Hüte und Mützen feiern längst schon ganzjährig Saison und beschränken sich glücklicherweise nicht mehr nur auf die Winterzeit als Kälteschutz und den Hochsommer, um der Sonne Einhalt zu gebieten. Das Beste aber an ihnen ist aber wohl auch, dass auch die Geschlechtergrenzen mittlerweile mehr als überholt sind, sämtliche Modelle ganz selbstverständlich von allen Liebhaber*innen sämtlichen Alters ausgeführt und mit Stolz präsentiert werden dürfen – ganz ohne Anlass und zu jeder Tages und Nachtzeit.
Und so sind Berets, Strohhüte und Caps längst nicht mehr nur für Männerköpfe bestimmt und konnten auch ihre militärischen Ursprünge glücklicherweise vor etlichen Jahren schon über Bord werfen. Und weil wir nicht müde werden, auch euch noch für den saisonübergreifenden Kopfschutz zu begeistern, haben wir gleich mehrere Alltime-Favorites aus der wunderbaren Welt der Hüte und Mützen kredenzt, die uns sonnengeschützt und ganz schön adrett durch den Sommer 2019 geleiten wollen. Bereit?
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Der Fischerhut
Zum ersten Mal tauchte der Fischerhut um 1900 auf, als er in der Tweed und Filz Version traditionell von irischen Bauern ausgeführt wurden und einen ganz praktischen Hintergrund hatten: Sie sollten vor Regen schützen, was auch die breite, leicht abfallende Krempe erklärt. Wollwax sorgte schließlich dafür, dass die Modelle wunderbar wasserdicht waren und für optimale Trockenheit sorgten. Damals waren sie also besser bekannt als „Irish Walking Hats“, die über noch mehr praktische Gimmicks verfügten: Sie ließen sich wunderbar klein falten und passten in jede Jackentasche, auch Dreck ließ sich im Nu entfernen. Dass die Mods den Fischerhut in den 60er Jahren für sich vereinnahmt haben dürfte dem ein oder andere ebenfalls nicht entgangen sein. Wenig später mauserte sich der Fischerhut, na klar, zum beliebten Mode-Accessoire der Briten.
Erst die gemeinen Amerikaner*innen sorgten dafür, dass dem Bucket Hat ein tropisches Muster verliehen wurde und die Modelle fortan aus leichter Baumwolle bestanden, um einen freshen Sonnenschutz beim wochendlichen Sportschauen zu besitzen.
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Und so heißt der Fischerhut in anderen Sprachen:
Bulgarien: idiotka
Israel: Rafael Hat
Schweden: Beppehatt oder Beppemössa
UK: Reni Hat
Frankreich: Bob
Die einzelnen Bezeichnungen sind meist auf bekannte Träger zurückzuführen.
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All eyes on: CAPS!
Manch eine*r von euch dürfte es längst mitbekommen haben: Dieses Jahr steht bei mir ganz im Zeichen der Caps. In guter alter Spätzünder*innen Manier habe ich das Modell der Träume natürlich längst ins Visier genommen und werde mich für Zitronengelb entscheiden, jawohl!
Die Baseballcap ist eine gute Bekannte der Schirmmütze und findet ihren Ursprung, wer hätte es gedacht, im Baseball-Sport. Und genau dort wurde sie angeblich eben auch durch die Spieler der New York Yankees: Am 24. April 1849 liefen die Spieler statt mit ihrer üblichen Strohüte mit steifen Kappen auf, die laut Wiki „hemispherical hats“ genannt wurden und zunächst noch keinen Schirm hatten. Die Trageweise mit dem Schirm nach hinten stammt ebenfalls aus dem Baseballsport selbst, wo manche Positionen eine Schutzmaske vor dem Gesicht tragen, die sich nicht mit dem Schirm vorne verträgt.
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Visor Caps!
Und wo die Baseballcap steckt, können die Visor Caps nicht weit weg sein. Ha! Der praktische Sonnenschutz mag vielleicht eher was für Menschen mit vielen Haaren und somit hauseigenem Sonnenschutz sein, dafür schenkt sie gleich doppelt so viel Luftigkeit. Als „Gesichtssonnenschutz“ taugt das praktische Schirmchen allemal und wer jetzt noch den 80er Jahren fröhnen will, der setzt natürlich auf ein buntes Plastik-Modell und schaut beim Neigen des Kopfes mit nach oben gerichtetem Blick gleich durch eine optische Sonnenbrille. Win Win!
Strohhüte
Eigentlich war er nie weg, der Strohhut, seit rund drei Jahren ist er dennoch wahrlich gar nicht mehr wegzudenken. Aber wusstet ihr, dass der Strohhut vielleicht eine der ältesten in Afrika, Asien und Europa gebräuchlichen Kopfbedeckungen darstellt, deren Form sich über die vergangenen Jahrhunderte wahrscheinlich kaum veränderte.
Und auch hier weiß Wiki wieder mehr: Denn der Strohhut bildete beispielsweise die traditionelle Kopfbedeckung des Stammes der Sachsen im 10. Jahrhundert. Kleiner Fun Fact, weil wir wirklich dachten, dass dieser Hut ganz woanders produziert wurde: Lindenberg im Allgäu war bis 1945 Zentrum der deutschen Strohhutindustrie, 1913 betrug dort die Jahresproduktion über 5 Millionen Stück.
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Ausgeführt wurde der Strohhut nicht bloß im Sommerurlaub, am Seebad oder in der Freitzeit, vielmehr gehörte er sogar zum guten Ton auf Abendveranstaltungen und Bällen. Ha! Und dabei ist er so vielseitig und wandelbar zugleich. Vom Panama Hut bis hin zum Florentiner, kegelförmigen, japanischen Kreationen oder Gärtnerhüten – die Stroh- und Geflechtmodelle lassen sich nicht in eine Schublade schieben. Dafür sind sie viel zu unterschiedlich und besonders.
Außerdem nicht zu verachten:
Schlapphüte!
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Ein weicher Hut mit breiter, schlaff hängender Krempe.
Das Seidentuch
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Am besten mit bunten Mustern!
Berets //