Recap ist um ehrlich zu sein gelogen. Irgendwie. Denn aufgrund der sehr konträren Avant/Garde Diaries konnte ich in diesem Jahr leider gar nicht beim ominösen Fatwalk der Muschi-Kreuzberg-Crew dabei sein. Muschi-Praktikant und Knoblauch-Fan Lukas war dann aber so lieb, mir ein paar Eindrücke via Brieftaube zukommen zu lassen – damit alle, die ebenso nicht dort sein konnten, trotzdem wissen, wo die Luzi am vergangenen Freitag wirklich strippte.
Es muss in etwa so gewesen sein: Normalos, echte Hipster, falsche Hipster, hässliche und schöne, Freunde des schlechten Geschmacks und Bierpassionisten gaben sich im verqualmten Arena Club zu Ballermann-Hits die Klinke in die Hand, um entweder so richtig hart abzukotzen, oder wahlweise vor Erfurcht in die Knie zu gehen. Ein dezenter Brechreiz war ob der widerwärtigen Zustände vieler der hochkarätigen Models nicht ausgeschlossen – aber das ist eben das, was die Gesellschaft aus den armen Burschen gemacht hat -, zu Boden sacken war aber auch drin, denn so viel Mut zur Hässlichkeit gebührt oberste Anerkennung.
Modetechnisch stehen Paris, Mailand und Co im vergleich zur Muschi nämlich ziemlich kleinkariert da – auch wenn’s eigentlich nichts bahnbrechendes neues aus dem Hause der Berufs-Provokateure zu sehen gab. Jedenfalls fast nichts, denn die Sprüche-Klopfer werden nimmer müde und so folgten nach Shirts und Jutebeuteln mit Aufdrucken wie „Du hast Angst vorm Hermannplatz“ oder „Ich komm‘ aus Muschi du Kreuzberg“ nun weitere Augenschmankerl – „Viktroias Sekret“ zum Beispiel, die neueste Wäschelinie der Götter der Sexyness.
Über die Relevanz oder gesellschafskritischen Hintergründe des Fatwalks schweigen wir diesmal, denn mit ein bisschen Humor+Gehirn wisst ihr ganz bestimmt, was gemeint ist.
Deshalb verbleiben wir mit folgendem Zitat:
„Ein Abend voller Abdrücke und Ergüsse, schönen Menschen und gemeinen Gedanken. “ Jawohl.
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