Es ist ja so, dass ich – wie ich ganz sicher schon hunderte Male angemerkt habe, weil ich manchmal, entschuldigt, zu Wiederholungen neige – bei meiner letzten Ausmistungsaktion ein wenig zu übermütig war und mich von sämtlichen Dingen getrennt habe, die anschließend ein neues Zuhause gefunden haben. Klar, ein wenig bin ich beim Anblick des geschrumpften Kleiderschrankinhalts schon erschrocken, auf der anderen Seite hat mich die radikale Trennung dazu gebracht, einen modischen Neuanfang zu starten. Der bezieht sich allerdings nicht etwa auf die Art und Weise wie ich mich kleide, sondern vielmehr auf die Art und Weise wie ich einkaufe. Denn dass sich über die Jahre überhaupt so viele Dinge anhäufen konnten, mit denen ich mich nicht auf ganzer Linie verstand, hat so seinen Grund: meiner problematischen Neigung zu Fehlkäufen.
Ja, in der Vergangenheit kaufte ich das ein oder andere Kleidungsstück, Schuhe und manchmal auch Accessoires, die sich wenig später als harte Fehlinvestitionen herausstellten – keine Frage also, dass es höchste Zeit war, an meinen Verstand zu appellieren und meine Entscheidungen gründlich zu überdenken. Voller Tatendrang habe ich mich an den Schreibtisch gesetzt und mir eine kleine Guideline geschrieben, an die ich mich seither akribisch halte, auch wenn ich, zugegeben, oftmals noch ein wenig ängstlich bin und mich kaum traue, tatsächlich etwas zu kaufen. Macht ja aber nichts, immerhin tut das weder weh noch ist es schlecht für mein Konto.
Mensch, nach dieser langwierigen Einleitung habt ihr euch meine Tipps aber auch redlich verdient, auch, wenn sie natürlich nicht allgemeingültig sind, denn bekanntermaßen hilft jedem etwas anderes. Zumindest aber ist mir in den vergangenen Monaten so kein einziger Fehlkauf mehr unterlaufen und ich hoffe doch, dass es so bleibt *knock on wood.
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Was mir geholfen hat:
Nr 1: Schön ≠ besitzen müssen
Zu allererst: Nicht alles, das man schön findet, muss man auch besitzen. Das gilt für die Shoppingartikel, die ich hier bei den Janes schreibe, natürlich genauso. Das, was ich vorstelle, finde ich natürlich schön und bin oft genug auch ziemlich verknallt in einzelne Teile, die liebend gerne in meinen Besitz überwandern dürften. In den meisten Fällen gelten sie aber trotzdem primär als Inspiration, auch für mich, denn kaufen tue ich davon natürlich eher selten etwas.
Nr 2: Alternativlos glücklich
Mein allergrößtes Problem lag darin, mich in Traumstücke zu verlieben, die weit über meinem Budget lagen. Also wirklich so richtig weit. In 9 von 10 Fällen habe ich dann zunächst ewig viele Stunden damit verbracht, die Objekte meiner Begierde anzustarren, nur um mich danach auf eine schier ewige Suche nach günstigen Alternativen zu begeben. Fündig geworden bin ich schließlich bei gängigen Highstreet Stores, die dazu neigen, andere Labels zu kopieren. Mit ein paar Klicks gehörte das gute Stück dann auch schon mir – und ließ mein Herz kein bisschen höherschlagen. Ja, all diese Alternativen sind mir mächtig zum Verhängnis geworden, denn natürlich kamen sie nie ans Original heran. Seither habe ich mich damit abgefunden, wenn ich mir ein Traumstück einfach nicht leisten kann, und halte mich auch von Alternativen fern. Möglichkeiten, um doch irgendwann mal an das Traumteil zu kommen, sind übrigens Outlets wie etwa The Outnet oder Secondhand bzw. Vintage Stores à la Vestiaire Collective.
Nr. 3: Wunschliste is Key
Eine Wunschliste ist etwas Feines, um all die Dinge, die man wahnsinnig schön findet und so wirklich ganz unbedingt besitzen möchte, zu sammeln. Im besten Fall sollten die Stücke natürlich nicht ständig wechseln, sondern für eine längere Zeit auf der Liste stehen, damit man sich wirklich sicher sein kann, sie nicht nur kurzweilig toll zu finden. Mit der Zeit kann man sich dann nach und nach ein hübsches Teil gönnen – bei mir war es zuletzt übrigens eine Sonnenbrille von Marc Jacobs, die ich seither voller Freude aufsetze.
Nr. 4: Wohlfühlen ist das A und O
Es gibt Dinge, in die man erst reinwachsen muss, das gilt auch in der Mode, klar. Wenn ich allerdings etwas kaufe, in dem ich mich von Anfang an nur in den eigenen vier Wänden so semi-wohlfühle, aber bloß nicht aus dem Haus gehen möchte, dann weiß ich, dass ich es schleunigst umtauschen sollte. Andernfalls kann ich mir nämlich sicher sein, dass das gute Stück einen hundertjährigen Schlaf im Kleiderschrank absolvieren wird.
Nr. 5: Nichts kaufen, das nicht richtig passt oder sitzt
Ach wie oft in Filmen und Serien der 90er Jahre (und ganz bestimmt auch noch heute) doch Situationen dargestellt wurden, in denen Frauen sich zu kleine Kleidung für ihre Diätzwecke kauften. Bei mir führte das in meiner Jugend ja nicht nur zur Frustration, sondern auch zu Textilleichen, die ewig und drei Tage nicht aus dem Kleiderschrank geholt wurden. Mittlerweile kommt ein Kleidungsstück also nur in meine Tüte, wenn es richtig passt und sitzt.
Nr. 6: Gut Ding will Weile haben
Wie oft bin ich früher unter Druck einkaufen gegangen, weil ich im Glauben war, ganz unbedingt noch irgendwas für die abendliche Party zu brauchen. Glücklicherweise ist mir das schon ziemlich lange nicht mehr passiert, wohl auch deshalb, weil ich mich strickt daran halte, mir beim Shoppen Zeit zu lassen und es, wenn ich einfach nichts Passendes finden mag, auf einen anderen Tag verschiebe. Noch dazu eignet sich für Momente wie diesen natürlich auch das zuvor angesprochene Wunschlistenprinzip.
Nr. 7: Ein Trend ist ein Trend – und genau deshalb manchmal ganz schön problematisch
In Sachen Trends bin ich ein verdammter Spätzünder und darüber auch ganz schön froh. Das führt nämlich dazu, dass ich mich entweder sehr schnell an etwas sattsehe (was durch Instagram besonders häufig passiert) oder ich mich erst eine halbe Ewigkeit später vergucke. Das hat den Vorteil, dass ich mir bestimmte Dinge nicht deshalb kaufe, weil sie alle anderen tragen, sondern weil ich sie wirklich richtig gut finde – glaube ich zumindest, denn natürlich kann es auch ganz einfach daran liegen, dass ich mich an den Anblick gewöhnt habe. Davon möchte ich aber, ganz naiv, nicht ausgehen.
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Nr. 8: Oh du wunderbare Sale-Saison?
Sale ist schön und zuweilen auch sehr verlockend, keine Frage. Und trotzdem sollte man sich nicht von den roten Zahlen blenden lassen und sich Hals über Kopf ins reduzierte Getümmel stürzen, um Fehlkäufe zu vermeiden. Anders sieht es natürlich dann aus, wenn die hübschen Stücke der persönlichen Wunschliste (ihr erinnert euch?) heruntergesetzt werden, dann nämlich lohnt es sich oftmals tatsächlich, auf den Sale-Zug aufzuspringen. Mir zumindest hat es pünktlich zu meinem letzten Geburtstag eine wunderbare Tasche von Staud beschert, die mit einem Mal über 200 Euro günstiger und somit auch für mich bezahlbar wurde. Es kommt also ganz darauf an, ob es sich um unüberlegte Spontankäufe oder langfristige Wunscherfüllungen handelt.
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Nr. 9: „Erinnerung: Rücksendung“
In Zeiten des Internets bestelle ich natürlich häufiger online, weshalb auch hier gilt: Nicht unüberlegt bestellen, nur weil es so einfach ist – wenn ich dann aber etwas kaufe, habe ich mir angewöhnt, eine Erinnerung für die potenzielle Rücksendung zu stellen. Nur für den Fall, dass ich es (und es wäre nicht das erste Mal) vergesse und mal eben so Geld für etwas ausgegeben habe, das ich eigentlich nicht einmal besitzen wollte.