Offensichtlich bin ich heute in Mecker-Laune. Dafür entschuldige ich mich schon mal vorab, aber in Anbetracht des neuesten Miu Miu – Shorts juckt es mir einfach zu sehr in den Fingern.
Bei Michalskys großer Show konnte ich das Kopfschütteln auch schon nicht lassen, denn die Tatsche Bikini-Models mit rieseigen Surfbrettern plus High Heels über den Laufsteg flanieren zu lassen, konnte ich leider nicht allzu ernst nehmen (die Bilder ließ Sarah daher gleich weg). Nein, subtil ist das irgendwie gar nicht. Dann sprach mit Katja aus der Seele, als sie Skateboards auf den Bildern der Celine-Kampagne entdeckte – was zum Teufel sollen die da bloß? Die Krone des ganzen setzten Miu Miu und Prada die Krone auf, denn Bürostühle lassen sich unserer Meinung nach nur schwerlich hübsch in Szene setzten Heute Morgen stolperte ich schlussendlich ein weiteres Mal über Miu Miu – der neueste Mood-Clip „Muta“, der zwar allerhand schöner Kollektionsteile beinhaltet, plötzlich aber mit Masken und gelber Pestizit-Irgendwas-Flasche Stilbruch begeht, ließ meine Stirn faltig werden. Zurecht?
Und hier muss ich mir auch gleich an die eigene Nase fassen. Denn wie oft stöhne ich über Plattitüden und Klischees, wie oft verzweifle ich an der gespielten Makellosigkeit der Modewelt? Oft, sehr oft. Nun bringt die kleine Prada-Schwester also Filmchen raus, das im klaren Kontrast zur allerhand gezeigten Glitzer-Schuhen und Süßmädchen-Attitüde steht.Und das finde ich erst einmal gut.
Miu Miu FW2011 Film „MUTA“ by Lucrecia Martel from gabriel on Vimeo.
Uns offenbart sich eine kleine Geschichte, die Frauen Roboter-artig agieren lässt, alles ist düster und irgendwie beängstigend. Ein bisschen langweilig auch, aber das ist schließlich Geschmacksache. Plötzlich aber steht dort in einem Raum der Yacht ein Model in Taucher-Ausrüstung, die bei näherem Betrachten, aber nicht mal das ist, sondern Gasmaske plus Insektenverbichtungs-Kanister. Mein Aggressions-Pegel schlägt erneut aus und ich frage mich: Ist ja alles schön gut und bis hierher nachvollziehbar, aber muss man denn jetzt nur um auf Teufel komm raus einen Bruch reinzubringen und irgendwie aus der Rolle zu fallen, schon wieder zu seltsamer Requisite greifen? Der Film ist so schon konträr und großartig genug. Zu viel des Guten, einfach zu viel. Ich jedenfalls halte es heute im Kopf nicht aus. Da ich mir meiner oftmals zu kritischen EInstellung aber bewusst bin, mag ich doch gern mal wissen, was ihr vom neuesten Streich aus der Schmiede Lucrecia Martes haltet: Angebracht oder too much?
Video via highsnobette.