In unserer Serie „Unsere Woche in Outfits“ präsentieren wir euch nicht nur ein paar Looks, in denen wir die Woche bestritten haben, sondern erzählen euch auch, was uns in den vergangenen Tagen so durch den Kopf ging.
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Nike
Meine Woche war, ich kann es kaum glauben, wunderschön. Fast schon verdächtig, wo ich gerade doch dazu tendiere, den Alltag hin und wieder als kleine Last wahrzunehmen, einfach, weil alles ungewohnt und viel und mitunter richtig komisch ist. Auch die Menschheit an sich, ihr wisst schon.
Nachdem ich mir meine Corona-Kauzigkeit an dieser Stelle aber von der Seele geschrieben hatte, läutete ich als Antwort auf die Reflexion eine ganz neue Ära ein, ich verabredete mich (mehrmals!) an der frischen Luft, im Dunkeln, mit Stirnlampe auf dem Kopf zum Spazierengehen, ich verschickte Kisten an den Mädchenflohmarkt, besorgte üppige Lichterketten, gewann den allwöchentlichen Spieleabend (zum allerersten Mal), duschte sämtliche Pflanzen ab, kümmerte mich um keine Nikolaus-Überraschungen, weil der Mann dieses To-Do längst erledigt hatte, ich bekam Blumen geschenkt und richtig was geschafft. Geweint habe ich auch, wie ein Schlosshund, mit Schnodder an und aus der Nase, zusammen mit meiner Mama, per Video-Liveschaltung. Weil wir uns in diesem Jahr zum ersten Mal seit 32 Jahren nicht sehen werden, wenn das Christkind um die Ecke biegt. Stattdessen feiere ich mein erstes kleines Rasselbanden-Patchwork-Weihnachten in Berlin. Vor lauter Vorfreude besorgte ich dieser Tage sogar richtiges, zusammenpassendes, ja beinahe edles Geschirr – als vorgezogenes Geschenk an mich selbst sozusagen. An diesem Tag hätte ich mir ehrlich gesagt sogar Serviettenringe und Platzdeckchen zugetraut, aber so weit kam es nicht. Lachen musste ich trotzdem – darüber, wie ähnlich ich meiner Oma werde. Vielleicht habe ich nämlich auch noch einen mundgeblasenen Schneemann eingepackt.
Ketten: Malaikaraiss & Maximova x Closed, Tuch: Edited, Top: Esprit
Blazer: Miranda Makaroff x Desigual*, Jeans: Closed, Boots: Aeyde, Gürtel: Gucci
* diese Fotos entstanden im Rahmen einer Zusammenarbeit mit Desigual
Mütze: Edited, Jacke: Acne Studios x Fjällraven (von 2019), Schal: Mamoo
Mantel: Zazi Vintage, Tasche: Manjerica
Kleid & Boots: Otto D’Ame
* dieses Foto entstand im Rahmen einer Zusammenarbeit mit Otto d’Ame
Mantel: Baum und Pferdgarten (Sale!), Hose: Closed, Schal: Ganni (2019),
Sneaker: Lacoste, Socken: Happy Socks
Julia
Seit Neustem bemale ich mir die Augenlider mit weißem und türkisfarbenem Eyeliner oder dunkelrotem Lidschatten, manchmal aber auch bloß mit ganz viel Schwarz. Vielleicht, weil Netflix nun endlich die 5. Staffel von RuPaul’s Drag Race All Stars führt, vielleicht aber auch, weil selbst mir so langsam das Ausgehen fehlt. Für Silvester wünsche ich mir deshalb nebst rosafarbener Mia Wallace Perücke auch einen funkelnden Glitzerfummel, um meine Zwei-Personen-Party gebührend zu zelebrieren. Die Playlist steht zumindest schon, die LED-Discokugel wartet auf ihren Einsatz und die Cocktails werden an den Wochenenden perfektioniert — hallo 2021, ich bin sowas von ready für dich.
Kleid: Saks Potts (älter), Haarreif: Henriette von Gruenberg
Hemd: Filippa K
Kette: Laura Lombardi
Blazer: Maison Margiela (alt), Kleid: Raey (alt), Schuhe: MM6 (alt), Tasche: Paco Rabanne via Vestiaire Collective
Ourania
Als ich mich Sonntag um kurz nach Mitternacht erschöpft von all der Arbeit nach Hause schleppte, dachte ich: Das wars! Ich kann nicht mehr. Nach einer ordentlichen Portion Schlaf sah die Welt am nächsten Morgen natürlich schon wieder besser aus, allerdings habe ich festgestellt, dass ich bei all der nötigen Energie, die ich gerade brauche, wirklich an meiner Ernährung arbeiten sollte. So ungesund wie dieser Tage habe ich mich schon lang nicht mehr ernährt. Morgens halte ich mit Haferbrei inklusive Banane, Beeren und Nüssen noch ganz schön die Fahnen hoch, dann aber geht es auch schon steil bergab. Die nächste Mahlzeit findet schließlich erst am frühen Nachmittag statt, was sehr untypisch für mich ist, weil ich üblicherweise ständig Hunger habe. Außerdem liebe ich Snacks, aber nicht mal für die bleibt gerade Zeit. Sehr spät abends dann belohne ich mich mit Pasta und Pesto oder Pizza. Und ganz ehrlich: Ich kann beides nicht mehr sehen. Ich frage mich, wann ich zum letzten mal in eine frische Karotte gebissen habe oder in einen saftigen Apfel? Grünkohl Smoothies gehören eigentlich zu meinen täglichen Vitamin und Nährstoff Bomben, aber auch von denen fehlt jede Spur. Eigentlich unfassbar, dass ich meine eigenen Prioritäten dieser Tage so falsch setze, dabei weiß ich es doch besser. Zeit sparen und Unsinn essen? Ich sollte schleunigst von meinem neuen Pfad abkommen, zumal auch mein Körper langsam ausgelaugt ist. Es ist nämlich ein wenig so, als würde ich meinen geliebten Oldtimer mit gepanschtem Benzin tanken, das ich wahllos irgendwo gefunden habe. Ich schlage selbst beide Hände über dem Kopf zusammen: In einer Phase, in der es so wichtig ist, dass es meinem Körper bei all dem Stress gut geht und ich so viel Kraft und Ausdauer von ihm abverlange, habe ich nichts besseres zu tun, als ihm den billigsten Kraftstoff zu verabreden. Um Zeit zu sparen? Ach, Ourania.
Sarah
Soll ich euch verraten, was ich bei diesem Wohnungsthema wirklich und wahrhaftig am meisten außer Acht gelassen habe? Dass wir als Eltern schlicht und ergreifend weniger Zeit haben, um uns mit voller Aufmerksamkeit und Zeit solchen Hobby-Projekten neben der Arbeitszeit widmen zu können. Ich sage es mal so: Natürlich habe ich den Umstand des Mutterseins bei all der Euphorie über anstehende Tine-Wittler-Projekte nicht vergessen, ich habe es wohl aber unterschätzt, dass ja nun eigentlich gar keine wirkliche Zeit am Ende des Tages übrig bleibt, um sich all dem Chaos zu widmen, die Wände einheitlich Rosa (dazu mehr in den Stories) zu streichen oder gar das Hochbett für das große Kind fertig zu stellen. Stattdessen schieben wir die To-Dos vor uns her und legen die kleinen und großen Projekte in den Feierabend. Kurzum: Wir sind im Schneckentempo unterwegs. Ich will mich bei all dem Glück natürlich nicht beschweren, bloß fehlt mir dieser Tage auch die Unterstützung vieler helfender Hände, die Corona-bedingt leider nicht gemeinsam anpacken können, Zeit und mittlerweile leider auch etwas Energie. Trotzdem bleibt der Wunsch, es sich hier gemütlich zu machen und das Chaos zu besiegen, das nach wie vor unendlich groß ist. Also ran an die Nachtischten – mal mehr, mal weniger motiviert und mit halboffenen Augen, versteht sich. Schließlich wissen wir auch, wofür wir das alles tun.
Die Sehnsucht nach Ordnung und Wohlfühlgefühl ist nach Wochen des Einpackens und Umbauens gerade einfach unendlich groß. Trotzdem hilft keine Jammerei dieser Welt: Mit Hingabe weitermachen und sich tagtäglich ein klein wenig glücklicher schätzen. Und dazwischen? Anziehen, raus in die Natur und durchatmen. Jawohl!
Shirt & Jeans: Desigual x Miranda Makaroff*, Schuhe: Aeyde, Haarreifen: KdG x Jane Wayne
* diese Fotos entstanden im Rahmen einer Zusammenarbeit mit Desigual
Spiegel wird als nächstes geputzt, versprochen!
Pullover: Marc O’Polo, Steghose: Baum & Pferdgarten, Schuhe: Aeyde
Kann ich noch auf High Heels laufen? Nein. Trotzdem mal wieder daheim ausgeführt: Meine Gucci Platforms. Dazu: Rollkragen: Arket, Pullunder: Baum & Pferdgarten, Herzchen-Strumpfhose: Esprit, Samtrock: Second Hand