30 Bücher für mehr Diversität und Vielfalt im Kinderzimmer

04.06.2020 Buch, box1, Tiny Jane

Ich habe mich fast ein bisschen geweigert, diese Leseliste anzufertigen. Weil es beschämend ist, dass wir noch immer nach wunderbaren Kinderbüchern suchen müssen, nach solchen, die divers und inklusiv und feministisch und anti-rassistisch und intersektional aufgestellt sind, meine ich. Nicht, dass es sie nicht gäbe, ganz im Gegenteil. Aber auch ich stand irgendwann im Kinderzimmer meines Sohnes und musste einsehen, dass ich längst nicht genug Acht gegeben hatte auf das, was am Wichtigsten ist: Wie wir die kleinen, großen Köpfe prägen. Was wir ihnen mitgeben. Und zeigen. Wie wir ihnen unsere Welt erklären, damit ihre Welt eine andere, bessere werden kann.

Da war Lio ungefähr zwei Jahre alt. Seither machen wir regelmäßig gemeinsame Ausflüge in die Kinderbuchabteilung oder auch in die Bücherei, wo wir dann zusammen beratschlagen, welcher neue Lesestoff bei uns zuhause einziehen darf. Immer ein „Quatsch-Buch“ und eines, das „gut für die Birne ist“, wie Lio sagt. „Die Schnetts und die Schmoos“ zum Beispiel, das ist eine ganz große (Raketen-)Lese-Liebe. Und auch alles von „Akissi“ kommt hier ziemlich gut an. Übrigens: Sachbücher und Lieblingsbücher aus der Kategorie „Geschlechtergerechte Sprache ist beim Verlag wohl noch nicht angekommen“, werden außerdem selbst gegendert. Mal wechsle ich zwischen den Geschlechtern, von der Busfahrerin zum Krankenpfleger etwa, ein anderes Mal benutze ich das gesprochene Binnen-I (ich sage dann „Bauarbeiter-innen“ mit Betonung auf dem „i„, Kinder kapieren sowas.) Worin wir außerdem schmökern und welche weiteren Buchtitel aktuell auf der Wunschliste stehen? Hier entlang, womöglich ist für euch ja auch etwas dabei – oder besser: für alle Kinder, die ihr kennt.

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Soll ich mit meinen Kindern über Rassismus sprechen? Diese Frage haben wir in letzter Zeit öfter gehört. Für uns stellt sich nicht die Frage OB, sondern WIE! George Floyd könnte unser Bruder sein, unser Cousin, Onkel, Vater oder Partner. Sein Tod ist seit Tagen Thema in unseren Gesprächen. Die Kinder bekommen dies mit. Sie haben auch mitbekommen, dass vor gut 100 Tagen 10 Menschen aus rassistischen Gründen in Hanau getötet wurden. Auch, dass sich dieser Tage der Brandanschlag in Solingen vor 27 Jahren gejährt hat. Unsere Kinder haben bereits eigene rassistische Erfahrungen gemacht. Nicht weit weg, in den USA, sondern hier in Deutschland. Für uns gibt es nicht die Frage, ob wir mit unseren Kindern über Rassismus sprechen, sondern wann und wie. Wie bringen wir ihnen diese brutale Wahrheit bei, ohne ihre Kinderseelen in Verzweiflung zu stützen. Diese Woche war hart. Wir möchten sie schützen und stärken und sie gleichzeitig vorbereiten. Auf diesen Irrsinn. Ihnen Mut machen und Ihnen Beibringen, ihr seid richtig genau so wie ihr seid. Gleichzeitig müssen wir mit unserer eigenen Verzweiflung und Erschütterung umgehen. Wir wünschen uns, dass alle Menschen mit ihren Kindern über Rassismus sprechen. Alle sollen ihren Kindern beibringen wie gefährlich, verletzend und in der absoluten Konsequenz tödlich Rassismus ist. Dann müssten wir mit unseren Kindern vielleicht etwas weniger über Rassismus sprechen. . . . #tebalou #rassismustötet #georgefloyd #hanau #solingen #erziehung #erziehungstipps #lebenmitkindern

Ein Beitrag geteilt von Tebalou (@tebalou) am

 
 
 
 
 
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Ein Beitrag geteilt von sabrina (@vonkleinaufvielfalt) am

1. Akissi – Marguerite Abouet
2. Julian ist eine Meerjungfrau – Jessica Love
3. Herr Seepferdchen – Eric Carle
4. Endlich gross, das wär famos – Laura Ellen Anderson
5. Alles rosa – Maurizio Onano
6. Kalle und Elsa – Jenny Westin Verona
7. Ich bin ein Kind und ich habe Rechte – Alain Serres

8. Wie siehst du denn aus? – Sonja Eismann
9. The Proudest Blue – Ibtihaj Muhammad
10. Nasengruß und Wangenkuss – Anne Kostrzewa
11. Little People, Big Dreams: Maya Angelou – Lisbeth Kaiser

 
 
 
 
 
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Ein Beitrag geteilt von Afrokids Germany (@afrokids_germany) am

12. This Book is Anti-Racist – Tiffany Jewell
13. Alle haben einen Po – Anna Fiske

 

 
 
 
 
 
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Ein Beitrag geteilt von Diverse Kinderbücher (@buuu.ch) am

14. Nelly und die Berlinchen – Karin Beese, Mathilde Rousseau
15. Prinzessin Pfiffigunde – Babette Cole
16. So bin ich und wie bist du? – Pernilla Stalfelt
17. Malala – Raphaële Frier
18. Wanda Walfisch – Davide Calì, Sonja Bougaeva
19.
Meine zwei Zuhause – Ben Furman, Mathias Weber
20. Elefanten im Haus – Astrid Henn

21. Die Schnetts und die Schmoos – Axel Scheffler, Julia Donaldson
22. Ali und Anton – Ahmet Özdemir

23. P.S.: Es gibt Lieblingseis! – Luzie Loda
24. Kalle und Elsa, Ein Sommerabenteuer – Jenny Verona
25. Elmar – David McKee
26. Groß genug, die Welt zu retten – Loll Kirby
27. Alle da! – Anja Tuckermann
28. Mina entdeckt eine neue Welt – Sandra Niebuhr-Siebert
27. Wenn ich in die Schule geh, siehst du was, was ich nicht seh – Julie Völk
28. Meine Freundin Erde – Patricia MacLachlan & Francesca Sanna
29.
Zusammen – Daniela Kulot
30. Wo ist Papa, ein Buch über zwölf verschiedene Familien – Mirna Funk, Maayan Sophia Weisstub

31. Wie ist es, wenn man anders ist? – Louise Spilsbury, Hanane Kai

 
 
 
 
 
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Ein Beitrag geteilt von Thienemann-Esslinger Verlag (@thienemann_esslinger_verlag) am

Englischsprachige Tipps:

 

 
 
 
 
 
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Ein Beitrag geteilt von The Everymom (@theeverymom) am

Und noch ein Buch für alle Mütter dieser Welt:

„‘Mama Superstar’ führt uns unter anderem in das vom Krieg zerstörte Südkorea, das heiße Indien, das lebendige Mexiko und den hoffnungsvollen Irak.

Vor allem aber führt uns das Buch an die Orte in denen die Töchter der Migrant Mamas groß geworden sind: das ruhige Kelkheim, das ordentliche Stuttgart und das multikulturelle Berlin. 

Die Eindrücke sind inspirierend, lustig und extrem ehrlich!“

 

 
 
 
 
 
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Ein Beitrag geteilt von Migrant Mama (@mymigrantmama) am

Hier bestellen.

Welche Kinderbücher könnt und mögt ihr empfehlen?
#bettertogether

30 Kommentare

  1. Verena

    Liebe Nike, ich bin eigentlich eine stille Leserin Eures Magazins. Aus aktuellem Anlass habe ich heute morgen nach Kinderbüchern mit mehr Diversität gesucht (ist leider nicht so leicht) – und mich umso mehr über den heutigen Post gefreut. DANKE DANKE DANKE!!!

    Antworten
  2. M I M I

    Wie steht ihr zu dem Buch von Riccardo Simonetti? Es heißt „Raffi und sein pinkes Tutu“ Ich selbst hatte es noch nicht in der Hand, mich würde aber sehr interessieren, ob eine von euch es kennt und ob es empfehlenswert ist. ◠‿◠

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  3. Lena

    Sehr toll!
    Ich möchte auch noch ein großartiges Buch ergänzen: DISCO! von Frauke Angel und Julia Dürr. 🙂

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  4. Steffi

    So toll, danke Nike!
    Noch ein Tipp zur Recherche von Kinderbüchern: Das jährlich zur Frankfurter Buchmesse erscheinende Empfehlungsverzeichnis Kolibiri rezensiert Bücher, die Kindern und Jugendlichen eine offene Begegnung mit ande­ren Kulturen ermöglichen und Aspekte der kulturellen Vielfalt und des inter­kulturellen Zusammenlebens differenziert aufzeigen. Hier geht’s lang: https://www.baobabbooks.ch/de/kolibri/

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  5. Stefanie Luxat

    Super Nike! Popo und die Schnetts & Schmoos sofort bestellt! Lieben Dank & ganz großes Kompliment an eure Redaktion. Wir können dank euch noch so viel lernen & nehmen uns an euch ein großes Beispiel! Ganz viel Liebe und Bewunderung aus Hamburg! xo Steffi

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  6. Therese

    Liebe Nike, danke für den super Post! Es ist tatsächlich erschreckend schwierig, gute diverse Kinderbücher zu finden. Vor allem, wenn ich an all die Sachbücher über Feuerwehr und Polizei usw. denke, die sowohl aus Diversitätsgründen als auch aus feministischer Sicht völlig in die Tonne gehören… Ich habe noch eine andere Liste von einer Freundin bekommen. Ich verlinke sie mal hier:
    https://www.situationsansatz.de/vorurteilsbewusste-kinderbuecher.html

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  7. Karo

    Eine wunderbare Liste. Ich finde Cornelia Funke macht auch tolle Bücher. Igraine Ohnefurcht war meine Kindheitsheldin :).

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  8. Sophia

    Das ist eine tolle Liste, da werde ich bestimmt etwas für meine Nichte kaufen.
    Ich habe mir für mein Studium mal „Als ich Papa die Angst vor Fremden nahm“ gekauft. Das fand ich auch sehr schön!

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  9. Pingback: Week in review: 1 - 7 June 2020 | janavar

  10. Saskia

    Tolle Liste! Ich könnte noch „Grüner Reis und Blaubeerbrot“ empfehlen – da geht es um Rezepte aus aller Welt und eine Hausgemeinschaft, die diese Köstlichkeiten einfach und ohne Vorurteile oder Spannungen miteinander teilt.

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  11. Kerstin

    Meine Kinder liebten dieses Buch: „An Herrn Günther mit bestem Gruß“. Die Geschichte ist toll, die Figuren sind wunderbar divers, ohne dass es das Thema des Buches ist und ich liebe die Ilustration.

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  12. Anna

    Ich habe auch noch einen Tipp: Das Bilderbuch „Ich bin fast genau wie du“ von Thienemann. Danke für die tolle Liste und viele Grüße!

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  13. Merle

    Vielen Dank für´s Zusammenstellen dieser Liste! Allerdings finde ich, dass sie vor allem zeigt, wie viel sich noch tun muss! Diversität sollte Standard sein (nicht nur in Kinderbüchern). Und zwar (auch) ohne, dass diese direkt zum Thema gemacht wird. Ich finde es sehr schade, dass ich zB kein Buch à la „Mein erster Tag in der Kita“ mit einem schwarzen Kind in der Hauptrolle finde. Einfach so, ohne dass irgendein Kultur-bla thematisiert wird.
    Falls diesbezüglich jmd Tipps hat (außer Nelly und die Berlinchen), würde ich mich darüber sehr freuen! Auch schade ist, dass oft so getan wird, dass solche Bücher dann für die Kinder sind, die repräsentiert werden. Natürlich ist das auch wichtig, aber gerade Weiße (Kinder) müssen doch lernen, dass sie nicht immer die Hauptrolle sein können/sollen….
    Ich freu mich auf Rückmeldungen!

    Antworten
    1. Verena

      Da hast du so recht! Ich suche wirklich intensiv nach Kinderbüchern, in denen kein „Anderssein“ zum Thema gemacht wird und in dem auch nicht nur Mädels vorkommen, wenn es ein Buch für Mädels ist. Meine Jungs fragen mich schon, weshalb da fast nur Jungs und Männer in den Geschichten sind und tatsächlich sind weibliche Charaktere oder auch POC immer in einer Sonderstellung oder schmückendes Beiwerk.

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      1. Cathrin

        Ich hab letztens das Buch „Meine Freunde, das Glück und ich“ verschenkt. Da wird so alles was es gibt thematisiert, aber ohne auf Unterschiede einzugehen sondern ganz nebenbei und selbstverständlich. Das Buch kam sehr gut an.

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    2. Fred

      Hello, ich freue mich auch sehr über die Liste. Welche Bücher mir noch einfallen, die ich für meine 1 jährige Tochter gekauft habe sind „Ich mag…schaukeln, malen, Fußball, Krach“ und „Ich bin jetzt…glücklich, wütend, stark“. Es werden viele Kinder gezeigt, in dem was sie mögen und wie sie sich gerade fühlen bzw. sind. Ich fand es sehr angenehm, dass einfach viele verschiedene Kinder gezeigt werden und die wunderschönen Bilder zum Dialog anregen können.
      Ich stimme zu, dass es wichtig wäre Conni nicht nur als weißes Mädchen in einer heteronormativen Familie gibt, in der der Papa nichtmal kocht, wenn die Mutter sich das Bein gebrochen hat (was mich sehr wütend macht, weil ich es an dem Punkt auch nicht als empowerment sehe, dass Conni dann einkaufen und kochen gehen darf…)

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  14. Pingback: Monatslieblinge - Rückblick auf den Juni 2020 - x-mal anders sein

  15. Lisa

    Gestern abend kam „Akissi“ an und meine Bonustochter (6) und ich haben schon über die Hälfte gelesen. Akissi ist rotzfrech und urkomisch! Vielen Dank für den Tipp.

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  16. Amina

    Besuch @afrokids_germany auf Instagram. Dort werden tolle Bücher mit Schwarzen Kindern in der Hauptrolle vorgestellt. Ist eine sehr schöne Seite

    Antworten
  17. Pingback: Was ist der Black History Month und wie macht man mit?  - WirHelfen Magazin

  18. Katrin

    Ich würde mich über eine Altersangabe/-empfehlung freuen. Für einen Einjährigen scheint mir noch nicht viel dabei zu sein – dabei möchte ich jetzt schon darauf achten.

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  19. Nirtak

    Ich finde dich Bücher, die es bei Lovevery in den Paketen gibt, sehr schön: Vielfalt, ohne dass es explizit ein Thema ist.

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