Die aktuelle Corona Krise hat nicht nur unseren Alltag von heute auf morgen auf den Kopf gestellt und zerrt ganz schön an unserer Laune, sie bringt vor allem ungeahnt wirtschaftliche Folgen mit sich, zerstört Pläne und kleine Oasen, nach denen wir uns in diesem anstrengenden Alltag doch so sehr verzehren, und verlangt kreatives Umdenken, das speziell für kleine Unternehmen gerade überlebensnotwendig sind und dabei helfen, sich dem Schicksal nicht hinzugeben, sondern sein Glück erneut in die Hand zu nehmen.
Kleine Labels sind von dieser aktuellen Situation ganz besonders stark betroffen und je länger dieser Ausnahmezustand anhält, desto wichtiger sind wir Konsument*innen gefragt, mit weisen Entscheidungen genau die zu unterstützen, die es aktuell am meisten verdient haben. Wie beispielsweise das Sport- und Bademodenlabel INASKA, das 2016 mit der so wichtigen und richtigen Idee gegründet wurde, es ein ordentliches Stückchen besser zu machen: Mit nachhaltigen und recycelten Materialien, einer Produktionsstätte im Herzen Portugals und sozialen Projekten zur Befreiung der Meere von Plastikmüll.
Wie aber schafft man es in einem kleinen Team mit Kids durch die aktuelle Krise, ohne verrückt zu werden? Warum ist es nach wie vor so wichtig, umweltbewusst zu bleiben? Und wieso braucht es ein bisschen Naivität, um zu gründen? All das verrät uns heute INASKA-Gründerin und Mama Franziska in unserem Interview.
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Liebe Franziska, warum wirtschaften noch immer viele (kleine) Unternehmen so wenig nachhaltig, obwohl wir doch mittlerweile beinahe täglich daran erinnert werden, wie wichtig Umweltschutz und soziale Verantwortung sind?
Das ist das Ergebnis von vielfältigen Gründen: Zum einen fehlt teilweise immer noch (schlimm genug) das Bewusstsein für Umweltschutz und zum anderen werden Entscheidungen häufig noch aus reiner Profitperspektive getroffen, bei der die Kosten gedrückt und die Marge möglichst aufgeblasen wird. Auf Dauer ist dies kein nachhaltiges Konzept, da es sowohl Umweltressourcen als auch Menschen ausbeutet und damit Lebewesen und Ökosysteme an ihre Grenzen bringt. Ich denke kleinere Unternehmen, vor allem auch junge Unternehmen, haben es leichter von Grund auf nachhaltig ihr Geschäftsmodell und ihre gesamte Wertschöpfungskette aufzubauen. Wichtig ist von Anfang an umweltschonende und faire Entscheidungen zu treffen: In welchem Land möchte ich produzieren? Welche Arbeitsbedingungen kann ich persönlich und mit meinem Unternehmen vertreten?
Welche Rohstoffe, werden von welchen Lieferanten, wie hergestellt? Was für einen Einfluss habe ich mit meinem Geschäftsmodell auf die Umwelt und auf die Gesellschaft? Nachhaltig zu wirtschaften heißt auch höhere Investitionen zu tätigen und dabei ein höheres Risiko in Kauf zu nehmen. Wenn die Zielgruppe allerdings den Mehrwert der hohen ökologischen und sozialen Standards nachvollziehen kann, dann ist sie auch bereit den höheren Wert zu bezahlen. Das lohnt sich für die gesamte Kette und schont natürliche Ressourcen.
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INASKA ist mehr als „nur“ ein nachhaltiges Bademoden- und Sportbekleidungslabel – was genau macht ihr anders?
Das Besondere bei INASKA ist der Dreiklang zwischen Nachhaltigkeit, Ästhetik und Funktionalität. Von Anfang an stellte sich die Frage nach einem Produkt, welches nicht nur ästhetisch ist, sondern gleichzeitig einen hohen Komfort und eine hohe Stabilität aufweist – und das alles in Einklang mit der Natur und dem höchsten Respekt gegenüber dem Menschen. Das heißt konkret, dass wir von Anfang auf umweltschonende Materialien, wie beispielsweise das ECONYL® Garn gesetzt haben, wobei bei der Herstellung von regeneriertem Polyamid bis zu 80% weniger Treibhausgase ausgestoßen werden als bei der Herstellung von konventionellem Polyamid aus Rohöl.
Bei uns wurde nicht nur unser portugiesischer Produktionspartner nach strengen ökologischen und sozialen Kriterien ausgewählt. Wir entscheiden uns auch sehr bewusst für die Menschen, die hinter INASKA stehen. Alle Mitarbeiterinnen vertreten einen nachhaltigen Lebensstil und setzen sich aus Überzeugung für Klimaschutz, Gleichberechtigung und Diversität ein. Das heißt, wir leben bzw. strahlen unsere Werte von innen nach außen und stehen mit INASKA nicht ‚nur‘ für eine nachhaltige Produktmarke, sondern sehen uns vor allem in der Verantwortung einen gesellschaftlichen und ökologischen Beitrag zu leisten. Dabei geht es um Aufklärung in den Bereichen Umweltschutz, wie beispielsweise um Fair Fashion, aber auch um das Thema Plastik- bzw. Müllreduzierung im Alltag und auch um gesellschaftliche Themen wie die Vermittlung eines gesunden Frauenbildes und Körperbewusstseins. Bei Letzterem wählen wir beispielsweise bewusst Models aus, die Kurven, Dellen, Narben haben und dunkle sowie helle Haut- und Haartypen aus. „Echte“ Frauen, die stolz sind Zeichen der Geburt, der Stillzeit oder Erinnerungen aus verschiedenen Lebensabschnitten zu tragen. Deswegen stehen neben professionellen Models, auch wir persönlich und unsere Mütter vor der Kamera. Denn Schönheit kennt keine Standardmaße und kein Alter.
Umdenken ist anstrengend: Warum lohnt es sich trotzdem?
Umdenken kostet Überwindung, Entschlossenheit und bedeutet, zumindest in einigen Fällen, auch Risiken in Kauf zu nehmen. Warum es sich lohnt? Die Antwort finden wir da draußen: Eine kollektive Kraft, die Werte wie Nachhaltigkeit, Respekt und Verantwortung genauso leben wie wir und einen Unterschied machen wollen. Umdenken kostet Kraft, aber wenn ich am Ende des Tages mit dem Wissen ins Bett gehe kann, einen Beitrag für eine enkeltaugliche Welt geleistet zu haben, dann hat es sich mehr als gelohnt.
Als du INASKA vor vier Jahren gegründet hast, war dein Sohn erst drei Monate alt. Woher bitte kam deine Energie, dich gleich um zwei Babys zu kümmern und wie kannst du anderen Eltern motivieren, sich ebenfalls ihren Träumen zu widmen?
Vorab, Tausend Dank für die Anerkennung. Aber unter uns: Nicht nachmachen! Das war nicht einfach und naiv von mir. Denn ja, es waren in der Tat zwei Babys, die mich in dem ersten Jahr sehr gefordert und an meine Grenzen gebracht haben. Die Energie entsprang aus reiner Ahnungslosigkeit und Unterschätzung, wie herausfordernd ein erstes Kind und das Hineinwachsen in eine Mutterrolle sein kann. Die ersten sieben Monate nach Geburt meines Sohnes befand ich mich in einer Metamorphose von einer Raupe zu einem Schmetterling, was vor allem Ruhe und Geduld erforderte. Und das von allen Seiten: von mir als Mutter, meinem Mann und KatharINA Wagner, damalige Mitgründerin von INASKA. In der Gründungsphase war es vor allem Katharina, die viele Aufgaben kompensieren musste. Wäre sie damals nicht gewesen, hätte ich es vermutlich nicht geschafft (wir werden es nie herausfinden). Mit der Geburt meines zweiten Kindes, meiner Tochter, habe ich sehr intensiv meine Hormonwolke im Wochenbett zelebriert und konnte viel schneller mit der Situation „Business mit zwei Kindern“ umgehen. Die Gewöhnungsphase an diese neue Konstellation entpuppte sich als deutlich einfacher. Klar war zu diesem Zeitpunkt auch, dass INASKA weitere Mitarbeiter*innen brauchte, um Aufgabenbereiche abzugeben, damit ich mich um die Entwicklung von INASKA kümmern konnte. Was die Motivation anderer Eltern angeht, lohnt es sich immer seinen Träumen zu widmen. Die Frage ist natürlich zu welchem Zeitpunkt. Den Richtigen wird man vorher eher selten definieren können. Aus meiner Erfahrung heraus würde ich bei einem zeitgleichen Wunsch eines Kindes und einer Unternehmensgründung, eine zweitversetzte Herangehensweise empfehlen. Das heißt, in der Schwangerschaft kann ein Geschäftsmodell auf dem Papier aufgebaut werden. Nach der Geburt des ersten Kindes würde ich persönlich ein ganzes Jahr mit der Gründung warten und mich zu 100 Prozent auf das Kind und auf meine neue Rolle konzentrieren. Wie gesagt, das ist meine ganz persönliche Einschätzung. Für mich hat sich auch gezeigt, dass eine Gründung mit einem Partner*in als erfolgsversprechender erweisen kann, als eine Alleingründung. Somit können Risiken und auftretende Tiefphasen besser verteilt bzw. kompensiert werden.
Alle Welt redet von Corona – und natürlich kommen auch wir nicht umher, das Thema anzusprechen: Die Pandemie und ihre wirtschaftlichen Auswirkungen traf so ein junges und noch recht kleines Unternehmen wie deines ja sicher auch: Was sind die größten Herausforderungen, mit denen du gerade umgehen musst?
Seit Mitte März herrscht auf den für uns wichtigen D-A-CH (Anm. d. Red. Deutschland, Österreich, Schweiz) Märkten eine große Verunsicherung. Es gibt enorme Reisebeschränkungen, Schwimmbäder und Sportstudios sind von Schließungen betroffen, Badeseen und Parks sind teilweise nur eingeschränkt nutzbar. Das spüren wir unmittelbar in unseren Umsätzen, die seit Mitte März stark eingebrochen sind. Das heißt, wir müssen auf der Kostenseite Einsparungen vornehmen. Wir haben teilweise Kurzarbeit beantragt, haben die Soforthilfe erhalten und mussten eine Überbrückungsfinanzierung auf uns nehmen, welche wir innerhalb von sieben Jahren abzahlen werden. Das heißt, die Nachwehen von Corona werden wir eine Zeitlang spüren. Trotz alledem ist es jetzt die Kunst die Presse- & Marketing-Budgets richtig einzustellen, um den Geschäftsbetrieb aufrecht zu erhalten und die Liquidität zu sichern. Wir setzen jetzt auf sehr ausgewählte Multiplikatoren, die unsere Marke authentisch nach außen tragen. Darüber hinaus arbeitet das gesamte Team im Homeoffice. Das funktioniert, gleichzeitig ist es sehr herausfordernd, da Mareike (3 Kinder) und ich (2 Kinder) zusätzlich zu der Arbeit die Kinderbetreuung zu Hause übernehmen. Das geht aktuell nur, wenn die Partner unterstützen und die Kinder für mehrere Stunden täglich übernehmen. Der „Rest‘“der Arbeit fällt in die Abendstunden. Das kostet viel Kraft. Bella, unser Herz im Kundenservice, wird deutlich breiter eingesetzt und kompensiert mehr als üblich. Durch die physische Distanz im Team ist es wichtig, genügend Austausch zu haben und vor allem positive Schwingungen zu übertragen. Das gelingt in dieser merkwürdigen Zeit an einigen Tagen gut und an anderen Tagen weniger.
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Das klingt ziemlich tough, aber auch ziemlich gut organisiert. Glaubst du, die Corona Pandemie kann auch eine Chance für unsere Welt und unseren Konsum sein oder fürchtest du, dass Umweltschutz und Co „danach“ vermeintlich wichtigeren Dingen weichen müssen?
Es gibt Meinungen darüber, dass das Corona-Virus menschengemacht ist. Dass ökologische Gleichgewichte und Kreisläufe durch den Menschen massiv gestört werden und somit Krankheiten entstehen, die vor allem für den Menschen gefährlich sind. Es sollte definitiv ein Umdenken stattfinden und als optimistischer Mensch, wird dies geschehen.
Gerade jetzt, wo die Uhr anders tickt, wo viele Menschen Zeit haben ihr Verhalten zu reflektieren, wo die Wissenschaft einen neuen Stellenwert erfährt und wo die Konsequenzen so deutlich spürbar sind wie nie zuvor. Gerade jetzt sollten Maßnahmen für den Klimaschutz weiterverfolgt werden und zügig umgesetzt werden. Die Rettung von großen Firmen, zum Beispiel aus der Luftfahrt- und Autoindustrie, sollten an Bedingungen geknüpft werden, die streng definierten Klimazielen unterliegen. Dem Menschen als einflussreiches Individuum, wird hoffentlich klar, dass ein minimalistischer Lebensstil und damit ein bewusster Konsum oder sogar ein Verzicht, einen enormen positiven ökologischen Beitrag leisten kann. Beispielsweise kann die Digitalisierung in Schulen und Unternehmen stärker eingesetzt werden. Dadurch können wertvolle Ressourcen geschont und CO2-Emissionen reduziert werden. Wir sollten uns generell von der linearen Mentalität verabschieden und in Zyklen denken, so wie das Leben und die Natur eigentlich ticken.
So wie viele Eltern meistern auch wir gerade den Spagat zwischen Job und Kinderbetreuung – und kommen oft an unsere Grenzen. Wirtschaftlich sein, smarte Lösungen finden, so wie du sie gerade aufgelistet hast, sich treu bleiben und obendrein auch noch Kids und den Haushalt wuppen. Was ist dein Geheimrezept, um motiviert zu sein und alles unter einen Hut zu bekommen?
Besonders jetzt merke ich, dass die eigenen Ressourcen begrenzt sind und damit Effizienz und Geduld erforderlich sind. Es geht nicht darum alle Rollen perfekt zu bedienen (das sollte grundsätzlich nicht der Anspruch sein). Das ist im Prinzip unmöglich und würde das Frustrationspotential und das Risiko eines Burnouts enorm befeuern. Ich versuche ein gutes Gleichgewicht zwischen Kindern, Arbeit und Selbstfürsorge aufrecht zu erhalten. Das heißt: Mit den Kindern spielen, Schichtarbeit mit meinem Mann einteilen (drei Stunden übernimmt er die Kinder) und regelmäßige sportliche Aktivitäten, wie Yoga und Laufen im Nidda Park mit meiner Nachbarin, einplanen, um auf andere Gedanken zu kommen und um selbstfürsorglich zu sein. Ich habe eine neue Morgen- und Abendroutine entwickelt, in der ich meine Haut intensiv pflege und in der ich mich abends durch eine geführte Meditation erde und mich in Dankbarkeit übe. Panikmomente lasse ich kommen und wieder gehen, sodass ich mich nicht in negative Gefühle hineinsteigere. Ich ordne diese ein und arbeite direkt an Lösungsansätzen. Ich versuche diese herausfordernde Krise, in der wir alle unterschiedlich betroffen sind, anzunehmen und negative Schwingungen in positive Energie umzuwandeln. Klingt esoterisch, ist aber tatsächlich so.
Was aber tust du, wenn du dich absolut nicht motivieren kannst?
Erst einmal den Tag so gut es geht überstehen. Etwas außergewöhnlich leckeres Essen oder Trinken. Vor allem nachts gut schlafen, denn das ist mein absolut essenzieller täglicher Neustart-Knopf. Und Laufen an der frischen Luft.
Und wie gehst du mit Rückschlägen um?
In den vergangenen Jahren, die vor allem vom Mutter- und Geschäftsfrausein geprägt waren, bin ich in einen Modus gelangt, der überwiegend auf Lösungen programmiert ist. Daher gibt es nach jedem Rückschlag mit Sicherheit auch wieder einen Erfolg bzw. Aufschwung. Ich denke, so spielt das Leben, welches durch eine ständige Berg-und-Tal-Fahrt gekennzeichnet ist. Ich erfreue mich an den guten Zeiten und versuche, so gut es geht die schlechten Zeiten anzunehmen und als Zeichen bzw. als Chance zu sehen, und gegebenenfalls Dinge zu justieren. Das heißt, ich versuche mental in Bewegung zu bleiben, ohne dabei meine Werte über den Haufen zu werfen.
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Wie eine sehr gute Freundin von mir zu sagen pflegt: „Kein Schaden ohne Nutzen“.
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INASKA arbeitet nicht nur nachhaltig und sozial, ihr gehört auch zu den wenigen Labels, die die unterschiedlichsten Körperformen feiern – und sie bewerben. Warum ist das auch 2020 noch alles andere als selbstverständlich und was bedeutet Schönheit für dich?
Gesundheit ist schön, Zufriedenheit ist schön, Individualität ist schön, Makel sind schön. Jede von uns hat doch Freundinnen, die man auf ihre ganz individuelle Art irre schön findet, ohne dass sie den gängigen Idealen entsprechen. Das wollen wir zeigen: Diesen liebevollen Blick auf wunderschöne Frauenkörper in all ihren Facetten. Den „echten“ weiblichen Körper zu feiern braucht aber auch heute noch eine Portion Mut. Meist werden ja leider Produkte an makellosen vermeintlich idealtypischen Körpern und Gesichtern gezeigt, die eines suggerieren: Wenn du dieses oder jenes kaufst, trägst, irgendwo hinschmierst, macht es dich schöner, schlanker und erfolgreicher. Und das funktioniert und verkauft sich. Wir sagen: Mit INASKA siehst du noch genauso schön aus wie du eben bist, aber du hast einen schönen hautumschmeichelnden Bikini an. In INASKA bist du nicht verkleidet, sondern bleibst deiner eigenen Schönheit treu. Und wir finden, das ist viel.
Das klingt schön. Wirklich! Was möchtest du Frauen mitgeben, die sich in Bademode unwohl fühlen – sich schämen, beobachtet fühlen oder voller Selbstzweifel stecken?
Selbstzweifel sind total normal und in gewissem Rahmen total ok. Wenn wir uns in Bademode zeigen, dann präsentieren wir gleichzeitig unseren Körper in all seiner Intimität. Das ist nicht immer und für jede leicht. Selbstliebe wird gerade auf allen Kanälen extrem zelebriert, auch wir sind große Fans davon. Aber wichtig ist doch zu sagen: Wenn du trotzdem deinen Bauch nicht magst, dann ist das doch auch total in Ordnung. Vielleicht ist dann ein Badeanzug oder eine High Waist Hose das Richtige für dich? Bei Scham sieht die Lage schon etwas anders aus, niemand sollte sich für seinen Körper schämen. Scham hat ja etwas damit zu tun, dass man sich anderen gegenüber schämt. Und so darf es nicht sein. Wir würden gerne alle Frauen davon überzeugen: Wenn ihr euch selbst akzeptiert und eurem Körper aufmerksam zuhört, werdet ihr sehen, dass ihr alle wunderschön, besonders und wertvoll seid und zwar auf eure eigene Art und Weise. Ein wichtiger Rat könnte hier sein: Nicht ihr und euer Körper sind verkehrt, die angeblichen Vorbilder und unrealistische Ideale sind es.
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Vielleicht kann es helfen, das eigene Medienverhalten zu überdenken. Nicht nur unter den eigenen Freundinnen findet man irre schöne Frauen, auch auf Instagram beispielsweise findet man die tollsten, schlausten, wunderschönsten Frauen, die ganz und gar nicht irgendwelchen Idealen entsprechen und das auch gar nicht wollen. Solch positive Inspirationen können dabei helfen, irgendwann stolz im Bikini die Flachbrüste oder die Speckhüften auszuführen und zu sagen: Every body is a bikini body.
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Das INASKA Sortiment besteht aus Bikinis, Badeanzügen und Yogawear – wohin aber soll die Reise als nächstes gehen?
Unser Ziel ist es, dass INASKA mehr als nur ein Modelabel ist. Wir möchten mit unserer Mode gleichzeitig eine Generation repräsentieren, die sich für die Umwelt und Nachhaltigkeit einsetzt und ein Bewusstsein für Themen schaffen, die klimapositives Verhalten und Selbstliebe und vereinen. Letzteres möchten wir auch damit unterstützen, dass wir ein breiteres Spektrum an Größen anbieten. Damit sind nicht nur Tops und Hosen für größere Konfektionsgrößen gemeint. Frauen sind lang, kurz, dick, dünn, trainiert und/oder kurvig. Brüste sind weich, fest, lang, spitz, Frauen mit sehr schmaler Unterbrust haben große Cups und andersrum. Wir werden es nie schaffen wirklich alle Körperformen abzudecken, aber vielleicht kommen wir nah dran. Wir werkeln auch gerade an einem Prothesen-Top herum, das ist ein großes Herzensprojekt von uns. Es wird sicherlich das ein oder andere Produkt das Sortiment in den nächsten Jahren erweitern. So beschäftigen wir uns auch gerade viel mit gender-neutraler Sonnenschutzkleidung und Bademode für Kinder.
Apropos Wünsche: Wovon träumst du am allerliebsten?
Ich tagträume von einem kollektiven Erwachen für umweltpolitisches Bewusstsein, von einer Geschäftswelt, in der sich Unternehmen mit starken Werten durchsetzen können und für mich persönlich als Unternehmerin von Gleichberechtigung, sei es in Fragen der Kinderbetreuung, bei Finanzierungsanfragen oder einfach in der öffentlichen Wahrnehmung. Mir werden häufig Fragen gestellt, die suggerieren, meine Firma wäre so eine Art intensives Hobby, ob ich davon leben könne, ob ich INASKA in Vollzeit mache. Fragen, die männlichen Gründern und Geschäftsführern wahrscheinlich nicht so häufig gestellt werden.
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Nachts habe ich Eingebungen und verrückte Ideen. Schlaf und Träumen ist für mich, wie gesagt, wie ein Neustart-Knopf. Wenn nichts mehr geht, brauche ich Schlaf, da arbeitet es dann in mir. Manchmal macht mir aber mein Zyklus einen Strich durch die Rechnung, da werden meine Träume dann ziemlich verrückt und die wollt ihr besser nicht wissen.
Und wovor hast du Angst?
Ich habe vor wenig Dingen Angst, aber dafür vor vielen Respekt. Seit ich Kinder habe, hat Angst eine andere Dimension bekommen. Die Angst davor, dass den Kindern etwas passiert oder ich auf irgendeine Weise von ihnen getrennt werde, steht in keinem Verhältnis zu Ängsten, die ich bisher kannte. Und darüber hinaus habe ich auch so eine Art „Klimaangst“, was machen wir Menschen bloß mit unserem wunderschönen Planeten und wozu wird das noch alles führen? Wie werden die nächsten Generationen leben?
Das verstehen wir nur zu gut. Aber Hand aufs Herz, liebe Franziska. Würdest du noch mal gründen?
Der Weg bis hierher hat sehr viel Energie gekostet und hat mich persönlich sehr gefordert, aber vor allem auch sehr bereichert. Ich habe viel über mich selbst gelernt und WIR haben mit INASKA bereits jetzt einen positiven ökologischen und gesellschaftlichen Beitrag geleistet. Darauf sind WIR sehr stolz. Ich würde immer wieder gründen, allerdings unter teilweise anderen Voraussetzungen. Ich würde nicht mehr gleichzeitig zur Geburt meines ersten Kindes eine Firma aufbauen. Ich würde nicht wieder mit Neonfarben starten (lach).
Liebe Franziska, von Herzen danke für deine Zeit, deine Offenheit und deine wunderbare Einstellung. Wir hoffen, IHR fühlt euch mindestens genauso beseelt wie wir von diesem Interview und werft einen Blick in die neueste Linie von INASKA.