Die zehn schönsten Indie-Magazine aus dem deutschsprachigen Raum

16.12.2019 Mode, Buch

Ich habe eine große Schwäche für Printmagazine und gebe mein Geld regelmäßig in Buch- und Magazingeschäften für meine neuesten Errungenschaften aus. So ein gutes Magazin ist für mich nämlich ein Luxusgut, das ich mir in regelmäßigen Abständen anschaue, statt es in die Papiertonne zu befördern. Dafür habe ich allerdings auch meine Ansprüche, aus schnelllebigen Themen mache ich mir nicht sonderlich viel und stapele viel lieber Magazine wie etwa Odda, Purple, Apartamento oder Self Service in meiner Wohnung, von denen ich auch lange etwas habe.

Weil es aber nicht nur auf aller Welt, sondern auch auf dem deutschsprachigen Markt einige ganz wunderbare Magazine gibt, stelle ich euch heute zehn tolle Exemplare vor, die mal auf Englisch, mal auf Deutsch erscheinen.

Flaneur

Seit 2013 widmet sich das unabhängige Magazin Flaneur, das von Gründerin Ricarda Messer herausgegeben wird, jetzt schon den Straßen dieser Welt. Dabei fokussiert es sich stets auf einen einzigen Mikrokosmos und erzählt dessen universelle Geschichten. Inspiriert war die Idee für das Magazin ursprünglich von unterschiedlichen Filmen, wie etwa „Hiroshima Mon Amour“ und „Das Fenster zum Hof“. Mittlerweile geht es vor allem darum, sich einem Umfeld zuzuwenden und dieses neu zu entdecken. Flaneur thematisiert die Komplexität der Straße mit all ihren Schichten und Fragmenten und setzt sie in einen literarischen, interdisziplinären und kollaborativen Ansatz. So werden die Inhalte von Künstler*innen verschiedener Disziplinen kreiert, während das Team selbst mindestens zwei Monate vor Ort verbringt. Mehr von Flaneur gibt es hier.

Texte zur Kunst

Wie der Name bereits verrät, handelt es sich bei Texte zur Kunst um eine Kunstzeitschrift. Sie wurde bereits im Jahr 1990 in Köln gegründet, wird mittlerweile jedoch in Berlin verlegt. Auf etwa 300 Seiten erscheinen Beiträge rund um zeitgenössische Kunst und Kultur. Dabei befasst sich jede Ausgabe mit einem neuen Thema, zu dem schließlich deutsch- und englischsprachige Essays, Interviews, Gesprächsrunden und Besprechungen erscheinen. Diskutiert wird hier jedoch nicht nur aktuelle Kunst, sondern auch Film, Musik, Mode und Design. Das Magazin erscheint vier Mal im Jahr. Mehr von Texte zur Kunst gibt es hier.

Das Wetter

Entstanden ist Das Wetter im Jahr 2013 mit dem Gedanken, ein unabhängiges Magazin für Text und Musik zu gründen. Seither beschäftigt sich die Zeitschrift mit Neuigkeiten aus der Musikbranche, führt Interviews, schreibt Porträts über Künstler*innen verschiedenster Genres und Kritiken über neue Alben. Mehr von Das Wetter findet ihr hier.

The Lissome

Während die Webseite von The Lissome bereits seit 2016 existiert, ist das Printmagazin dank einer Crowdfunding-Aktion erstmals in diesem Jahr erschienen. Der Fokus liegt hierbei auf fairer Mode sowie einem nachhaltigen und durchdachten Umgang innerhalb der Branche. Inhalte sind neben wunderschönen Editorials außerdem Berichte und Interviews rund um spannende Personen und Labels. Mehr von The Lissome gibt es hier.

Reportagen

Das unabhängige Magazin hat sich der klassischen Textform der Reportagen verschrieben und wurde im Oktober 2011 erstmals herausgegeben. Dabei setzt die Zeitschrift den Text selbst in den Vordergrund und verzichtet gänzlich auf Bildstrecken, um den Reportagen der Autor*innen Raum zu geben. In der Vergangenheit erschienen so etwa Texte über Femizide, Menschenhändler und Leistungssport bei Ü-70-Jährigen. Hier erfahrt ihr mehr über Reportagen.

Mono.Kultur

Das englischsprachige, vierteljährlich erscheinende Magazin Mono.Kultur wurde im Jahr 2005 in Berlin gegründet und publiziert Interviews mit Menschen aus den Bereichen Kunst und Kultur. Dabei widmet sich jede Ausgabe vollständig dem/der Interviewten und setzt somit eine/n einzelne/n Protagonist*in in den Fokus. So befasst sich die aktuelle Ausgabe mit der niederländischen Designerin Iris van Herpen. Mehr von Mono.Kultur gibt es hier.

Numéro Berlin

Die Modezeitschrift Numéro Berlin ist die deutsche Ausgabe des internationalen Magazins und erscheint im gleichen Berliner Verlag wie das Fräulein Magazin. Dabei präsentiert Numéro Berlin insbesondere wundervolle Editorials von renommierten und aufstrebenden Fotograf*innen sowie Texte und Interviews mit spannenden Künstler*innen und Designer*innen. Mehr von Numéro Berlin gibt es hier.

Œ

Œ ist ein unabhängiges, jährlich erscheinendes Modemagazin aus Berlin und gilt als Plattform für die deutsche, insbesondere aber für die Berliner Modeszene. Dabei setzt sich die Zeitschrift nicht etwa mit der Beschreibung aktueller Trends und Vorstellungen der Branche auseinander, sondern lässt vielmehr Fotos sprechen. So gibt es in jeder Ausgabe zehn Editorials, mit der Designer*innen, Fotograf*innen, Stylist*innen sowie Hair & Make-up Artists aufzeigen, welche Mode sie beschäftigt. Hier gibt es mehr von Œ.

Tush

Seit 2005 zeigt das Tush Magazin nun schon neue Perspektiven in den Feldern Ästhetik und Schönheit auf und setzt den Fokus dabei auf „Beauty Culture“. Gemeint ist hiermit die Verbindung von Kunst und Mensch — in allen Aspekten. So bricht jede Ausgabe Grenzen gängiger Schönheitsideale auf, setzt Make-up in einen neuen Kontext und widmet sich Personen verschiedenster Felder. Mehr von Tush findet ihr hier.

Almost 30

Almost 30 gilt als Mindest-Magazin, das englische und deutsche Texte miteinander vereint. Thematisch behandelt es etwa die persönliche Entwicklung, Einsamkeit, Dating, Zusammengehörigkeit und den Gemütszustand des niemals richtig Erwachsenwerdens, wobei sich jede Ausgabe mit einem neuen Oberthema befasst. Somit widmet sich die Zeitschrift, deren dritte Ausgabe derzeit in der Mache ist, dem Lebensgefühl einer ganzen Generation. Neben einem festen Team arbeiten zudem Mitwirkende aus verschiedenen Ländern am Magazin mit. Mehr von Almost 30 gibt es hier.

Brigitte Be Green

Zum Abschluss gibt es noch einen Tipp, der zwar von keinem unabhängigen Verlag kommt, mir allerdings bereits mehrfach empfohlen wurde und vielleicht sogar aufzeigt, dass auch große Verlage, in diesem Fall Gruner + Jahr, einen Schritt gen Veränderung wagen: Im nachhaltigen Brigitte-Magazin Be Green kommen nämlich nicht nur Personen wie Madeleine Darya Alizadeh von Daria Daria, sondern auch Luisa Neubauer und Margarete Stokowski zu Wort. Letztere schreibt künftig Kolumnen für das Magazin. Inhaltlich dreht sich die erste Ausgabe etwa um Müllvermeidung und zeigt Zahlen und Fakten rund um das Klima auf. Doch auch Mode, Beauty und (vegane) Rezepte sind vertreten.

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3 Kommentare

  1. lea

    Liebe Julia,
    vielen Dank für die schöne Zusammenstellung. Wenn man Indie-Magazine liebt, sollte man sich unbedingt den Service von The Stack anschauen. Man bekommt jeden Monat ein neues unabhängiges Magazin zugeschickt. Es ist jedes Mal wieder spannend, was dann im Briefkasten liegt. Ich habe so schon richtig tolle Zeitschriften gefunden, auf die ich vorher nie gestoßen wäre:-)

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