Um ehrlich zu sein, bin ich erst heute so richtig auf Alex Bag aufmerksam geworden – und zwar durch diesen Artikel im Art Magazin. Das Migros-Museum in Zürich widmet der Videokünstlerin dieser Tage nämlich eine Retrospektive – verdienterweise, wie ich nach eingängiger Recherche feststellen durfte.
Bag gehörte unter anderem zum populären Künstlerstamm der Galerie American Fine Arts, Co., die zu den einflussreichsten Galerien der späten 80er und frühen 90er gezählt wird, machte sich aber vor allem durch ihre „Respektlosigkeit, dem spitzen Humor und allerhand Neugierde gegenüber der New Yorker Gesellschaft“ einen Namen. Das obrige Video zählt zu meinen frei zugänglichen Favoriten, hält es uns doch einmal mehr die Stupidität des Seins vor Augen. Das Thema: Langeweile. Wichtig zu wissen ist allerdings, dass es sich hierbei bloß um einen kleinen Teil einer großen Arbeit handelt.
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=2S75oLIYbWc&feature=related[/youtube]
Die insgesamt einstündige Videoarbeit „Untitled Fall ’95“ setzt sich aus mehrerern kleinen Sequenzen zusammen, die ich leider nicht alle bei Youtube ausfindig machen konnte. Bag spielt in diesem Projekt selbst eine Kunststudentin, die sich nach Beendigung eines jeden Semesters filmt, die Zeit Revue passieren lässt, sich Gedanken über die Zukunft macht und – verändert. „Geltungsdrang, Konkurrenz und Begehrlichkeiten“ stehen hierbei im Vordergrund. Der Kunstbetrieb wird infrage gestellt, „jede Menge Salz in die Mythenmaschine gestreut„. Hinzu kommen satirische Portraits diverser Stereotypen – solche, von denen jeder von uns ein bestimmtest Bild im Kopf rumgeistern hat – ein Spiel mit Klischees. Aber ein sehr gutes Spiel, wie ich finde.
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=lO63MKw9fu8&feature=related[/youtube]