Am meisten beeindrucken mich Menschen, die Geduld haben. Mit anderen und sich selbst. Wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, möchte ich es sofort. Wenn ich neue Dinge lernen will, kann ich es kaum erwarten, sie wirklich zu beherrschen, am liebsten würde ich einfach am nächsten Morgen aufwachen und schon Meisterin sein. Sogar in Anbetracht von Nageldesigns geht es mir so.
Kann doch nicht so schwer sein, denke ich mir dann. Hole fachfraulich ein kleines Pinselchen und einen Zahnstocher als Hilfswerkzeug hervor, lege mein Handy mit passender Inspiration bereit und gebe schließlich nach ungefähr fünfzehn Minuten entnervt auf, als beleidigte Leberwurst.
Nur, weil es wieder nicht auf Anhieb geklappt hat.
Dieses Jahr ist aber alles anders und mein Geduldsfaden, der vorher der Lebensdauer einer Fruchtfliege ähnelte, wächst und wächst. Eigentlich ging alles beim ersten Lockdown im Frühjahr los. Da hatte ich mehr als genug Zeit, auch für Nagelpflege und Smileys, die mich bis in den Winter hinein zum Schmunzeln bringen. Schuld ist Asap Rocky, unsere heimliche Maniküre-Muse – erinnert ihr euch?
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Wenn es um Farben und Farbkombinationen geht, ist allerdings Harry Styles meine Nummer Eins. Im Sommer kombinierte er zum Beispiel Türkis oder Gelb mit Rosa, aber auch Orange zusammen mit Olive gehört zu seinem Repertoire. Aber klar, jede Wette lackieren diese beiden Herren sich ihre Nägel nicht selbst, aber egal. Ich schlage meiner Ungeduld nun ein Schnippchen und werde dabei immer akkurater beim Lackieren. Nicht, dass es von großer Bedeutung wäret, ob die Nägel nun perfekt bemalt sind oder nicht. Muster, Glitzer und bunte Farben sehen immer gut aus, finde ich. Es soll ja auch alles Freude bereiten und nicht zu einer ernsten Angelegenheit verkommen. Von denen haben wir gerade bestimmt ohnehin genug im Kopf.
Bevor ich ans Lackieren gehe, feile ich mir die Nägel und schiebe die Nagelhaut vorsichtig ein Stück zurück. Es hilft ungemein, wenn ihr regelmäßig Nagelöl verwendet, so bleibt die Haut weich und elastisch und reißt nicht so schnell ein. Denn so kleine Nagelhautzipfel schreien ja förmlich danach, abgezupft zu werden. Was meistens in einer kleinen Wunde endet und noch blöder aussieht. Ich würde regelmäßig Handcreme auf die Nagelhaut geben oder, wie gesagt Öl – das ist reichhaltiger. Auch hier ist wieder Geduld gefragt, denn das Öl braucht eine kleine Weile, um vollständig einziehen zu können. Eine kleine Finger-Massage tut übrigens auch gut. Netflix-Abende sind also ein perfekter Moment für die DIY-Maniküre.
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Dann gebe ich etwas Nagellackentferner auf ein Wattepad und streiche damit über die Nägel – so entferne ich Fett- und Schmutzreste. Wenn ihr wie ich auch gerne dunkle Nagellackfarben mögt, solltet ihr unbedingt einen klaren Unterlack auftragen, so verfärben sich die Nägel nicht und der darauf folgende Nagellack verteilt sich ebenmäßiger auf dem Nagel. Hier gilt die 1-2-1 Regel. Einen Base Coat, zwei schichten Farbe und ein Top Coat. Wenn ihr bei eurer Wunschfarbe zwei Schichten auftragt, sollten diese dünn sein, also schön den Pinsel im Nagellack-Töpfchen abstreifen, bevor ihr ihn auf eure Nägel malt. Dann wird alles mit einem transparenten Top Coat versiegelt, in glänzend oder matt. Gerade wenn wir uns oft die Hände waschen, verdoppelt sich durch einen Top Coat sogar die Lebensdauer des Nagellacks.