Ich bin wirklich keine Freundin davon, Kinder in Designerklamotten zu stecken. Sie mit Logos vollzukleistern und kleine Miniatur-Erwachsene aus ihnen zu machen, inklusive adrettem Schuhwerk. Nein, wirklich nicht. Trotzdem gibt es ein paar wenige Kindermodemarken, bei denen ich immer wieder schwach werde, sogar mit großer Freude. Bobo Choses steht da ganz oben auf meiner Sünden-Liste: Das spanische Label macht alles, aber auch wirklich alles, alles richtig, von vorn bis hinten und wieder zurück. Es erzählt Geschichten, macht auf Umweltschutz aufmerksam, steht für Fair Trade, Made in Europe und Materialien, die selbstredend ohne Pestizide und Giftstoffe auskommen. Und dann ist da noch die Sache mit dem Unisex-Gedanken. Als Mama eines Sohnes bekomme ich im Angesicht all dieser bescheuert durchgegenderten Kinderabteilungen, wie man sie quasi überall vorfindet, regelmäßig die Vollmeise. Bei Bobo Chose aber gibt es mehr als Hellblau und Rosa, es darf sogar untereinander getauscht werden, Hauptsache es macht Spaß und sieht auch genau danach aus – denn jede Linie hat ganz einfach beides: Quietschbuntes, das angenehm kindlich, aber niemals kitschig anmutet und eben Schlichtes, das fast ein bisschen „erwachsen“ daher kommt, im richtigen Maße. Weil Kleine manchmal eben auch sehr groß sein wollen.
Und so kommt es, dass ich, das sage ich jetzt einfach mal so, ein aufrichtiger Fan dieses Gesamtpakets „Bobo Choses“ bin. Schon wieder! Das Video zur heute gelaunchten Herbst/Winter Kollektion „The Happysads“ hat mich gerade eben doch tatsächlich zu Tränen gerührt. Weil ich dabei bin zu realisieren, wie happysad mein eigener kleiner großer fast 4-jähriger Keks momentan ist einerseits, aber auch weil ich weiß: Ganz genau so waren wir doch auch (drauf). Ständig zwischen den Stühlen klebend, ein bisschen irre und verwirrt, lebensdurstig und bockig zugleich. Deshalb: Film ab!