Schrill, aufmüpfig, unverblümt und vor allem ein Punk/Rock-Phänomen. Mit Nina Hagen assoziert jeder etwas. Bereits seit den 70igern beeindruckt und schockiert sie mit ihrer ausdrucksstarken Stimme und ihrer direkten, unüblichen Art ihr Publikum. Ob man sie mag oder nicht, sie für bescheuert hält oder das Genie in ihr erkennt, Nina Hagen ist nicht still zu kriegen. Ein Vier-Oktaven-Organ mit Wohnsitz an den schrillsten Orten der Welt, ein wilder Männerwechsel und zwei talentierte Kinder, eine starker, wenngleich wechselnder Glaube und eine bis heute unerschöpfliche Energie die sie aus spirituellen Begegnungen schöpft: Nina Hagen ist anders und dafür lieben wir sie und wiederum andere schütteln mit dem Kopf.
Ihr ganzes Leben mit all den Ausschweifungen und Abenteuern könnte man in einem einzigen Film wahscheinlich niemals gerecht abhandeln oder in all ihrer unerschöpflichen Vielfalt darlegen. Cordula Kablitz-Posts beweist aber in ihrer einstündigen Doku „Nina Hagen – Godmother of Punk„, dass wir uns sehr wohl durch einen kleinen Ausschnitt zumindest eine kleine Vorstellung von ihrem schillernden Leben machen können. Letzte Woche wurde die Doku bereits im Berliner Babylon Kino ausgestrahlt, morgen haben wir dann endlich auf ARTE die Möglichkeit die Person hinter der schrulligen Fassade einmal mehr kennen zu lernen.
Was uns erwartet?
Ganz klassisch geht’s mit Nina Hagen zunächst auf ihre letzte Konzerttour durch Portugal, gespickt mit einer Zeitreise fliegen wir zu ihrem historischen Konzert nach Rio, bei dem die Rockröhre vor rund 300 000 Menschen performte. So wechseln Aufnahmen von damals immer wieder mit Aussagen von heute. Aber uns werden auch private Momente der Mediensensation unterbreitet: So kommt ihre Mama, Eva Maria Hagen, ebenso zu Wort wie ihre ebenfalls berühmte Tochter Cosma Shiva Hagen oder alte Freunde und Mitrocker.
Eine Doku über Nina Hagen wäre allerdings nichts ohne die Protagonistin selbst und so spricht die Gute über ihre aufregende Kindheit, über Klischees, den Schlagerruhm sowie den Punk-Aufbruch im Westen. So kann die „Summer of Girls„-Reihe bei ARTE weitergehen, findet ihr nicht?
Eckdaten:
ARTE: Dienstag, 16. August 2011 – 20.30 Uhr
Wiederholung am Samstag, 20. August um 03.45 Uhr & Dienstag, 23. August um 05.00 Uhr
Und wer’s nicht wusste: mit ihrem letzten Album „Personal Jesus“ war die Ausnahmeerscheinung so erfolgreich wie seit 1979 nicht mehr. Hut ab!
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