Fünf Jahre ist es tatsächlich schon wieder her, dass wir zum ersten Mal Rede und Antwort in unserer Serie „10 Random Facts about me“ standen und fortan in regelmäßigen Abständen ein paar Fakten über uns zu teilen und eure Fragen und Annahmen über uns zu beantworten wollten. Ein halbes Jahrzehnt später möchte ich die Idee, die auf Instagram längst wieder hoch im Kurs ist, also auch an dieser Stelle wieder aufgreifen. Und genau deshalb habe ich euch in meinen Stories um Fragen und Behauptungen gebeten, um eine kleine Auswahl hier gesammelt für euch zu beantworten.
25 Fakten, Annahmen und Fragen: 25 Facts about me. Noch mehr offene Fragen? Dann nix wie rein in die Kommentarspalte damit.
#1 Wie fühlst du dich gerade?
Schwindelig und müde. Oft überfordert. Hin und wieder bin ich aber auch ziemlich stolz auf mich und trotzdem permanent kritisch mit mir. Mir geht es gut, im Vergleich zu vielen anderen Menschen sicher sogar sehr gut. Und trotzdem fühle ich mich täglich wie nach einem viel zu alkoholgetränkten Wochenende, erschöpft, ausgelaugt und manchmal etwas wirsch ob all der To-Dos, die in diesen kurzen Zeitslots des Alltags neben der Kinderbetreuung erledigt werden müssen. Ich hoffe also sehr, dass wir bald alle geimpft sind und alles wieder gut wird.
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#2 Bist du angekommen, wo du immer sein wolltest oder lief alles anders, aber trotzdem gut?
Manchmal habe ich das Gefühl, die vergangenen zehn Jahre sind so schwindelerregend an mir vorbeigezogen, dass ich einzelne Erlebnisse und Gefühle ganz aktiv aus diesem Strudel herausziehen müsste, um sie noch mal zu erleben. Ich glaube, in meiner Vorstellung als junger Mensch habe ich höchstens bis zu meinem 30. Lebensjahr gedacht. Ich bin davon ausgegangen, dass wir an Jane Wayne vielleicht maximal fünf Jahre lang arbeiten werden und hätte es nie im Leben für möglich gehalten, dass ich auch nach dem sechsten Jahr noch Outfitbilder von mir knipse, und auch nicht, dass sie dann überhaupt noch jemand sehen will. Aber Jane Wayne hat sich weiterentwickelt, inhaltlich und visuell und dass ist nicht zuletzt euch geschuldet. Ihr, unsere Leser*innen, kommt nach wie vor jeden Tag, macht dieses Medium zu dem schlauen Ort, an dem ich noch immer so gerne arbeite und ermöglicht es uns, noch mehr schlauen Menschen den Raum zu geben, hier zu schreiben. Ich verspüre gerade keinen Druck mehr, irgendwo anzukommen. Wenn ich irgendetwas ändern will, dann läute ich diese Veränderung morgen einfach ein. Ich wollte mit Anfang 20 weder Kinder noch selbstständig sein. Und wie ihr seht, lief alles anders. Manchmal hilft es, sich von seinen eigenen Bildern zu lösen und jeden Tag ein bisschen mehr bei mir sich anzukommen. Wenn man überhaupt von „ankommen“ sprechen kann.
#3 Wünscht du dir ein Haus für deine Kids und würdet ihr dafür ins Berliner Umland ziehen?
Ich denke ständig darüber nach, wie ich, wie wir, leben können: Heute, morgen und übermorgen. Ich habe diese Frage mit dem Kauf meiner Eigentumswohnung in der Stadt allerdings erst einmal verneint. Was soll ich da draußen, wenn hier doch all meine Freund*innen sind, mein Leben stattfindet und ich den Zugang zu den selbstverständlichsten Dingen liebe? Auch jetzt, nach dieser Entscheidung, wünsche ich meinen Kindern dieses Haus draußen im Nirgendwo nicht. Ich selbst bin in einem Haus auf einem kleinen Dorf aufgewachsen und mochte so vieles daran nicht. Zum Beispiel, dass ich meine Mama immer darum bitten musste, mich hier und dort hinzubringen, dass allein der Bus zur Schule 45 Minuten benötigte und dass nicht nur das Dorf selbst, sondern auch die Köpfe der Menschen dort irgendwann zu klein für mich wurden. Ich steckte in diesem tollen Haus, in diesem kleinen Dorf fest, hatte immer den weitesten Weg von allen und musste mich schon früh mit allem organisieren. Manchmal wünsche ich meinen Kindern zwar, etwas unbeobachteter durch das Leben zu gehen und ohne die elterliche Aufsicht Abenteuer erleben zu können, dann wieder weiß ich, dass wir hier in der Stadt so viel mehr Möglichkeiten haben und so vieles selbstverständlich gemeinsam erleben können, wie es auf dem Dorf nur weniger möglich ist.
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Es gibt für mich mit Kindern nicht das Pro-Argument für ein Haus im Grünen. Es gibt für mich eher mehr dagegen. Und trotzdem finde ich die Vorstellung manchmal auch schwer romantisch und möchte jemand anderem niemals das Glück vom Haus im Dorf oder in der Kleinstadt absprechen. Vielleicht kommt das Haus also erst, wenn die Kinder groß sind und ich mit meinem Freund abgeschieden und eigenbrötlerisch gen imaginäre Rente segle. Wer weiß das schon.
#4 Reflektierst du dich in der Rolle der privilegierten Zugezogenen?
Schon immer – und ich fühlte mich auch schon immer in gewisser Hinsicht schuldig und schlecht und wusste, dass ich Teil eines großen Problems bin. Eben zur Gentrifizierung beitrug. Ich wohnte im Wedding, in Friedrichshain, in Neukölln und irgendwann eben für viel zu viel Geld in Kreuzberg. Der absurde Preis unserer Miete war es mir damals einfach wert, dort zu leben. Ich zog einfach so gerne um, veränderte liebend gerne meinen Wohnraum und war bereit, einen ordentlichen Batzen meines Einkommens dafür herzugeben. Und spätestens ab diesem Moment ist man natürlich Teil des Problems und setzt eine Kettenreaktion in Gang. Vielleicht nicht als Einzelne, aber ganz sicher als eine von vielen. Ob es eine richtige Lösung für das Problem gibt? Zur Wahl gehen und das Kreuzchen „richtig“ setzen, ist auf jeden Fall ein guter Anfang.
#5 Noch mehr Kinder?
In einem anderen Leben mit mehr Händen und weniger Arbeit: vielleicht. In dieser Realität? Aktuell nicht. Und das ist auch vollkommen gut so. Wir sind glücklich und vollkommen ausgelastet mit unseren zwei Babys. Mehr Kinder würden am Machbaren, am Glück und vielleicht sogar an der Zufriedenheit schrauben.
#6 Wie würdest du den Altersunterschied deiner zwei Kinder heute bewerten?
Ich glaube, kaum eine Frage wurde mir in den letzten Jahren so oft gestellt, wie die nach dem Altersunterschied. Wilma und Otto sind fast genau vier Jahre auseinander und ich muss euch ganz ehrlich sagen, dass ein kürzer Abstand für mich überhaupt gar nicht funktioniert hätte. Ich glaube, ich verspürte erst nach drei Jahren mit Wilma überhaupt erst wieder den richtigen Wunsch, zu dem Zeitpunkt wieder so richtig bereit für ein zweites Kind zu sein (wenn man das überhaupt sagen kann). Für mich war schon lange klar, dass ich eigentlich mehr als ein Kind haben wollte, allerdings fühlte es sich vorher einfach wenig realistisch an: mit Vollzeitjob und dem Wunsch nach einem „eigenen“ Leben. Ich habe den größten Respekt davor, zwei Kinder kurz hintereinander zu bekommen, aber ich hätte diese Entscheidung für mich niemals aktiv getroffen. Zwei Windelkinder? Zwei Kinder, die sich kaum richtig artikulieren können? Einmal Säugling und einmal Trotzphase? GOTT BEWAHRE! Also: Für mich, und nur für mich, ist alles richtig so, wie es ist. Zwei Kinder, die Geschwister sind, alles können, nichts müssen: Perfekt! Wir haben das unfassbare Glück, zwei Kinderzimmer zu haben und das ermöglicht vor allem unserer älteren Tochter gerade, die eigene Privatsphäre, die sie so unendlich braucht, weiter zu haben. Dadurch gibt es weniger Streit (klar, weil wenige Berührungspunkte), aber auch richtig viel Lust auf den Bruder und Respekt untereinander. Ich mag’s. Sehr sogar!
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#7 Dein Hack für ein gutes Geschwisterverhältnis bei deinen Kinder:
Ich glaube, es liegt vor allem an der oben angesprochenen Freiheit, die beide haben, dass das Verhältnis bisher so ausgeglichen macht. Dieses „nicht (zusammensein) müssen“. Viele Freundinnen sehnen sich nach kurzen Altersunterschieden, damit die Kinder ein Verhältnis zueinander haben, aber das gibt es bei uns nicht. Es gibt keine Verpflichtungen untereinander, nur den Wunsch nach respektvollem Umgang. Und im Moment funktioniert das ganz hervorragend: Sie lieben sich sehr, aber nach 20 Minuten geht jede*r von ihnen dann auch wieder seinen/ihren eigenen Weg. Aber ja, die angesprochenen Räumlichkeiten, der jeweilige Freiraum, macht alles natürlich auch irgendwie leichter. Und das weiß ich unendlich zu schätzen. Es sind zwei minikleine Zimmer, aber es sind zwei und ich hätte selbst nicht gedacht, für welchen Frieden das sorgt.
#8 Lieblingsessen?
Ich liebe es zu kochen und kann mich wirklich nur schwer entscheiden, was am liebsten auf meinem Teller liegt, aber eines steht fest: Ich liebe mag alles rund um die Kartoffel und bin der glücklichste Mensch, wenn es Folgendes gibt: Kartoffelgratin, Kartoffelpüree, Bratkartoffeln, Reibeplätzchen, Gnocchi, Fächerkartoffeln, Rösti, Kroketten, Pommes oder Herzoginkartoffeln. Oh, und ich habe eine große Vorliebe für Mayonnaise.
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#9 Vegetarisch, vegan oder weder noch?
Ich bin erst seit zwei Jahren Vegetarierin und schäme mich manchmal ein klein wenig für meine verspätete Einsicht. Dafür bin ich aber recht konsequent und lasse auch Gummibärchen und andere Gelatine-Produkte links liegen. Im Prinzip könnte ich auch permanent vegan leben, manchmal kommt mir aber die Gewohnheit, Sahne, Mozzarella und anderer Käse in die Quere. Aber der große Anfang ist längst gemacht.
#10 Ich habe eine Schwäche für:
Sekt.
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#11 Was ist dein Traumjob? Oder: Welchen Beruf hättest du gern abseits vom „Influencerin/Blog-Autorin/Chefin“ sein?
Ich wollte lange Zeit Architektin werden und war irgendwann sehr traurig darüber, dass ich diesem Traum im Fernstudium nicht mehr nachgehen konnte. Neben Jane Wayne traute ich mir damals kein weiteres Vollzeitstudium zu, also ließ ich es bleiben. Ein weiterer Traum war es aber immer, mit Menschen zusammenzuarbeiten, deswegen liebe ich die Arbeit in unserem Team so sehr. Noch lieber würde ich euch alle allerdings gern immer sehen und mit euch plaudern. Das fehlt mir manchmal. Ich habe so viel gekellnert, habe Veranstaltungen mit organisiert und es geliebt, im direkten Austausch mit Menschen zu sein. Vielleicht geht es irgendwann wieder in eine Service-Richtung, aber ganz scharf sind die Konturen dieses Traums keineswegs. Warum auch: Noch lebe ich ja einen anderen Traum, ha!
#12 Wie ist es, mit einer Freundin so eng zusammen zu arbeiten und gibt es manchmal Ärger?
Es wäre tatsächlich unvorstellbar, wenn es nicht so wäre. Dass wir nicht NikeSarah, SarahNike sind. Ich kann mir das also beim besten Willen gar nicht ausmalen. Ich glaube, es vergeht nach wie vor kaum ein Tag, an dem wir uns nicht hören, nicht miteinander sprechen oder schreiben oder irgendwie anders im Austausch miteinander sind. Wir kennen uns jetzt seit fast 23 Jahren, haben miteinander gelacht und gefeiert, gestritten und geweint, waren die größten Stützen und das sicherste Auffangnetz und sind einfach krass miteinander und aneinander gewachsen. Nike ist längst wie eine Schwester für mich, hat so viel miterlebt, kennt mich von innen und außen und so, wie vielleicht keine andere Person und ich könnte mir nie und nimmer vorstellen, all das, was wir bisher gemacht haben, alleine oder gar mit jemand anderem zu meistern. Ärger, Missverständnisse und Reibereien gibt es in jeder Beziehung und es wäre merkwürdig, wenn das bei uns anders wäre. Aber in Hinblick auf die intensive Zeit, die wir schon miteinander verbracht haben, ist das glücklicherweise überschaubar. Das Wichtigste ist immer: Miteinander reden, die jeweils andere sehen, wertschätzen und Dinge eben auch respektieren lernen.
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#13 Was würdest du machen, wenn es kein Internet gäbe?
Ach, das wäre auch irgendwie schön, oder? Ich glaube, ich würde irgendwas mit den Händen machen. Vielleicht würde ich eine kleine, eigene Bäckerei besitzen und neben köstlichem Brot, die leckersten Petit Fours anbieten.
#14 Planst du deine berufliche Zukunft?
Ich hatte schon so viele Pläne, in Bezug auf Jane Wayne und auch ganz andere Dinge – und ich glaube, das ist das Wichtigste: zu träumen und Ideen weiterzuspinnen. Konkrete Pläne gibt es aber nicht, außer irgendwann mal eine ganz lange Pause von vielem zu machen. Aber wann genau der Zeitpunkt kommt und ob er überhaupt kommt, das liegt ebenfalls unscharf in der Zukunft.
#15 Was kannst du gar nicht?
Salatsoßen zubereiten. Geduldig sein. Ruhig sitzen bleiben – und schon gar nicht, anderen dabei zuzusehen.
#16 Wie viel Zeit verbringst du bei Instagram und vermisst du die Zeit, bevor du Influencerin warst?
In letzter Zeit verbringe ich ganz wenig Zeit auf Instagram, einfach, weil ich keine Zeit habe. In meiner Arbeitszeit scrolle ich hier und da mal durch, weil ich etwas suche. In meiner Kinderzeit nur, wenn ich mich unbeobachtet fühle. Am Abend kann schon mal eine Instagram-Stunde nachgeholt werden – und dann stelle ich erst fest, was ich schon wieder alles verpasst habe oder womit ich zu spät dran bin. Ich versuche aber gerade, mich von dem Druck zu befreien. Ich schaffe gerade einfach nicht alles und das ist OK. Es kommen auch wieder andere Zeiten, ganz sicher!
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#17 Fühlst du dich beobachtet von den Leser*innen?
Nein.
#18 Ist es anstrengend, Werbung, die leicht bekömmlich aussehen muss, in dein Alltagsdenken zu integrieren?
Es sieht ja alles immer eher leicht aus: Aber selbst „leichte“ Inhalte sind in der Umsetzung viel Arbeit, ähnlich wie Schwere. Wir haben seit langer Zeit das große Privileg, dass wir uns Kooperationspartner*innen aussuchen können, sagen selbst große Fische regelmäßig ab und wissen schnell, ob etwas inhaltlich zu uns passt oder nicht. Aktuell ist es allerdings immer recht kompliziert, Fotos mit den Minis zu kombinieren. Da wir natürlich alle gerade im Homeoffice stecken und die Minis nicht in der KiTa sind, muss alles wohl überlegt sein. Das strengt oft sehr an, auch wenn es immer luftig und leicht aussieht. Aber klar: Dieser Job ist Arbeit und Arbeit ist oft anstrengend, wie bei den Meisten von uns. Und wir müssen dieser Arbeit nachgehen, weil wir in einem kapitalistischen System sitzen. Kurzum: Manchmal ist natürlich auch mir nicht nach „Happy Face“, aber selbst dann kriege ich den Dreh (für mich) ganz gut hin und erzähle euch in meinen Texten davon. Es ist kann manchmal ein sehr anstrengender Beruf sein, auch wenn es oft nicht so aussieht.
#19 Wie schaffst du es, eine so tolle Beziehung zu führen?
Als ich meinen Freund vor über zehn Jahren kennengelernt habe, kam ich aus einer gefühlten Ewigkeit des Single-Daseins und wollte zum ersten Mal eigentlich gar keinen Partner. Ich wollte mich nur auf mich und meinen Job konzentrieren, auf Berlin und auf all das Neue. Ich war aber vom Fleck weg ziemlich verknallt in diesen Mann und wollte, dass dieses Gefühl niemals getrübt wird. Trotzdem war ich schon immer Realistin und formulierte für mich die wichtigste Grundvoraussetzung dieser Beziehung: „Ich möchte, dass wir nur zusammen sind, wenn wir uns wirklich lieben. Wenn wir nicht mehr gut füreinander sind, wenn du mich nicht mehr glücklich machst und wenn ich dich nicht mehr glücklich mache, möchte ich, dass wir uns trennen.“ Das klingt total radikal und unromantisch, aber das nahm mir, nahm uns, von Anfang komplett den Druck. Es muss nicht klappen, aber wenn, dann ist es großartig. Und für uns funktioniert das ganz gut. Auch heute noch: Wenn wir nicht mehr gut füreinander sind, dann möchte ich lieber auf fantastische Jahre zurückblicken und ein Team für unsere Kinder sein, statt irgendetwas nachträglich einzureißen, weil so viel Groll und Schutt im Weg liegt.
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Ein weiteres Geheimrezept: Viele Diskussionen und Auseinandersetzungen führen. Seine Bedürfnisse ständig einfordern und sich sichtbar machen. Viel Respekt, viel Humor und viel Liebe spürbar machen. Aber auch: Den anderen verstehen wollen. Das klingt wahrscheinlich total schräg, aber ich glaube, so gelingt uns diese Beziehung ziemlich gut.
#20 Was magst du nicht?
Kekse mit Marmelade in der Mitte, Hundekacke am Schuh, Katzen auf meinem Schoß, meine Schuppenflechte am Hinterkopf und im Ohr, meinen Hallux am Fuß und auch nicht, dass Menschen immerzu meckern müssen (vor allem über andere).
#21 Und wie jongliert man zwei Kinder und eine Beziehung?
Ich weiß selbst nicht, wie wir das gerade machen, ohne komplett den Verstand zu verlieren. Aber wenn wir kein Corona hätten, dann wäre es ziemlich einfach: Nimm‘ dir Zeit – für beides. Kinder brauchen unsere Aufmerksamkeit, wir brauchen unsere eigene Zeit, aber auch unseren Partner*innen müssen wir viel einräumen. Verabredet euch aktiv, wenn es spontan nicht klappt. Kuschelt zusammen, wenn ihr müde seid, statt allein ins Bett zu gehen. Schafft euch Ausgleiche, indem die Kinder vielleicht mal eine Runde früher ins Bett gehen oder ihr Hilfe von anderen annehmt (oder einfordert). Eines ist aber wohl das Wichtigste: Denkt an euch und daran, was euch wichtig ist. Seid laut und macht euch sichtbar: Wenn euch etwas fehlt und missfällt, dann redet!
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#22 Teilt ihr euch die Care Arbeit auf und wie sieht es mit Mental Load aus?
Ich würde jetzt liebend gern auf mein Interview mit LittleYears verweisen, in dem ich erst kürzlich ganz viele Fragen dazu beantwortet habe. Da ich den Macherinnen aber immer noch kein Bild von mir geschickt habe, muss ich euch vertrösten und kann schon jetzt eines sagen: 50/50, aber der Mental-Load-Anteil lag viel zu lange, viel zu sehr bei mir. Ich war mit dem Halb/Halb-Modell sehr konsequent und hätte, wenn mein Partner nicht zu gleichen Teilen mitgemacht hätte, vielleicht auch keine Kinder bekommen. Das liegt aber auch vielleicht wieder an meiner eigenen Kindheit und der Tatsache, dass meine Eltern damals im klassischen Modell verharrten und ich mir meinen Papa mehr bei mir gewünscht hätte. Ich wollte es einfach wieder anders für mich und habe mit meinem Partner an meiner Seite, jemanden gefunden, der das von Anfang an genauso sah. Und trotzdem lag der Großteil der unsichtbaren Arbeit, der sogenannte Mental Load, oft auf meinen Schultern. Durch viele Diskussionen, viele klärende Gespräche sind wir aber schon ein ordentliches Stück weitergekommen und mein Freund ist längst viel wacher in allem, während ich gelernt habe, mehr abzugeben und dafür nicht nur dankbar zu sein, sondern es auch als Selbstverständlichkeit anzusehen.
#23 Fühlst du dich (meistens) gut in der Mutterrolle?
Ja, ich glaub, ich mag mich in meiner Rolle als Mama. Und ich glaube, ich mache diesen „Job“ ganz okay. Ich habe zwei unfassbare Goldschätze hier und bin sehr glücklich mit ihnen an meiner Seite. Das heißt aber nicht, dass ich alles wahnsinnig richtig mache. Ganz im Gegenteil: Ich bin nicht nur schwer mit mir im Austausch, sondern auch vor allem mit meiner Tochter und natürlich mit meinem Partner. Ich liebe es sehr, daran zu wachsen.
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#24 Was macht dich wütend?
Achherrje, wo soll ich anfangen? Fehlende Eingeständnisse und das Ausbleiben einer offenen Diskussionskultur. Patriarchale Strukturen, Diffamierungen, das Nie-genug-Gefühl auf Social-Media, Corona-Leugner*innen und Impfgegner*innen, unmenschliche Zustände in Flüchtlingscamps und das Versagen der EU. Um nur ein paar Dinge zu nennen.
#25 Worauf freust du dich am meisten?
Auf meine Impfung, die hoffentlich noch in diesem Jahr stattfindet. Auf Urlaub irgendwann und kopflosere Zeiten, auf einen frischen Kopf und vor allem auf Zeit, nur mit mir. Ich freue mich aber auch riesig auf kommende, milde Temperaturen, auf Freund*innen, die einfach so vorbeikommen und auf Restaurant-Besuche im Freien. Ich freue mich auf Leichtigkeit und auf die Zukunft. Auf die Einschulung meiner Tochter und auf die ersten Sätze meines Sohnes. Hach, das wird alles herrlich. Ganz sicher!
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