Courtesy Jacqueline Ostermann, Richard Avedon, Lorenzo Mattotti.
Wie ihr wisst, hatte mein Sommerurlaub mit Sommer nicht viel am Hut. In der Heimat regnete es ununterbrochen und auch bei der Berlinankunft vergangene Woche wurden wir mit dicken Regentropfen begrüßt. Um nicht vollends den Kopf hängen zu lassen, sich insgeheim schon ‚Last Christmas‘ zu wünschen und unter der Decke zu verkriechen, wurde ich also gestern von einer Freundin aus den molligen vier Wänden gerissen. Was sollte man an einem grauen Sonntag auch besseres unternehmen, als entweder ins Kino zu flüchten oder sich mal wieder ordentlich Zeit für eine Ausstellung zu zu nehmen? Gesagt getan: Wir schlüpften in die Welt der Kunstbibliothek am Potsdamer Platz – genauer gesagt in die Sonderausstellung: Visions & Fashion. Bilder der Mode 1980|2010.
Bereits seit dem 30. Juni läuft die Foto-Ausstellung und wird uns noch bis zum 9. Oktober mit Bildern der Mode von 1980 bis 2010 im Berliner Kulturforum einen Einblick geben, wie wichtig Bilder und ihre emotionalisierenden Codes sind, um die richtige Botschaft einer Marke zu transportieren. Im Fokus: das Verhältnis von zeitgenössischer Mode und Bildkultur.
„Erst durch das gestaltete Bild verschafft sich die flüchtige Mode eine dauerhaft Erinnerung.“
Uns erwarteten rund 250 Originale von Illustratoren, namenhaften Fotografen, Grafikern und freien Künstlern wie Helmut Newton, Michel Comte, Ruben Alterio, Mats Gustafson, Martin Mago und Sarah Moon.
Courtesy Michel Comte/I-Management, Inez van Lamsweerde & Vinoodh Matadin for AnOther Magazine.
Und euch erwartet bei einem Besuch Ungewöhnliches, bislang Ungesehenes nebst wieder ins Gedächtnis gerufenes und somit wohl bekanntes. Noch dazu überraschen Behind the Scenes Filme sowie alte Diesel Commercials aus den frühen 90igern, die uns gestern ein Stück weit auf Entdeckungstour schickten. Die Austellung blickt auf die vergangenen 30 Jahre der Mode- und Stilgeschichte, indem sie die interessantesten Modebilder aus der täglichen Bilderflut herausfilterte – Von Editorials über Lookbooks, von Aquarell Kunstwerken über Kohlezeichnungen.
Eine Ausstellung, die sich durchaus lohnt und die uns das Schmuddelwetter sicherlich einmal mehr vergessen lässt. Für alle, die es vorerst nicht nach Berlin schaffen, gibt es die kleine feine Auswahl auch in Katalogform: „Visions & Fashion. Bilder der Mode 1980|2010“- darin ebenfalls: die Entwicklungen der letzten 30 Jahre gespickt mit Fotografien und Modeillustrationen aus der internationalen Modewelt – et volià, hier entlang.
Und nun holt euren Terminkalender raus, ein hübsches Begleitprogramm wartet nämlich ebenfalls auf euch:
1. September:
Mode im Film. Valentino – the last Emperor (2009): Vortrag mit Filmausschnitten
8. September:
What’s wron (or right) with the pictures? Stärken und Schwächen von Modebildern: Gespräch.
15. September:
Wer macht das Bild? Podiumsgespräch unter anderem mit Lo Breier und Mario Lombardo (Art Director), Gregor Hohenberg (Fotograf), Frank Leder (Designer) und Adriano Sacke (Chefredakteur).
22. September:
Mode im Film: Sex and the City. Vortrag mit Filmausschnitten.
29. September:
Zwischen Akt und Alltag. Anmerkungen zu aktuellen Strategien der Modefotografie. Vortrag.
Bilder der Ausstellung via.