Mit der Kunst ist das ja immer so eine Sache. Ich mag es gar nicht, wenn mir vorgeschrieben wird, was ich zu mögen habe. „Das ist Pollock, das muss gut sein.“ Objektiv betrachtet vielleicht schon, die persönliche Meinung kann aber ganz anders ausfallen. Für mich kommt es zwar auch darauf an, was ich sehe, vor allem aber ist’s auch wichtig, was ich fühle, wenn ich so ein Kunstwerk vor mir hängen habe. Bei obrigem Fund, von dem ich keinerlei Ahnung habe, wer’s fabriziert hat, geriet ich allerdings ins Staunen. Typischer Fall von „Hm, könnte man auch selbst machen“. Kann man auch und vielleicht sollten wir’s sogar tun. Aber dieses „Portrait“, wie ich es jetzt mal nenne, gefällt mir so sehr, dass ich es gern auf der Stelle im Wohnzimmer hängen hätte.
Ein Mischmasch aus Aquarell und Öl, Pastellfarben und dunkler Seele. Zahnpasta-Tuben-Stil trifft auf Kaugummi und weiche Wellen, Wolken kuscheln mit Eiscreme. Eine Art Schutzwall für das Gesicht dahinter, eine Maske, die alles Harte butterweich abprallen lässt. Das Schöne, das die Wahrheit verdeckt. Hach, ich mag’s sogar sehr. Und ihr? (Bild via.)