In Hundescheißen treten, beim Einschlafen vom Summen eine Mücke genervt zu werden, bei Eile in der längsten Supermarktschlange stehen, seine schnieken Klamotten an wichtigen Tagen mit Tomatensoße bekleckern oder vom Nachbarn mit lautstarkem Techno penetriet zu werden – Es gibt unzählige Dinge, über die wir uns aufregen und lauthals protestieren dürfen. Das dachte sich auch Fabian Vogl und errichtete in der Münchener Innenstadt eine kleine Protestkapelle, in der man sich mal so richtig Luft machen konnte.
Tagtäglicher Frust und Ärger, Beschwerden über Banalitäten oder nervige Lasten – all das konnte in Vogls temporärer „Kathedrale der öffentlichen Meinung“ bis zum 25. Juli auf Zettelchen niedergeschrieben oder aufgenommen rausgebrüllt werden. Für einen Kunstwettbewerb des Kulturreferates hatte der Künstler die Installation aus Holz gezimmert und wird mit anderen Projekten die Ausstellungsreihe „Protest in München nach 1945“ begleiten.
Aus all den großen und kleinen Sorgen wird demnächst ein Buch der öffentlichen Meinungen entstehen, aber Vogls eigentliche Intention, nämlich diejenigen, die nie ein Museum betreten würden, zu ihm zu locken und Teil der Kunst zu werden, ist schon jetzt gelungen. Immer wieder errichtet er temporäre Installationen und unangemeldete Kunst. Ihn interessiert, was aus seinen „Baustellen“ geschieht, wie die Menschen darauf reagieren und sich mit einbringen.
Wir waren leider nicht vor Ort, möchten euch aber natürlich auch die Möglichkeit geben, eurem Frust Luft zu machen. Und bitte: