Kopf drauf ist, so sehr am Herzen liegt. ‚Wächst doch alles nach“. „Ist doch nur eine Oberflächlichkeit.“ Ich weiß schon. Aber eine, die uns ja nunmal tagtäglich begleitet, die macht, dass wir uns gern ansehen, dass wir duften, auf Konzerten mit Mähnen um uns werfen, dass wir Seewasser auswringen, zu uns finden, oder plötzlich anders aussehen, kantiger, stolzer, stärker. Und außerdem macht eine Frisur (welche auch immer) das große Ganze ja erst komplett. Sie kann ebenso Ausdruck einer Stimmung wie einer Persönlichkeit sein – oder ganz im Gegenteil, Verwirrung stiften. Dein Haar erlaubt dir, in verschiedene Rollen zu schlüpfen. Du kannst auf dem Kopf entweder ganz du selbst sein oder dich neu erfinden, sooft du willst. Ist doch eigentlich ganz schön. Und pflegenswert.
Ich halte dennoch an meinem Credo fest: Zeit ist gold. Freie Zeit ist am goldigsten! Und die will und kann ich nicht mit stundenlangen Badezimmerprozeduren verplempern, in gewisser Weise muss es auf dem Kopf also ganz von selbst laufen, wenn es schon überhaupt so sehr laufen muss. Um zurück zum eigentlichen Thema zu kommen (und wiel einige von euch tatsächlich häufig nachfragen): Gegen Frizz, also das Chaos obenrum, inklusive Antennen, Stroh, Spaghetti-Optik und abstehenden Zotteln, benutze ich jeden zweiten Tag das John Frieda Frizz Ease Wunder Reparatur Shampoo, den dazugehörigen Conditioner und das Wunderspray, fertig. Klingt viel, ist es aber nicht:
So, und jetzt warten wir mal ab, was die Zeit so bringt, ob mich doch noch der Scheren-Schalk packt (was meint ihr denn – ja, nein, vielleicht?), oder ob ich mich doch lieber weiterhin in dieser ewig gehegten Wunschvorstellung suhle, irgendwann als grau- und langhaarige Rentnerin in Leinenkleidern die Welt zu besegeln.
Hallo, 2018 – ich bin gespannt und freue mich auf die (Frizz)Reise!
– In freundlicher Zusammenarbeit mit John Frieda –