Seit November lasse ich nun meine Haare wachsen und insgeheim habe ich mir gewünscht, euch in diesem Artikel bereits das langhaarige Ergebnis zeigen und von meinem Erfolg berichten zu können – vielleicht sogar mit Vorher-Nachher Bildern – aber: Pustekuchen. Stattdessen sieht so meine Realität aus: Meine Haare sind seit November nur wenige, unbemerkte Zentimeter gewaschen. Ich sehe den Unterschied zwar ganz genau, alle anderen beurteilen mein vorsichtiges Nachfragen jedoch mit der niederschmetternden Antwort, dass ich doch auch schon vorher lange Haare trug. Natürlich ist das richtig, nichtsdestotrotz gibt es einen feinen, aber kleinen Unterschied:
Ich hatte lange nicht so gesunde UND gleichzeitig so lange Haare, das wird man doch sehen müssen! Nun gut, ehrlicherweise muss ich gestehen, dass Projekt „Haarewachsen“ auch erst mit einem Friseur-Besuch begann.
Ich wollte alle Splissenden loswerden und die Haare so gesund wie möglich wachsen lassen. Zappzarapp waren drei Zentimeter ab und meine Spitzen auf einmal voll und kräftig.
Wer seine Mähne nun also auch wachsen lassen möchte (ich schiele an dieser Stelle zu Sarah herüber) sollte genau diesen ersten wichtigen Schritt wagen und sich alle spröden, kaputten Enden abschneiden lassen, denn keine Pflege der Welt wird die auseinander gewachsenen Enden kitten können. Ihr verliert dann vielleicht, wie ich, den kurzfristigen Wow-Effekt, dennoch glaube ich an die Langfristigkeit. Vielleicht ist es wie beim Weitsprung, bei dem wir ordentlich Anlauf nehmen, ja sogar erst einmal einige Schritte nach hinten gehen müssen, um richtig auszuholen und noch weiter Springen zu können – viel weiter als nur aus dem Stand heraus. Meine Schritte zurück, sind die drei Zentimeter, mit denen ich gestartet bin.
Und wisst ihr was? Das Ganze hat sich schon jetzt für mich gelohnt. Wie ich meine Haare seitdem pflege und welchen Fragen ich nachgegangen bin, findet ihr hier:
Gibt es die persönliche Längengrenze?
Ich denke, manch eine*r von euch wird die Sache mit der maximalen Länge schon bei sich selbst festgestellt haben. Es ist wohl leider so: Nicht jede*r von uns kann Rapunzel werden! Ich habe das zum ersten Mal von meiner Cousine gehört, die einen Lockenkopf hat. Ihre Haare reichen im nassen Zustand fast bis zur Taille, im trockenen Zustand aber nur bis zu den Schultern – und mehr ist da auch nicht drin. Egal wie sehr sie ihre Haare pflegt, über diese Länge kommt sie einfach nicht.
Soweit habe ich es noch nie weit kommen lassen, denn ab einem bestimmten Punkt sehen meine Spitzen zu dünn aus. Dennoch würde ich natürlich gerne wissen, wie lang meine Haare werden könnten. Es gibt wohl eine natürliche Haarlängegrenze, die genetisch festgelegt ist – und das bedeutet für die einen, Haare nur bis zu den Schultern zu haben, und für andere, eine Haarlänge bis zum Boden erlangen zu können.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Wie oft muss ich wirklich Haare schneiden?
Unsere Haare wachsen im Durchschnitt eins bis zwei Zentimeter im Monat. Das bedeutet nicht, dass das auf euch zutrifft, denn das ist ein Durchschnittswert. Haare wachsen von Mensch zu Mensch unterschiedlich schnell. Wenn ihr eure Haare wachsen lassen wollt, solltet ihr alle zwei bis drei Monate zum Spitzen schneiden gehen und euch von einem halben Zentimeter trennen, beziehungsweise die besonders kaputten Spitzen abschneiden lassen. Die Haare wachsen dadurch natürlich nicht schneller, dennoch viel gesünder. Bei Spliss brechen sie logischerweise ab und so verliert ihr über die Zeit rund zwei bis drei Zentimeter ohne Zutun. Gesunde Spitzen hingegen brechen nicht und so könnt ihre eine einfache Rechnung aufstellen:
Sagen wir mal eure Haare wachsen 1,5 Zentimeter im Monat. Das wären schlussendlich 18 Zentimeter im Jahr. Ziehen wir davon viermal Spitzenschneiden ab, bei dem ihr jeweils einen halben Zentimeter einbußt. Ihr kommt trotzdem auf ordentliche 16 Zentimeter Gesamtlänge im Jahr. Halleluja!
Wie vermeide ich Spliss?
Spliss entsteht meistens in den Haarlängen. Der Grund ist klar: Genau die haben auch schon einiges durchgemacht und sind anfälliger als die Haare, die nah an der Kopfhaut sind. Durch Heizungsluft, Sonne, Hitzestyling und Waschen trocknen sie aus, werde spröde, teilen sich und brechen schließlich ab. Es gibt aber ein paar Tipps, wie ihr Spliss minimieren könnt:
Setzt auf Haargummis ohne Metallteile und scharfe Kanten, am schonendsten sind Scrunchies aus Seide. Seide ist sowieso ein wichtiger Punkt, denn während der Nacht reiben eure Haare am Kopfkissen. Und das jede Nacht! Leinen und Baumwolle entziehen zusätzlich Haut und Haaren Feuchtigkeit. Ich habe mir zu Weihnachten ein Seidenkissen gewünscht und bin verblüfft, wie faltenfrei ich morgens aufwache. Es ist etwas gewöhnungsbedürftig am Anfang, denn es fühlt sich ganz anders auf der Haut an. Irgendwie flutschig, was wiederum in meinem Kopf Sinn ergibt, warum es zu viel weniger Haarbruch in der Nacht kommt: Die Haare fließen einfach über das Kopfkissen.
Ausreichende Pflege gehört natürlich dazu, darauf gehe ich im nächsten Punkt genauer ein.
Die nährende Haarbutter von Davines ist wie eine Kur und versorgt die Haarspitzen mit extrem viel Feuchtigkeit. Es ist wie ein schützendes Schild für angeraute Spitzen. Wenn ich nicht ewig mit nassen Haaren die Kur einwirken lassen möchte, kann man diese Butter auch in die trockenen Spitzen geben und nach einiger Zeit wieder auswaschen.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Wie pflege ich meine Haare am besten?
Ich wasche meine Haare zwei bis dreimal die Woche. Je nachdem wie stark sie nachfetten. Ich verzichte hierbei auf aggressives Shampoo und setzte auf milde Pflege. Die Haare werden auch so sauber und ich achte auf die Menge von Shampoo oder Seife, die ich gerade verwende. Bei Seife ist die Dosierung etwas einfacher, bei Shampoo versuche ich dagegen nicht mehr als eine walnussgroße Menge in die Haare zu geben und sie dann aufzuschäumen.
Ich würde euch raten, eure Haarroutine einmal kurz zu überdenken und euch zu fragen, was für Haare ihr eigentlich habt und welche Bedürfnisse daraus resultieren – damit ihr eure Pflege besser darauf abstimmen könnt. Oft steckt man in den ewig gleichen Routinen fest, dabei passen sie nicht mehr zu aktuellen Bedürfnissen. Wenn ihr nicht ganz kurzes Haar tragt, würde ich nach dem Shampoo unbedingt zu einem Conditioner oder zu einer Kur greifen. Die Spitzen bekommen einen extra Klacks Pflege und trocknen nicht aus. Einmal pro Woche solltet ihr euch sowieso die Zeit nehmen und eine Kur machen. Ich mache das gerne abends und lasse sie 30 Minuten einwirken. Danach gründlich ausspülen und die Haare am besten lufttrocknen lassen. Ich spüle die Haare mit kaltem Wasser aus, dadurch schließt sich die Schuppenschicht und das Haar glänzt mehr und ist weniger anfällig für Spliss.
Der Unterschied zu anderen Masken ist, dass die Omega 9 Haarmaske von Rahua vom Haaransatz bis in die Spitzen aufgetragen wird. Sie versorgt nicht nur die Haarlängen mit intensiver Pflege, sondern auch unsere Kopfhaut. Man könnte fast sagen, man packt das Problem am Schopf an – und zwar am oberen Ansatz des Schopfes! Denn nur mit einer gesunden Kopfhaut kann man seine Haare gesund wachsen lassen. Das enthaltene Ungurahua-Öl ist reich an Omega 9 – und genau das repariert die Haarfollikel. Während Sonnenblumenkern-Öl und die glutenfreie Quinoa-Proteinen die Haare seidig glänzen lassen und schützen.
Stylingprodukte und Föhn
Heißes Wasser und heiße Luft entziehen dem Haar Feuchtigkeit. Wenn ihr eure Haare föhnt, solltet ihr darauf achten, dass der Föhn nicht zu heiß eingestellt ist. Seid außerdem geduldig beim Abtrocknen der Haare und rubbelt mit dem Handtuch nicht eure Haare trocken. Hier brechen die Haare ganz leicht ab. Bei Glätteisen oder Lockenstab muss eine gewisse Temperatur erreicht werden, um die Haare in den gewünschten Look zu bringen. Das richtet sich nach Haarstruktur und Dicke. Ich würde hier aber auf jeden Fall ein Hitzeschutzprodukt verwenden, um die Haare zu schützen. Ich kämme meine Haare im trockenen Zustand vor der Haarwäsche und nicht im nassen Zustand. Dann gebe ich gerne pflegende Öle in meine feuchten Haare, nicht bis zum Ansatz, aber in die gesamte Länge. So kann das Öl optimal einziehen, während die Haare trocknen – und sie glänzen richtig schön und fühlen sich super soft an.
Das Prep Spray von Innersense versorgt die Haare mit Vitamin B und Reisproteinen, welche die Haare von innen stärken und sie zum glänzen bringen. Während Angelikawurzel und Baobab die Haare vor Hitze und Uv-Schäden schützen. Ihr könnt es vom Haaransatz bis in die Spitzen geben, ohne, dass der Ansatz fettig wird.
Fazit
Wie so oft im Leben ist beim Thema „Lange Haare“ Durchhaltevermögen gefragt. Ihr werdet nach kurzer Zeit keine Veränderung feststellen; seid ihr aber konsequent, werden eure Haare superschön wachsen. Am schwersten fällt es mir übrigens, mir die Zeit für die Kur einmal pro Woche zu nehmen, dabei glänzen meine Haare danach so schön, fühlen sich kräftig und gesund an.
Für die Bilder in diesem Artikel, habe ich meine Naturwelle verstärkt. Ich habe die Haare am Vortag gewaschen, die Rahua Omega 9 Maske 30 Minuten einwirken und dann lufttrocknen lassen. Am nächsten Tag wurden die Haare nur noch mit dem Prep Spray von Innersense eingesprüht und einzelne Strähnen mit dem Glätteisen gewellt. Nicht alle, damit sie sich schön mit der Naturwelle mischen und es so relativ natürlich aussieht. Ich freue mich jetzt schon auf den Sommer mit meinen langen Haaren und hoffe sehr, dass das überlange Ergebnis dann nicht weiterhin nur mir auffällt.
– Dieser Beitrag enthält affiliate Links. Mehr Infos dazu findet ihr hier –
Ein Riesendankeschön geht an die Fotografin © Jana Theresa Lou / @pannalou