Zwischen Zitronen-Pasta, wilden Pferden und gehäkelten Hüten: In unserem heutigen Team-Artikel teilen wir mit euch, was wir zuletzt am liebsten gekocht, getragen und in unserer Freizeit gemacht haben. Wie immer seid ihr herzlich dazu eingeladen, mitzumachen und eure Antworten in die Kommentarleiste zu schreiben.
Nike
1) gekocht?
Es ja wirklich kein Geheimnis, dass ich nicht gerne koche. Auch, weil ich ein großer Fan von Effizienz bin, was meines Erachtens nach nicht ganz zusammen passt. Ich möchte niemandem auf die Füße treten, ganz im Gegenteil: Meine Bewunderung für Menschen, die sich stundenlang mit Gerichten auseinandersetzen können und diesen Prozess als Meditation oder mindestens pures Glück begreifen, ist groß. Wie oft bin ich daran gescheitert. Auch, weil ich nicht weiß, woher die benötigte Zeit (im Alltag) überhaupt kommen soll. Ohne den kochenden Mann an unserer Seite, sähen Lio und ich also alt aus. Wobei ich bis heute auf Linsensuppe aus der Dose schwöre. Manchmal, da überkommt es mich aber. Meine Freundin Sissy sagte nämlich einst: „Du musst deine Perspektive ändern. Die Zeit mit all den Zutaten gehört nur dir. Atme doch mal durch dabei.“ Gesagt, getan. Seither bin ich Zitronen-Pasta-Königin. Dauert zwar nur eine halbe Stunde, aber das reicht mir. Und es schmeckt, wenn man mich fragt, einfach himmlisch. Auch ganz ohne Skills und Ottolenghi.
Ach, und wenn es mal schnell gehen muss: Waffelteig aus dem Tetrapack. Echt jetzt.
Durch das folgende Video bin ich übrigens auf den Geschmack gekommen, bloß fehlte mir, na klar, die Sahne. Mein Rezept für vier Personen lautet also wie folgt:
- Erstmal ein ganzes Parmesandreieck raspeln
- Den Abrieb von vier bis fünf Zitronen sammeln, dann auspressen und Saft fangen
- Mit reichlich Olivenöl ein wenig Knoblauch anbraten (in einer großen Pfanne oder im Wok)
- 90% des Zitronenabriebs dazu werfen
- 300-400ml Sahne dazu, köcheln lassen
- Zitronensaft dazu kippen, alles oder etwas weniger, je nach Gusto
- den kompletten Parmesan hinzugeben, rühren bis alles eine Masse ist
- 500g zuvor gekochte Pasta zu schmeißen, rühren
- Portionsweise auf die Teller geben, ein bisschen Zitronenabrieb und reichlich Pfeffer drüber, fertig
2) getragen?
Meinen Rock aus Kaschmir von Studio 163 samt passendem Pullover trage ich in diesem Lockdown rauf und runter. Ich glaube, meine Liebe rührt daher, dass ich es normalerweise recht kompliziert finde, die beiden Prädikate „saugemütlich“ und halbwegs „adrett“ miteinander zu verbinden. Außerdem habe ich mich zuletzt doch schwer darüber gewundert, inzwischen mehr rosafarbene Kleidungsstücke als cremefarbene zu besitzen. Darf doch nicht wahr sein. Nicht, dass irgendetwas daran verwerflich wäre, aber selbst meine buntgewöhnten Augen verzehren sich hin und wieder nach erdiger Entspannung. Diese Wonne hatte ich einfach für eine Weile unterschätzt. Auch untenrum übrigens, weshalb meine Stielaugen mittlerweile auch diese Panty plus den dazugehörigen Bra anhimmeln.
3) in eurer Freizeit gemacht?
Würde ich all diese Alltäglichkeiten von der Schneeballschlacht im Hof übers Lesen (Adults!) bis hin zur Wandfarbenwahl jetzt wirklich auflisten, hätte das auf euch wahrscheinlich in etwa den gleichen Effekt wie Meditation zu Beginn auf mich: Quasi gar keinen. Oder höchstens einen einschläfernden. Dabei ist das ja nur teilweise Sinn der Sache. Also der Meditation. Wie oft ich an besagter Praxis gescheitert bin, kann ich an zwei Händen kaum mehr abzählen; meine Aufmerksamkeits(s)panne gleicht der eines Goldfischs. Bis Headpsace auf den ernstgemeinten Rat hin einer meiner liebsten und klügsten Freundinnen wie eine Abrissbirne durch mein Stresslevel fegte und mich ziemlich baff zurück ließ. I can highly recommend die verrückt gut illustrierte Mini-Serie auf Netflix. So zum Reinkommen. Uns wenn’s nicht richtig klappt, auch egal. Tut trotzdem gut.
Achja, Leute! Bevor ich es vergesse: Ich bin ja sowas von ein Spielkind. Nach einer heißen Ligretto-Saison liege ich derzeit wieder am liebsten mit dem Carrom-Feld auf dem Boden. An dieser Stelle würde mein Kind allerdings intervenieren und lauthals „Roboterrandale!“ rufen.
Ourania
1. gekocht?
Am häufigsten koche ich griechische Gerichte, das liegt mir irgendwie und für mich ist es am einfachsten. Allerdings liebe ich die italienische Küche. Die Gewürze, teigige Kohlenhydrate und Tomaten gehören zu meinem Lieblingsschmaus. Und Burrata − oooh diese cremige, fettige Konsistenz, zum Reinlegen. Seit Neustem nehme ich kleine Kirschtomaten, gebe die in eine Schüssel mit bisschen Knoblauch, Thymian und ordentlich Olivenöl, das mische ich und gebe es anschließend auf eine flache, mit Backpapier ausgelegte Form. Zack zehn Minuten in den Backofen, rausholen, mit grobem Salz berieseln und um die Burrata drapieren. Dann frischen Basilikum und Baguette dazu servieren. Hmmmm.
2. getragen?
Ich trage am allerliebsten meine kuscheligen Hausschuhe von UGG. Dass ich das jemals sagen werde und auch noch im Internet, hätte mein Teenage-Ich auch niemals gedacht. Das steht nämlich gerade in einer Ecke und schämt sich ganz fürchterlich für sein zukünftiges Ich. Was soll’s! Jetzt ist es raus und ich fühle mich pudelwohl dabei, denn ich trage die Hausschuhe täglich und mit großer Freude über ihre bequeme Passform und das super warme kuschelign Wollfutter. Für alle, die auch mit kalten Füßen zu kämpfen haben, kann ich diese Schlappen wärmstens empfehlen.
3. in deiner Freizeit gemacht?
Freizeit? Das ist ja eine sehr beschränkte Angelegenheit gerade. Meistens bin ich zu müde, um wirklich etwas zu unternehmen. Und mit unternehmen meine ich spazieren gehen. Vielleicht ist meine liebste Beschäftigung, mit Schokoladenkeksen auf der Couch zu liegen und Bildbände durchzublättern. Die lagen hier ganz schön lange nur zu Dekorationszwecken rum. Natürlich habe ich sie nicht aus diesem Grund gekauft, aber das ist, was das Leben aus ihnen gemacht hat. Schöne Hüllen. Jetzt sind sie neu zum Leben erwacht und ich stöbere abends liebend gerne in ihnen rum und lasse mich inspirieren.
Julia
1. gekocht?
Am liebsten habe ich Eier gekocht. Solche, die noch ein wenig flüssig sind (6 Minuten bei sprudelnd kochendem Wasser). Das ist natürlich alles andere als spektakulär, dafür aber immer zuverlässig und obendrein kommt es meiner Kochunlust ziemlich entgegen. Außerdem ganz oben auf der Liste: vegane Burger mit Bulgur-Patties zum Selbstformen, Babyspinat, Zwiebeln und roter Beete oder Nudeln mit Steinpilz-Sahne-Soße und Brokkoli.
2. getragen?
In erster Linie Hüte und Mützen, insbesondere meine verschiedenen Baskenmützen und einen gehäkelten Hut von Pardohats. Ansonsten liebe ich Röcke im Kilt-Stil, entweder zum Graphic T-Shirt oder zum weißen Hemd — alle Varianten habe ich an 4/7 Tagen getragen, als die Temperaturen noch nicht unter 0 Grad lagen. Dazu dann, wie immer, klobige Schuhe, am liebsten meine Loafers in Lackoptik von Eytys.
3. in deiner Freizeit gemacht?
Oftmals spiele ich abends Playstation (Divinity Original Sin 2), gehe spazieren, telefoniere mit Freundinnen oder höre bloß Musik und erstelle neue Playlists. Manchmal zünde ich Kerzen an, räume ein wenig auf und lasse im Hintergrund YouTube-Videos laufen. Am liebsten habe ich mich wohl aber meiner Kleiderstange gewidmet und dabei sämtliche Outfits angezogen und kombiniert, die ich derzeit oftmals vernachlässige, was vermutlich daran liegt, dass mir meine Mutter früher beibrachte, die „guten Stücke“ nicht zu Hause zu tragen. Dort nämlich bleibt es meist bei Leggings, Longsleeve und Hausschuhen.
Sarah
1) gekocht?
Artischocken-Lasagne…
… ich würde sie jederzeit wieder zubereiten. Wer mich kennt, der weiß, dass ich ein riesiger Artischocken-Fan bin, den Bruschetta-Aufstrich von La Selva am liebsten pur löffeln könnte und damals, als es noch gemeinsame Essen mit Freund*innen gab, als Starter meist gleich mehrere, ganze Artischocken zum gemeinsamen Mümmeln servierte. Als ich also bei den Macherinnen Mercedes Lauenstein und Juri Gottschall vom Splendido-Magazin über das Rezept ihrer Artischocken-Lasagne stolperte, war es im Prinzip auch schon um mich geschehen.
Und wisst ihr was? Ja, ich habe sogar die Lasagne-Nudeln selbst gemacht – und es war grandios! So grandios, dass ich vielleicht niemals mehr auf fertige Lasagne-Nudeln zurückgreifen kann. Um eines vorweg zu nehmen: Dieses Gericht braucht Zeit und somit Kochmuße. Aber wer einmal angefangen hat, Nudelteig selbst durch eine Maschine zu drehen und aus großen Artischocken minikleine Herzen zu schnitzen, der kann kurz darauf auch schon nicht mehr aufhören. Das Gericht ist nicht nur unfassbar lecker, die Zubereitung bringt uns auch (gezwungenermaßen) in einen wunderbaren Entspannungsmodus und sollte mindestens einmal pro Woche praktiziert werden. Denn das Allerbeste? Ihr werdet nach getaner Arbeit vom Geschmack dieser Lasagne belohnt. Und: Ohne Gäste hat man gleich ein paar Tage mehr was davon.
2) getragen?
Ich bin ganz offensichtlich süchtig nach eng anliegenden Rollkragen-Pullovern, weil sie so schön muckelig warm sind, eng an meinem Körper anliegen und sich so hervorragend mit allem kombinieren lassen: mit darüber liegenden Hemden, mit Wolltops, unter Latzhosen, mit Pullundern oder tiefen und locker geschnittenen V-Ausschnitt Pullovern – und natürlich mit Shirts. Welch ein Styling-Wunderding, dieser eigentlich so schnöde, öde Rolli.
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3) in eurer Freizeit gemacht?
Ich habe unfassbar viel mit Freund*innen gezoomt, obwohl ich das im ersten Lockdown gar nicht mochte, habe virtuell Activity gespielt und mich schlapp gelacht, in der Natur gesteckt und Wildpferde beobachtet, nach möglichen Sommer-Urlaubs-Angeboten geschaut, bin mit dem Kids Schlitten gefahren und habe einen ganzen Nachmittag blau gemacht, um mir bei Nike auf der Bank mit Kuchen und Kaffee den Bauch voll zu schlagen.
Vielleicht war die Zeit mit mir allein davon am schönsten: Diese einst so normale Selbstverständlichkeit, irgendwo etwas ohne seine eigene Bande zu machen. Nur mit mir, meine ich natürlich, ohne dabei permanent auf die Uhr zu schauen. Davon hätte ich gerne wieder mehr.
Fabienne
1. gekocht?
Das wohl unspektakulärste und unterschätzteste Gericht auf meiner Speisekarte sind Kartoffeln mit Quark. Das ultimative Comfort Food holt mich jede Woche aufs Neue ab, weckt Kindheitserinnerungen und dient am nächsten Tag hervorragend für Bratkartoffeln. Auch nicht schlecht. Damit es nicht langweilig wird, esse ich eigentlich immer einen bunten Salat dazu und mache den Kräuterquark selbst. Ich hatte dieses Abendessen für lange Zeit vergessen. Jetzt rettet es mir regelmäßig den Tag.
2. getragen?
Meine neue Smiley-Tasche ist gute Laune pur. Ich habe sie bei Vinted ergattert und sie ist meine treue Begleitung im Schnee!
3. in deiner Freizeit gemacht?
Ganz klar: der Ausflug in die Döberitzer Heide. An dem Sonntag, an dem wohl ganz Berlin die städtischen Parks unsicher machte, hatten wir überlegt, nahezu fluchtartig die Stadt zu verlassen, um ein bisschen Weitblick und Ruhe zu genießen − nur um vor Ort immer wieder Gleichgesinnten zu begegnen. Genug Platz war dort allerdings allemal, wir waren den ganzen Tag unterwegs mit heißem Tee und Gebäck im Gepäck. Die Anfahrt aus Südberlin hat rund 40 Minuten gedauert und war bei verschneiter Landschaft ein Highlight an sich.