Das Thema der Radlerhosen ist ein ziemlich explosives. So manch einer würde bei deren Anblick nämlich am liebsten augenblicklich mit dem Weinen oder Schreien beginnen, andere benötigen vielleicht sogar eine Kotztüte-To-Go für Ausflüge in die Stadt. All das finde ich vollkommen verständlich, denn ich erinnere mich noch gut an meine Kindergartenfreundin Leonie. Die denkt nämlich wahrscheinlich noch heute mehr oder weniger schwer traumatisiert an frühere Zeiten und ihre Schnecken-Oilily-Radlerhosen zurück und ist vermutlich froh, sich inzwischen eigenständig gegen diese hautengen Höschen entscheiden zu können.
Als die Radlerhose ganz besonders im Jahr 2009 von Alexander Wang, Michael Kors und Prada wiederentdeckt wurde, konnte man es kaum glauben, aber doch, man akzeptierte diese Tatsache leicht verwirrt, schließlich waren die Urheber Tonangebend. Gerade bei mutigen Stilexperimenten dauert es immer einer Weile, bis das Gezeigte auch tatsächlich den Alltag erreicht und so breitete sich die anfangs sehr kleine Radler-Welle bis heute langsam, aber immer weiter aus. Selbst für das kommende Frühjahr 2012 haben sich Designer wie GAIA und Henrik Vibskov wieder für den Sportler-Look entschieden und zeigen durchaus tragbare Variationen.
spring ’09 look from Michael Kors; a pre-fall ’09 look from Alexander Wang; a spring ’09 look from Abaete via refinery.
Ivania von LOVEAESTHETICS, 2011
Maria Francesca Pepe Früjhar/Sommer 2011
via loobook.nu
So richtig phänomenal fand ich bisher allerdings nur ein Outfit samt Radlerhose und von eben jenem besitzte ich leider kein Bild. Die Dame trug zur schlichten Radler nämlich eine hochgeschlossene Oversize-Bluse, Holzschmuck, Söcken und hohe, offene Flatforms – Alles in Braun-, Creme- und Beigetönen. Bloß schade, dass das da sogar nicht mehr lange mitmacht.