Es scheint für folgende Beobachtung keine wissenschaftliche Langzeitstudie zu brauchen, denn dafür sind die Beobachtungen viel zu eindeutig: In Zeiten von Marie Kondo-Fanchören, Decluttering-Plänen und Capsule Wardrobe-Projekten scheint ein unstillbarer Durst an Ordnung in unserem Leben zu herrschen. Es ist schon verrückt, dass wir uns erst dem Konsum hingeben, um Glücksgefühle durch materielle Träume zu erfüllen, um im Umkehrschluss erst wieder richtig frei und glückselig zu sein, wenn wir uns von ihnen trennen (Dazu gibt es längst Kinderbücher für die Kleinsten, die dieses Haben wollen und nicht mehr besitzen mögen ganz einfach skizzieren). Aber klar: Auch wir befinden uns immer wieder in diesem Strudel, in diesem Auf und Ab und erleben genau dieses Hin und Her, das doch eigentlich völlig absurd ist. Seit ungefähr zwei Jahren übe ich mich nun in Maßregelung, leihe mittlerweile lieber, als zu kaufen und stelle fest, dass mir die liebsten Stücke sowieso die mit Liebe vererbten sind.
Nichtsdestoztrotz besitze auch ich viel zu viel von allem und häufe eben doch ständig neues oben auf den Berg, um ihn im nächsten Moment auch schon wieder sorgsam aufzuteilen und in meiner Wohnung zu verstauen. Denn seit mehreren Jahren schon gelüstet es mich nach Ordnung, Freiraum und aufgeräumter Weite – und musste irgendwann feststellen, dass ich dafür ganz einfach Hilfsmittel benötige, die andere längst nutzen: Aufbewahrungsmöglichkeiten und Verstauungshilfen, ha! Tatsächlich besaß ich bis vor wenigen Jahren keine Kommode für Briefe, Ordner und anderes, unansehnliches Zeug. Alles lag verteilt irgendwo herum und befeuerte das Chaos in meiner Wohnung. Heute besitze ich also nicht nur ein hübsches Rattan-Modell, das ich jederzeit wieder kaufen würde, sondern auch noch ein paar ziemlich hübsche Behälter, Dosen und Körbe, die mir die Aufräumerei im Handumdrehen ermöglichen. Das Praktische an diesen neuen Hortungsorten? Nach zwei bis drei Monaten sollten wir nachschauen, ob wir die darin steckenden oder stehenden Dinge wirklich noch brauchen, ob sie abgeheftet gehören oder in den Müll wandern sollten. Macht ihr das nicht, werden eure eigentlichen Helfer schnell zu überfüllten Chaos-Oasen heranwachsen – und das will wirklich niemand!
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