Was in der Modeblogosphäre gern vergessen wird: Auch fernab von Mailand, Paris, New York und Co trifft sich die illustre Modemeute zu kunterbunten Fashion Weeks. Bezüglich des Trubels in Tokyo können wir das Prädikat „kunterbunt“ oftmals sogar wörtlich nehmen. Denn was Berlin mit kühler Geradlinigkeit bestreitet und Paris mit einer Extraportion Eleganz und Prunk toppt, definiert sich hier vielmehr durch Andersartigkeit.
Das Label Net-Net zum Beispiel zeigt Looks, wie wir sie aus der modetechnisch gesehenen „Stadt ohne Grenzen“ schon halbwegs gewöhnt sind: Es wird munter drauf los gemixt, aber keinesfalls wahllos, sondern überaus gekonnt. Muster treffen auf andere Muster, viel Stoff umhüllt den Körper, Sexyness suchen wir diesmal aber vergebens. Überall auf der Welt spielt man gerade gern mit den eingerosteten Rollen der Geschlechter und somit begegnen uns auch während der Schauen auf der japanischen Hauptinsel Honshū immer wieder Models im „Jungsgewand“. So auch bei Net-Net: Dem Dandy wird gehuldigt, aber auf eine ganz eigensinnige Art und Weise. Da wird ein Tuch zur übergroßen Krawatte umfunktioniert, bunte Socken nehmen Blazern jegliche Strenge. Hinzu kommt eine gesunde Portion kindliche Verspieltheit: Karo-Details in allen Farben und ein Teddy auf der Brust? Wenn es so gemacht wird wie bei Net-Net, dann sind wir sogar damit einverstanden.
Hier unsere Lieblingslooks:
Hinweis auf die Fashion Week Tokyo via LesMads & Style Bubbe, Fotos via Tokyofashion.