Buch: Lewis Carroll „Alice im Wunderland“

01.06.2011 Allgemein, Buch

„Aber ich möchte nicht unter Verrückte kommen,“ meinte Alice.
„Oh, das kannst du wohl kaum verhindern“, sagte die Grinsekatze:
„Wir sind hier nämlich alle verrückt. Ich bin verrückt. Du bist verrückt.“
„Woher willst du wissen, dass ich verrückt bin?“, erkundigte sich Alice.
„Wenn du es nicht wärest“, stellte die Grinsekatze fest, „dann wärest du nicht hier.“

Natürlich habt ihr alle schon von Alice gehört, manche verehren sie, einige kennen sie vielleicht auch erst seit Tim Burtons Kinowerk „Alice in Wonderland“ – der aktuellesten Verfilmung von Lewis Carrolls Meisterwerk. Zweiteres scheint mir jedoch höchst unwahrscheinlich. Im Grundschulater haben viele von uns nach ihm gegriffen, nach diesem kleinen Büchlein, in dem sich ganz schön viel Verrücktheit, psychedelische Träumerei und wunderbare Illustrationen tummeln. Was drin steht, wissen aber bloß noch die wenigsten. Denn die ursprüngliche Handlung hat sehr wenig mit dem Kinokracher des vergangenen Jahres zu tun.

Die Sprache ist einzigartg naiv, dabei so bedacht und weise, dass man gar das Gefühl bekommt, man selbst betrachte die Welt fortan aus Alice‘ Kinderaugen. Zeilen über Zeilen möchte man unterstreichen, sich einen klugen Spruch nach dem anderen ins Notizbuch kritzeln – denn auch hier gilt: Siehe ganz genau hin, dann entdeckst du kleine Schätze.

Also ihr Mädchen und Jungen, tut es! Durchstöbert einen Flomarkt, die Rümpelkammer daheim oder die nächstbeste Bücherei – denn mit „Alice im Wunderland“ kommt ein Stück Kindheit zurück in eure Köpfe geflogen.

Hat’s vielleicht sogar einer von euch in letzter Zeit schon gelesen?

„Ich bin ganz deiner Meinung“, sagte die Herzogin;

„und die Moral davon ist: ‘Scheine, was du bist, und sei, was du scheinst’ – oder einfacher ausgedrückt:

‘Sei niemals ununterschieden von dem, als was du jenem in dem, was du wärst oder hättest sein können,

dadurch erscheinen könntest, daß du unterschieden von dem wärst,

was jenen so erscheinen könnte, als seiest du anders!“

„Wenn du doch nicht so drängeln wolltest“, sagte die Haselmaus, die neben ihr saß. „Man bekommt ja gar keine Luft mehr.“

„Ich kann nichts dafür“, sagte Alice voller Sanftmut; „ich wachse.“

„Du hast hier nicht zu wachsen!“, sagte die Haselmaus.


Mehr von

Related