Happy 5!
Happy Birthday, & Other Stories!

05.03.2018 Mode

Ich weiß noch ganz genau, als H&M im September 2012 die Katze aus dem Sack ließ und das Geheimnis um sein neuestes hauseigenes Konzept (nach COS!) lüftete: & Other Stories launchte wenige Monate später, an keinem geringeren Tag als dem internationalen Frauentag, hieß es von offizieller Seite. Am 8. März 2013 war es schließlich soweit und erstmals öffnete Stories in ausgewählten Ländern seine Pforten sowie den dazugehörigen Online Store und sollte im Laufe der Zeit beweisen, was das Launchdatum denn überhaupt wirklich mit dem neuen Konzept zu tun hat.

Denn kein anderes Datum sollte aus & Other Stories‘ Sicht passender sein, wollte der H&M-Ableger doch das perfekte, textilgewordene Beispiel für einen weiblichen Kleiderschrank werden, der alles kann, darf und will – aber nichts muss. Ein Motto war dem Schweden seit Beginn an wichtig: Stil darf in jedem Fall nie als richtig oder falsch bewertete werden. Und damit schritt & Other Stories (für einen solch großen Konzern) recht mutig voran, zelebrierte Diversität von Frauen jeden Alters, bewies, dass Unterwäsche an verschiedensten Körpern großartig aussehen kann, zeigte homosexuelle Paare am Valentinstag auf Kampagnenbilder, thematisierte, wenn auch seicht, das Thema Politik oder das Privileg, wählen zu dürfen.

Und wer jetzt ganz einfach zurückrechnet, der wird feststellen, dass genau dieses „& Other Stories“-Konzept diesen Donnerstag 5-Jähriges zelebriert und zur Feier des Tages gleich sieben Frauen in den Vordergrund stellt, die die weibliche Zielgruppe des Schweden mit den Ateliers in Paris, Stockholm und LA durch ihre Diversität widerspiegeln sollen:

[typedjs]Am diesjährigen Internationalen Frauentag feiert & Other Stories all die weisen, mutigen und einzigartigen Frauen, die wir kennen und lieben. In den Städten unserer Designateliers - also Paris, Stockholm und Los Angeles - treffen wir sieben kreative Frauen, die uns mit ihrer Schaffenskraft, Vision und Authentizität inspirieren. Als ein Teil der Kampagne baten wir sie, sich selbst in ihren persönlichen Lieblingsoutfits von & Other Stories zu stylen und uns einige Fragen zum Thema Empowerment zu beantworten - und was es für sie bedeutet, eine Frau zu sein.[/typedjs]

„Wir nehmen an der weiblichen Revolution und einer neuen Ära teil.“

Elinor Nystedt, Creative Consultant, Stockholm.

„Eine Frau zu sein, ist sich sicher und wohl in seiner eigenen Haut zu fühlen.“

Monica Galan, Skaterin, Los Angeles.

„Wandel, Liebe und Schwesternschaft“

Maria Montti, Stylistin, Stockholm.

„Von einer alleinerziehenden Mutter großgezogen worden zu sein, half mir zu verstehen, dass es sehr wenig gibt, das wir als Frauen nicht schaffen könnten“

Jardine Hammond, Stylistin, Los Angeles.

„Unsere Gehirne arbeiten auf einzigartige Weise und wir haben super-sensible Kräfte“

Adeline Mai, Fotografin, Paris.

„Eine Frau zu sein, bedeutet zu verstehen, dass es heute keine Limits mehr gibt und du alles erreichen kannst, was du willst”

Ines Melia, Künstlerin & DJ, Paris.

„Schwesternschaft ist ein globales Netzwerk tiefen Verständnisses“

Amie Bramme Sey, TV-Moderatorin, Stockholm.

2011, hinter verschlossenen Türen und im Geheimen, da hatten die Macher*innen von & Other Stories eigentlich vorerst eine Vision: Nämlich eine Kosmetikmarke zu gründen, die eine starke modische Verbindung mit sich bringt. Das Team konnte sich allerdings nie ganz von den gesamten Looks lösen und kreierte letztendlich eine Ready-to-Wear Linie samt Schuhen, Taschen, Schmuck, Dessous und letztendlich auch Schreibwaren – en top!

Ein Konzept, das Hand in Hand geht, nichts ausschließen will und schnell festgestellt hat, dass das eine manchmal ohne das andere nur halb so gut funktioniert. So ergab sich eine „einmalige Gelegenheit“, eine Styling-Destination zu erschaffen, die es so bislang noch nicht gab.

[typedjs]Wir entschieden uns für einen Namen, der uns Ideen für Geschichten widerspiegelt und landeten schließlich bei & Other Stories. Es ist eine altmodische Art Kurzgeschichten zu benennen, wobei das ‚&’ es einfach macht, etwas in Verbindung zur Marke zu sagen, wie etwa ‚Regent Street & Other Stories‘ oder ‚Rodarte & Other Stories‘.[/typedjs]

Das Praktische: Der Name passt sich an jede Geschichte an, die weitererzählt werden will. Es geht nicht nur um die hauseigenen „Stories“, die in regelmäßigen Abständen in Form ihrer Co-Labs persönliche Anekdoten erzählen werden, sondern vor allem auch um unsere eigenen Geschichten rund um unseren eigenen Stil und unsere eigenen Bedürfnisse, die wir selbst schreiben sollen.

Wie & Other Stories den Internationalen Frauentag auf seine ganz eigene Art und Weise im Hier und Jetzt supporten will, einen Tag, der aus einer „Initiative sozialistischer Organisationen in der Zeit um den Ersten Weltkrieg im Kampf um die Gleichberechtigung, das Wahlrecht für Frauen und die Emanzipation von Arbeiterinnen“ heraus geboren wurde?

[typedjs]Female Empowerment ist fester Bestandteil von & Other Stories. Wir sprechen Frauen als Individuen an - mit dem Ehrgeiz, sie zu inspirieren und zu stärken, anstatt vorzuschreiben, wie sie sich kleiden sollen. Persönlicher Stil wird von Vielfalt und dem Erzählen einer eigenen Geschichte geprägt.[/typedjs]

Und um genau dieses Credo zu untermauern, hat sich & Other Stories in den vergangenen Jahren vielleicht nicht die bekanntesten Celebrities Hollywoods, noch die größten Design-Häuser der Welt für ihre Kollaborationen geangelt, sondern Persönlichkeiten und Frauen mit Ecken und Kanten geschnappt, die uns dafür umso mehr im Gedächtnis blieben: Wie Clare Vivier (2015), Lykke Li (2014), Rachel Antonoff (2015), Rodarte (2016) und Kim Gordon (2017).

Fünf Jahre Firmengeschichte sind natürlich noch gar nichts! Genügend Zeit also, um auch in der Zukunft noch eins inhaltlich drauf zu legen, so richtig anzuecken und noch eine Portion mehr für Frauen, speziell in benachteiligten Gebieten und Ländern, die Support-Keule zu schwingen! Wir jedenfalls sehen da noch ein kleines bisschen Luft nach oben. Ihr doch sicher auch, oder?

Aber zurück zur Geschichte: Noch mal alles der Reihe nach? Wir ziehen zum anstehenden Geburtstag nämlich heute mal einen kleinen Zeitstrahl aus der Hosentasche. Na, erinnert ihr euch noch?

Aus der Kollaboration mit dem Schmucklabel FAUX/real

2013

– Pre-Launch der Beauty-Linie bei Colette in Paris & Corso Como in Mailand
– Launch & Other Stories – und die ersten sieben Stores: London, Kopenhagen, Stockholm, Paris, Berlin, Mailand, Barcelona

– 1. Co-labs mit Clare Vivier, Abigail Lorrick, Lake and Stars, Alyson Fox, Susan Ibrahim, Clair Judge, Isabelle Bois.
– 1. Styling Stories: Elisa Nalin und Tamu McPherson, „Parisian night out“ mit Jeanne Damas, Alice Goddard, Bea Åkerlund und Shirley Manson, Garance Doré, Giorgia and Giulia Tordini.
– 1. Co-Creative Projects: Ada Kokosar, Garance Doré, Giorgia and Giulia Tordini, Bea Åkerlund, Nada Lottermann und Emily Weiss
– Store Opening Nummer 2 in Berlin
– Neues Beauty Produkt: Cotton Care.

2014

– Willkommen in Belgien, den Niederlanden und den USA
– Hierzulande eröffnet Stories in Köln, Hamburg und München
– Pre-launching Vika Gazinskayas Co-lab bei Colette in Paris.
– Co-labs mit Lara Melchior, Vika Gazinskaya, Richard Braqo, Sunpocket, Lykke Li, A-S Dåvik, Sadie Williams und Vans
– Styling stories: Michelle Harper und Jenny Shimizu (Valentinstags Love Story), Susie Bubble und Phil Oh, Rendez-vous mit Jeanne Damas, Ada Kokosar, Iris Apfel, Garance Doré, Quann Sisters

2015

– Co-labs mit Clare Vivier (Gummer Sisters), Vans, Rachel Antonoff, Ada Kokosar
– Styling Stories: Love Story mit Eden Clark und Lizzie Tovell.
– Short Films: Don Juan (Camille Row), Vote Audrey (Lena Dunham), The Gaze
– Styling Stories: The Gaze (Hari Nef, Valentijn de Hingh and transgender team), Jayne Min.

2016

– Co-labs: FauxReal (Love Story) & Rodarte.
– Styling Stories: Recycling with us is Easy, Gilda Ambrosio.
– Flower Pop-up Stores: Dänemark, Schweden, Frankreich, Deutschland.
– Das Los Angeles Design Atelier wird eingeführt
– Co-labs: Zana Bayne, Wool and the Gang.
– Beauty Product Launch: Paris Atelier Natural Bath und Body Range.

2017

– Co-labs: Shoplifter, Kim Gordon & TOMS
– Capsule stories: Bridesmaid.
– Die „Los Angeles“ Kollektion.
– Short Film: Stationery.
– Short Film: Ode to LA Kim Gordon.
– Styling stories: Paris Fashion Week, Lou Doillon
– Beauty Product Launch: Paris Atelier Natural Make-up Range.

EDIT //

& Other Stories ist Teil der H&M Familie. Seit 2004 setzt sich H&M gemeinsam mit UNICEF streng gegen Kinderarbeit ein, sämtliche Partner müssen darüber hinaus uneingeschränkt den sogenannten „Code of Conduct“ unterzeichnen, der unter anderem eine gerechte Vergütung, faire Arbeitszeiten und einen sauberen und sicheren Arbeitsplatz fordert. Über H&M und kleine Schritte hin zu mehr Nachhaltigkeit haben wir hier zuletzt ausführlicher berichtet.

5 Kommentare

  1. Lotta

    Dieser Text liest sich 1 zu 1 wie eine Pressemitteilung aus dem Hause H&M. Mit Mode-„Journalismus“ hat das nichts zu tun. Kein kritisches Nachfragen, Recherchieren oder Überprüfen von Fakten. Sätze wie „bewies, dass Unterwäsche an verschiedensten Körpern großartig aussehen kann“ wirken lächerlich, wenn man bedenkt, dass beispielsweise die Körpchengrößen der BHs nur bis C gehen – also nur bei Frauen, die „Normgrößen“ entsprechen.

    Falls Ihr Geld von & other stories für diesen Artikel bekommt, frage ich mich, wieso ihr das nicht kenntlich macht.
    Falls ihr kein Geld dafür bekommt, frage ich mich, wo liegt der Mehrwert des Artikels?

    Antworten
    1. Sarah Jane Artikelautorin

      Liebe Lotta, der Artikel wurde nicht bezahlt, denn wie du richtig festgestellt hattest, wurde er nicht als solcher gekennzeichnet.
      Ich bin tatsächlich ein großer Fan von & Other Stories, kann deinen Kritikpunkt mit der Größe aber natürlich nachvollziehen. Ich schrieb es weiter oben „es ist sicher noch genügend Luft nach oben“.

      Der Artikel versteht sich als Flashback – nicht mehr und nicht weniger. Ein Geburtstagspost. Eine kleine Zeitreise, die ich einfach gerne mit euch teilen wollte.

      Antworten
  2. Rike

    Wie passt ein FastFashion Riese mit dem Weltfrauentag zusammen? Mich erstaunt es immer wieder, dass sich diese Unternehmen trauen Themen wie diese für ihre Marketing Aktionen aufzugreifen. Sind es nicht vormerklich Frauen, die in den Fabriken unter fragwürdigen Bedingungen und Lohn schuften?

    Antworten
  3. Lora

    Wenn der Artikel nicht bezahlt wird, weshalb schreibst du nicht über die Produktionsbedingungen? Das würde mich interessieren.
    Ist bei der Produktion auch female Empowerement ein Thema, bei den Näherinnen? Oder nur bei uns Konsumentinnen?
    Und wie ökologisch ist die Produktion?
    Lohnt es sich, dass wir noch mehr Geld den grossen Konzernen (also hier H und M) in den Rachen werfen?

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  4. Sophie

    Ähnlich kritische Gedanken gingen mir beim Lesen auch durch den Kopf. Ich hätte nur nicht gedacht, dass sie den Hauptanteil der Kommentare darstellen würden. Dies ist ja an sich schon mal ziemlich erfreulich, vielleicht wird and other stories dadurch motivierter wirklich etwas zu verändern. Auch ich hinterfrage die Produktionsbedingungen und Doppelbotschafen. Was jedoch Kreativität und Design angeht, hat and other stories (in meinen Augen) alles richtig gemacht.
    Und warum sollte Sarah das nicht zelebrieren?

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