Nachdem Fabienne vor einigen Wochen einen grandiosen Rezepte-Artikel schrieb, den auch wir aufsaugten, wie ein nasser Schwamm, beschlossen wir: Wir wollen mehr. In der heutigen Woche präsentieren wir euch also unsere liebsten Kochbücher. Ja, ganz recht, (fast) die gesamte Redaktion hat in ihren Küchenschränken und Bücherregalen gewühlt, um die persönlichen Top 1-3 zu küren:
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Sarah
1
Wir haben Tim Mälzer, die Engländer*innen Jamie Oliver und den (zurecht!) gefeierten und omnipräsenten Yotam Ottolenghi – und die Australier*innen haben Donna Hay. Die Starköchin ist, wie ihre männlichen Kollegen in unseren Gefilden, ebenfalls ziemlich dick im Geschäft, startete vor fast 20 Jahren mit ihrer Kochkarriere, brachte bereits ein Kochbuch nach dem anderen auf den Mart und moderiert selbstverständlich auch ihre eigene Kochshow, die in rund 15 Länder übertragen wird.
All das wusste ich damals natürlich nicht, als ich in meinem Studium das erste Kochbuch von Donna Hay bekam. Hay beeindruckte mein junges Ich damals ganz von allein: Mit wahnsinnig schönen Bildern, ziemlich simplen, aber richtig guten Gerichten und mit Zutaten, die wir garantiert alle daheim haben. „Keine Zeit zum Kochen“ reiht sich nahtlos in Hays Strategie ein, Rezepte zugänglich zu machen und sie auszuprobieren. Wer es, wie ich, mittlerweile lieber vegetarisch mag, der oder die sollte sich heute eher „Life in Balance“ oder „Week Light“ zulegen. Ein gutes Kochbuch, um sich vielleicht auch zum ersten Mal dem Kochen zu widmen.
2
Ich liebeliebeliebe einfach alles, was das Powerpaar Susann Probst und Yannic Schon saisonal kredenzen und habe mich schon an so manchen Gerichten ihres Krautkopf Kochbuchs – immer ausnahmslos begeistert – versucht: Da wäre zum Beispiel ihre vegane Bolognese auf Linsenbasis, ihr vorzügliches Blumenkohlrisotto, ihr gefüllter Wirsing, ihr Tomaten-Risotto oder ihre Kohlrabi Ravioli – alles einfach köstlich.
Das Schönste an ihren Gerichten? Im Grunde sind sie ganz simple und einfach nachzukochen – und trotzdem verlassen wir mit den Beiden ganz selbstverständlich unsere Comfort Zone, tauchen in neue Gewürzwelten ein und fangen ganz behutsam an, umzudenken.
3
Die Minimalismus Küche bekam ich zwar bereits zu meinem 32 Geburtstag geschenkt, trotzdem fand ich erst vor kurzem die Zeit, mich in die wundervollen Rezepte mit der nötigen Muße zu stürzen – und kann seither kaum mehr aufhören, mich durch die Seiten zu blättern, während mir beim Anblick der Bilder das Wasser im Mund zusammenläuft. Wie zum Beispiel beim Dinkel-Ragout mit Sellerie und Walnüssen oder dem Rhabarberkompott mit Karamel, Joghurt und Baiser oder Ofen-Spargel mit Miso-Mayo und Leinsamen-Cracker.
Noch habe ich mich nicht durch das gesamte Rezepte-Repertoire gekocht (vielleicht auch, weil ein paar Fleischgerichte noch kreativ umgestaltet werden müssen), das Artischocken-Carpaccio, die Lemon Curd semifreddo und die Polenta mit Pfifferlingen und Nussbutter stehen jedoch schon jetzt ganz oben auf meiner Nachkoch-Liste. Hmmm.
Fabienne
Funfact: ich nutze keine Kochbücher. Ich koche ziemlich intuitiv und dazu viel und gut und bin hierfür vor allem auf YouTube und Instagram immer auf der Suche nach Inspiration. Ich liebe es mir von hier und da einige Sachen zusammenzuklauben und dann eigene Sachen zu entwickeln. Oft habe ich von meiner Liebe zu Bon Appetit gesprochen. Ein Wahnsinnsmagazin mit einem herausragenden Online-Auftritt. Hier gibt es wirklich alles und ehrlich gesagt, habe ich in den letzten Monaten ausschließlich von hier gekocht. Rachel Ama ist eine Youtuberin, die vor allem healthy, vegane Rezepte kocht, die ich liebe. Genauso wie @zuckerjagdwurst oder @kraut_kopf auf Instagram.
1.
Jerusalem von Yotam Ottolenghi ist ein absoluter Klassiker. Ich liebe es so sehr, vor allem weil es ein Geschenk war und ich die erste Zeit mit dem Buch mit vielem gemeinsamen Kochen verbinde und ich mich gerne dran zurückerinnere. Die Rezepte variieren von Neuinterpretationen bis originell und bieten vor allem tolle Inspirationen für Beilagen, aber auch Süßes. Mein Favorit ist natürlich die Erbsen-Pasta, die ich schon im Food Diary vorgestellt habe.
Ourania
Als wir das Thema für diesen Teamartikel festgelegt haben, musste ich schon schmunzeln. Denn ich habe genau ein Kochbuch zuhause mit dem Titel „Griechenland in meiner Küche“. Ok, ok Klischee erkannt, lacht gerne über mich, denn ich tue es auch. Und ich muss auch zugeben, dass es mir an kulinarischer Vielfalt mangelt. Meistens koche ich griechisch. Zum einen ist das mein liebstes Essen, zum anderen habe ich viele Rezepte von meiner Mama oder anderen Teilen der Familie übernommen. Auf Platz zwei kommt dann dicht gefolgt die italienische Küche. Aber zurück zu diesem Kochbuch, denn nicht nur die Rezepte sind sehr gut kuratiert und toll erklärt, sondern die ganze visuelle Ästhetik spricht mich an. Wie sagt man so schön? Das Auge isst mit?
Man könnte meinen, gefüllte Tomaten oder Paprika seien ein Wintergericht. Denn irgendwie wirkt es schwer, wenn es so aus dem Backofen kommt. Aber genau das Gegenteil ist Fall. Es ist ein Sommergericht. Das liegt an den Zutaten, Tomaten sind im Winter nicht aromatisch und geben keinen Geschmack an den Reis ab. Ansonsten sind die Gewürze sehr leicht und bekömmlich. Ich esse am liebsten ein Stück Feta dazu. Am zweiten Tag schmecken die gefüllten Tomaten fantastisch! Dann haben sie noch mehr von dem Sud aufgenommen.
Also gesund ist gebratener Käse sicherlich nicht. Aber dennoch eines meiner Leibgerichte. Ich nehme am liebsten Feta für das Rezept. Ein bisschen frisches Brot, gutes Olivenöl und Tomaten. Fertig ist ein simples, aber superleckeres Gericht. Wenn ich Besuch habe, serviere ich gerne noch andere kleine Leckereien dazu wie Oliven oder Salat. Es erinnert an kleine Ouzo Tavernen, dort trinken die Opas den ganzen Nachmittag Ouzo und naschen solche Kleinigkeiten dazu.
Julia
Zugegeben, in 99 Prozent der Fälle google ich mir meine Rezepte zusammen, statt sie in einem Kochbuch ausfindig zu machen. Ich glaube, diese Angewohnheit verdanke ich meiner Mutter, die damals auch dazu neigte, unterschiedliche Rezepte aus Zeitungen und Magazinen zu sammeln und diese in einem Ordner voller Klarsichtfolien zusammenzubringen, während die Kochbücher auf den Regalen von sich hin staubten. Nichtsdestotrotz habe auch ich einige Bücher im Küchenschrank stehen (eines davon ist Niomi Smarts „Eat Smart“, das zwar viele schöne Bilder, dafür aber auch extrem viele Zutaten, die ich nicht besitze, beinhaltet) — drei von meinen liebsten habe ich mit Ach und Krach ausgewählt:
Kartoffeln – Über 200 Rezeptideen von einfach bis raffiniert (Pawlak)
1.
Ich glaube ja, dass es kein besseres Lebensmittel, als Kartoffeln gibt. Klar also, dass ich dieses großartige Stück Kochbuchgeschichte vom „Bücher-zu-verschenken“-Haufen meines Vaters rettete und seither mein eigen nenne. Nach einer kurzen Einführung in die Geschichte der Kartoffel folgen auch schon jegliche Suppen, Eintöpfe, Aufläufe, Knödel, Pommes, Kartoffelpuffer und gebratene Kartoffeldelikatessen, die mein hungriges Herz erfreuen.
2.
Veganes Suppenglück schenkte mir einst meine Mutter, weil sie von meiner Liebe zu Suppen wusste und beschloss, ich bräuchte doch auch als Vegetarierin ordentliche Rezepte. Neben sehr sehr viel Text (also vielen Rezepten) beinhaltet das Buch lediglich einige wenige Illustrationen — wer bildliche Begleitung mag, muss also durchaus die eigene Fantasie anstrengen. Dafür gibt es von experimentierfreudigen Gerichten wie Auberginencremesuppe mit Erdnussmus bis hin zu einfachen Klassikern wie Tomatencremesuppe so ziemlich alles, das in irgendeiner Form als Suppe durchgeht.
Veganes Suppenglück (Pala Verlag)
„Meine Lieblingsrezepte“ (Bassermann Inspiration)
3.
Auch dieses Meine Lieblingsrezepte schenkte mir einst meine Mutter, nachdem sie erfuhr, dass ich meine Rezepte aus den Weiten des WWWs fische. Ein Kochbuch ist es streng genommen nämlich nicht, vielmehr geht es darum, die eigenen Lieblingsrezepte hineinzuschreiben. Und das mache ich tatsächlich, sobald ich denn eines für gut befunden habe. Mitunter findet man im Buch etwa den CousCous Salat meiner Schwester, Palacinke, aber auch Pizzateig und Rotweinkuchen.
Nike
Alles klar, jetzt muss es raus: Ich liebe Essen, aber ich hasse kochen. Ich finde Kochen blöd, langweilig und nervig. Kochen dient mir einzig und allein dem Zweck, satt zu werden. Und jedes Mal, wenn ich denke, ich wäre jetzt vielleicht doch groß genug, um endlich Freude oder meditative Entspannung beim Zusammenwürfeln von Zutaten zu empfinden, dauert mir das alles viel zu lang. Zeitverschwendung quasi. Dabei ist mir sehrwohl bewusst, wieviel ich verpasse. All die Aromen, Gewürze und Erinnerungen an ferne Reisen. Jaja. Nun ist es ja nicht so, als würde ich niemals kochen. Ich bin ja nunmal Mutter, ich muss also. Zumindest dann, wenn der Mann nicht zuhause ist, denn wir haben das eigentlich sehr gut aufgeteilt: Ihm gehört die Küche. Außer es gibt Pasta:
1.
Lorenza de’ Medici ist in Italien so bekannt wie eine bunte Hündin und liebt Pasta mindestens so sehr wie ich auch. Ihre Gerichte sind überwiegend einfach zuzubereiten, bodenständig, köstlich, und: sie machen satt. Mit halben Portiönchen und kunstvollem Ungekochten kann ich nämlich auch nichts anfangen. Leider. Zwar fallen viele Gerichte aus „Lorenzas Pasta“ für mich hinten rüber, weil ich Vegetariern bin seit mich meine Cousins auf dem Hof meiner Großeltern einst mit Schweineaugen bewarfen, ich muss in etwa sechs Jahre alt gewesen sein, aber jedes einzelne fleischfreie Rezept dieses tendenziell traditionellen Kochbuchs ist mir bisher der reinste Gaumenschmaus gewesen. Für Lorenza bin ich außerdem mein undogmatischstes Ich: Parmesan und Ricotta forever, obwohl ich mich inzwischen weitestgehend vegan ernähre.
2.
Nun will ich mich aber eigentlich wirklich bessern und endlich mehr Begeisterung für die Vielfalt der essbaren Natur aufbringen. Wobei ich ja längst begeistert bin, nur eben aus der Ferne. Es gibt kaum Schöneres als Brotzeit mit Freunden und lange Kochabende. Viele meiner engsten Freunde können jedoch tatsächlich herausragend gut kochen und mir schwant, dass deshalb auch niemand danach bettelt, dass ich dabei das Zepter in die Hand nehmen möge. „Wir bringen alles mit, du lehnst dich zurück“ heißt es eigentlich immer. Ich befolge dann höchstens Anweisungen und schneide Paprika in Würfel. Bei aller Faulheit verlangt mein Körper in regelmäßigen Zyklen aber doch nach ein bisschen mehr innerer Pflege. Ich merke dann richtig, dass es wieder Zeit für Frühstücksschlonz mit Früchten oder Salate wird. Und bin jedes Mal auf’s Neue unendlich dankbar für die Existenz von Pauline Bossdorf:
Ja, echt. Die Berlinerin ist mir dann sozusagen Motor und Muse zugleich. Auch Motivation! Die insgesamt 70 veganen und vegetarischen Rezepte, die Pauline für ihr Werk „Living The Healthy Choice“ zusammengeschrieben hat, schmecken nämlich meistens wie aus dem Himmel gefallen. Und ich sage „meistens“, weil mein Gaumen manches, dass zu vital daher kommt, schlichtweg nicht packt. Auch in solchen Fällen mogle ich zum Beispiel gern mal mit etwas zusätzlichem Feta zu eigentlich allem. Was außerdem spitze an Pauline ist: Sie kennt den besten veganen Apple Crumble. Sie hat an Gerichte für unterwegs gedacht und dafür gesorgt, dass mein Kind nun grüne Pancakes isst.
3.
Damit mein Sohn später mal nicht auf mich kommt, sondern eher auf seinen super gesunden und super kochenden Papa, hat meine Mutter uns zu Ostern das Kinderkochbuch „Manege frei für kleine Köche“ zugeschickt. Mit den Worten: „Ihr Lieben, auch Jesper Juul gibt darin Tipps!“. Nachdem ich anfänglich noch mit den Augen rollte, auch, weil ich mich irgendwann fragte, ob an dem Buch überhaupt mehr als eine einzige Frau mitgewirkt hat, gebe ich mich inzwischen geschlagen. Lio mag es jedenfalls. Es gibt jede Menge zu entdecken, lernen und, naja, kochen. Auch für kleine Vegetarier wie Lio. Aber bestimmt ist das nur ein Anfang und ich bin mir sicher, dass es da draußen noch viel bessere Kinderkochbücher gibt. Für Tipps bin ich also mehr als Dankbar. Hurra.