In nur 17 Tagen wollen wir umziehen, und was soll ich sagen? Nach wie vor kommt jeden Tag eine kleine Baustelle in unserer neuen Wohnung hinzu. Eigentlich, so war der Plan, wollten wir in den frisch gekauften vier Wände nicht viel umbauen, wollten einziehen und uns peu à peu kleinen Veränderungen widmen. Wir planten mit Minimalaufwand, die Küche in einen anderen Raum zu verlagern, wollten hier und dort die Wände bemalen und höchstens eine zusätzliche Wand für das zweite Kinderzimmer einziehen.
Dann aber entdeckten wir Dielen unter Teppichböden, wurden übereifrig und fanden noch mehr Dielen, diesmal unter Klickpakett. Also machten wir das Fass auf und rissen mit Freunden die Böden heraus, um festzustellen, dass der Glücksfund leider keiner werden sollte: Überall auf dem Boden unterbrachen ehemalige Wände die morschen Dielen, Rohre kamen zum Vorschein und eines war schnell klar: Hier muss neues Holz drauf. Aber das nicht genug: Unerwartet soll auch die gesamte Elektrizität in der Wohnung erneuert werden, weil alles völlig veraltet und brandgefährlich ist. Als wäre das aber nicht genug, müssen die dafür aufgeschlitzten Wände anschließend natürlich wieder verspachtelt und überstrichen werden.
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17 Tage Zeit also, um noch so wuppen, zwei alte Türen zu besorgen, Wände und eine Decke zu ziehen und parallel dazu eben auch noch alles für den großen Umzug einzupacken. Ich sage es euch wie es ist: Mir stehen dicke Schweißperlen auf der Stirn. Warum noch mal wollten wir einen Monat vor dem offiziellen Kündigungsdatum aus unserer aktuellen Bleibe ausziehen? Ach richtig, wegen der doppelten Kosten.
Natürlich macht diese Baustellenatmosphäre auch ungemein Spaß. Pläne für seine eigenen vier Wände zu schmieden, fühlt sich einfach ganz großartig an. Bloß muss man aufpassen, dass man vor lauter Möglichkeiten, die sich auf einmal auftun, nicht den Fokus verliert. Was ist wirklich „wichtig“ und was lässt sich mit Priorität am allerbesten noch vor dem Umzug erledigen. Die Elektrizität eben, ein notwendiger Baustein, vor allem, wenn von Laien verlegte Kabel so alt sind, dass sie ruckzuck in Brand aufgehen können. Ich will ehrlich sein: Es ist ein unbefriedigender Posten, diese vermeintliche Selbstverständlichkeit, mit der ich in meinen Mietwohnungen zuvor natürlich nichts am Hut hatte. Aber er ist wichtig und richtig, das verstehe ich.
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Darüberhinaus passieren parallel aber auch ganz verrückte Sachen: So mussten wir für die anzen Kabel zum Beispiel eine Wand freilegen und fanden dabei eine alte Türöffnung, die für das Kinderzimmer viel besser passt. Wir entdeckten alte, schöne Fensterbretter unter deutlich praktischeren, aber auch hässlicheren Neuen. Von drei Dielenfunden waren immerhin zwei ganz hervorragend und mit der neuen Elektrik kommt auch eine Steckdose für den Balkonbereich hinzu.
Und warum ziehen die jetzt noch eine Wand und eine Decke ein?
Ganz einfach: Die alte Küche war ein Durchgangszimmer zum Bad – und das wird jetzt kurzerhand ein eigener Raum mit kleinem Flur. Das zweite Kinderzimmer also. Und genau das ist recht klein, weswegen es sich lohnt, über dem neuen Flur direkt eine Decke zu ziehen, um darauf das Bett von meiner Tochter zu verstauen: Ein Hochbett quasi, das die Quadratmeterzahl des Zimmers also nicht noch weiter in Beschlag nimmt. Ganz schön pfiffig von mir, wie ich finde. Bleibt bloß abzuwarten, wie gut unsere handwerklichen Qualitäten sind, um das Vorhaben in 17 Tagen auch noch in die Realität umzusetzen. Wir ziehen in eine kleine Baustelle, so viel steht fest. Aber das ist vollkommen OK, das habe ich längst verstanden. Diese Eigentumswohnung versteht sich eben auch als aufregendes DiY-Projekt. Wir müssen jetzt nur gut aufpassen, dass wir mit den Kids, den Jobs und der aktuellen Corona-Situation alles unter einen Hut bekommen. Ich halte euch auf dem Laufenden!
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Parallel dazu habe ich mich aber natürlich auch den schönen Dingen gewidmet und eine zitronenfarbige Küche meiner Träume bestellt. Klein ist sie, aber so wunderwunderschön, dass ich es kaum abwarten kann, sie aufzubauen. Wir haben uns hier, wie könnte es anders sein, für die dänische Marke Reform entschieden, weil es für mich tatsächlich aktuell keine schönere Fronten gibt, die man seinen Wünschen genauso anpassen kann, wie man mag. Erste Ideen von hellem Blau wurden nach Einwänden des Partners flott in besagtes Gelb umgesetzt (dafür könnt ihr einfach jede beliebige Farbe des Ral-Fächers auswählen), eine Arbeitsinsel bietet ganz viel Platz zum Schnibbeln und dank IKEAs wunderbarer Auswahl an Schränken, findet hoffentlich auch jeder Topf und jede Auflaufform aus unserem Bestand Platz. Für die Wände in der Küche haben wir uns für ein zartes Altrosa entschieden, während im Schlafzimmer Stone Blue an alle vier Seiten kommt.
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Währenddessen bin ich daheim dabei, radikal auszumisten, weil ich wirklich nur will, das wahre Lieblinge und ja keine Altlasten mitkommen. Unser selbstgebautes Bett kommt natürlich auf jeden Fall mit – und diesmal darf auch eine neue Matratze mit einziehen. Manche von euch werden sich daran erinnern, dass wir uns vor knapp einem Jahr für eine Matratzenverbreitung aus Kaltschaum entschieden haben und entgegen vieler Einwände kann ich sagen, dass solch eine kostengünstigere Erweiterung für den Übergang durchaus Sinn macht, um nicht gleich wieder eine neue Matratze zu kaufen.
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Da sich mit diesem Umzug aber noch einmal der Blickwinkel auf Langlebigkeit verändert, wollen wir jetzt auf eine 180cm breite Matratze umziehen – und genau dafür sind wir auf das niederländische Brand Auping gestoßen. Ihre neue Evolve Matratze ist zwar wahrlich kein Schnäppchen, dafür aber die erste, vollständig zirkuläre Matratze der Welt, die nur aus zwei Materialien besteht. Und genau dafür geht’s ganz bald schon zur individuellen Beratung, um die Liegebedürfnisse von meinem Partner und mir ganz genau feststellen zu lassen und eine Matratze mit allen Wünschen zu vereinen. Ich bin nämlich großer Fan einer gemeinsamen Matratze, auch wenn es für zwei individuelle Lösungen sicher genügend andere Gründe gibt.
Auch unsere IKEA-Pax Schränke ziehen zum zweiten Mal in Folge um und ich bin guter Dinge, dass sie das auch schaffen werden. Iiiiirgendwann widme ich mich auch noch mal einer anderen Lösung, die vielleicht durch PAX-Erweiterungen von Reform oder Jäll & Tofta funktioniert, aktuell will ich es aber dabei belassen: Wegen der nicht vorhandenen Energie und den Kosten, ihr versteht schon. Schlussendlich mag ich aber auch noch gar nicht alles vorher fertig gestalten – und mich dementsprechend festlegen. Stattdessen will ich Raum zum daran Wachsen schaffen und keine voreiligen und am Ende weniger nachhaltigen Entscheidungen treffen. Nur meine (!) Nachtischlösung steht fest: Ich werde das DiY-Projekt mit Bauschaum aus meinem vergangenen Interior-Artikel anwenden. Drückt mir alle Daumen, damit es klappt.
Das Schöne ist? Geliebte Stücke kommen natürlich mit – und dazu zählen mein schöner Objekte unserer Tage Tisch, das Lignet Roset Togo in Rosa oder ein älteres HAY-Regal, das zwischenzeitlich in das Büro meines Freundes verfrachtet wurde. Das große String Regal, das ich mir einst leistete, findet mit Schreibtisch-Erweiterung bei unserer Tochter Platz, während die bisherige Eiermann-Lösung bei Otto ins Zimmer kommt und als Kaffeetisch-Spielort und Bastelplatz verwendet werden kann.
Es formt sich alles also so langsam und während ich noch immer von einem hellblauen (oder doch rhabarberfarbenen?) Montana-Träumchen schwärme, im Kopf Bilder und Poster shoppe und partout keine schlaue Garderoben-Lösung finde, packen wir im Feierabend und nachdem die Kids in ihre Betten verfrachtet wurden, fleißig Kisten, stopfen und bepinseln alte Löcher und freuen uns des Lebens über diese Möglichkeit, von der wir so lange dachten, dass sie niemals wahr werden könnte. Ich bin unendlich froh, dass wir das Thema „Kaufen“ nach all den frustrierenden Angeboten nicht vom Tisch gejagt haben und freue mich von Herzen, euch ein klein wenig bei allem mitnehmen zu dürfen.
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Wovon ich außerdem, ganz bescheiden, träume? Das seht ihr im Folgenden. Eines ist auf jeden Fall schon jetzt klar: Ich bin wahnsinnig aufgeregt und kann es kaum erwarten, endlich umzuziehen!
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Ich kann meinen Freund leider nicht von einer gestreiften Tapete überzeugen, aber vielleicht wäre es ja etwas für eure heimischen vier Wände? Ich wäre auf jeden Fall schwer neidisch auf euch!
Diese Beistelltische aus Terracotta von Moooi haben es mir außerdem schwer angetan: