Dieser Artikel erschien erstmals im April und wird ab sofort weitergeführt, bzw. geupdatet.
Ich weiß noch genau, wie aufgeregt ich war, als wir damals, ich muss etwa elf Jahre alt gewesen sein, endlich einen Farbfernseher bekamen. Einen mit Satellitenschüssel. Meine Mutter hielt bis dato nicht viel von diesem bunten, schnellen Medium, dachte, wir würden am Ende vielleicht verblöden, weshalb wir jahrelang eine Antenne auszogen und an einem Knopf drehen mussten, um exakt zwei schwarzweiß-Programme zu empfangen. Irgendwann aber knickte sie ein und beugte sich der Neugier; vielleicht war sogar Prinzessin Fantaghiro Schuld daran. Jedenfalls sollte es mir Jahre später sehr ähnlich gehen. Was habe ich mit mir gehadert, als nach dem Studium plötzlich eine Flimmerkiste in unsere WG einzog. Sonntags immer Tatort. Und als ich mir schließlich selbst einen Fernseher kaufte, einen mit Internet. Um endlich auch in all diesen Serien ersaufen zu können.
Bis vor ein paar Tagen ging ich (keine Ahnung, weshalb) noch immer davon aus, meine Bildungslücke würde weit bis über Montecucculi hinaus reichen. An der Nase herum geführt habe ich mich da wohl. „Nee, ich gucke gar nicht viele Serien“, schwafelte ich stets voller Inbrunst und vielleicht auch aus alter Gewohnheit. Aber als ich einige von euch vor ein paar Tagen via Instagram nach Serien-Tipps fragte, weil ich mich nach einem anstrengenden Tag wieder einmal reif für das Deaktivieren jeder Gehirnzelle fühlte und gleichzeitig nach der berühmt berüchtigten Praxis des binge watchings sehnte, wurde mir beim Durchlesen all der großartigen Hinweise klar: Krass, diese Perlen kenne ich schon. Also viele davon. Nicht gerade wenig sogar. Uppsala, vertan.
Wäre es also anders herum gewesen, hättet ihr mich nach Tipps gefragt, hätte meine Top 6 Liste in etwa so ausgesehen: Sex Education, Love, The End of the f**** world, A Handmaid’s Tale, Fargo. Es war aber zum Glück andersherum. Und deshalb folgt nun die vielleicht beste Binge-Watch-Liste aller Zeiten.Weil ihr ganz einfach die Besten, Schlausten, Tollsten und Gewitzten seid, das kann man nicht anders sagen. Voilà und no shame – Kinoabende zuhause sind nicht nur in Zeiten von #StayHome die reinste Wonne:
Die besten Serien:
1. „Sex Education“ Staffel I + II:
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Schönster dunkler Humor und ein wenig Melancholie: „Patriot“ entdeckte ich erst kürzlich und wünsche mir bereits jetzt, die Serie möge nie enden. „Patriot (ehemals American Patriot) ist ein US-amerikanische Comedy-Drama-Serie, die von einem Nachrichtenoffizier namens John Tavner erzählt, der verhindern soll, dass der Iran.
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Ebenfalls ganz neu auf meiner Watchlist: „Nola Darling“ aus dem Jahr 2017. „Nola arbeitet als Künstlerin im New Yorker Stadtteil Brooklyn. Es ist für sie eine große Herausforderung, ihre Zeit für Freunde, die Arbeit und für ihre drei Liebhaber einzuteilen.“
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Zwischendurch wäre ich ein paar Mal fast eingeschlafen, weil ich mich ohne größere Spannungsbögen wirklich furchtbar schlecht konzentrieren kann, aber dank dieser Serie bin ich schließlich zum ersten Mal seit Wochen richtig zur Ruhe gekommen. Sie ist so herrlich unaufgeregt und klug und fokussiert auf quasi einen einzigen Erzählstrang. Eine der besten des Jahres, finde ich.
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Ich glaube, ich liebe Pamela Adlon, besonders als Drehbuchautorin. In ihrer autofiktiven Serie „Better Things“ spielt sie „Sam“, eine alleinerziehende Mutter von drei Töchtern, die außerdem Schauspielerin und Überlebenskünstlerin ist. Die ZEIT fasste es einst so zusammen: „Pamela Adlon ist die Rettung. (…). Ob sie an Filmsets oder in Elterngesprächen explodiert, in Drogerieplünderungen hineingerät oder harte Wahrheiten auf der Sitzbank eines Pick-up-Trucks ausspricht – stets findet Adlon das richtige Maß zwischen Nervenstärke, Sarkasmus und heilsamer Resignation.“
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren