Nachgefragt: Moderatorin & Autorin Ninia LaGrande über ihre Ängste, die besten Bücher & drei Mode-Favoriten

06.08.2021 Mode, Buch, Wohnen

In unserer „Nachgefragt“-Interviewreihe widmen wir uns Personen, die wir besonders spannend und inspirierend finden. Dieses Mal hat sich Ninia LaGrande, Moderatorin, Autorin und Podcasterin, unseren neugierigen Fragen gestellt.

Verspielte Ketten, Stilbrüche und jede Menge Farbe: Die Outfits von Ninia präsentieren sich alles andere als minimalistisch, legen den Fokus dabei stets auf den Spaß, der die Mode machen kann — aber eben auch nicht zwingend muss. Nicht minder bunt gestaltet sich das Portfolio der Autorin: Wenn sie nicht gerade schreibt oder ihre Outfits teilt, moderiert sie, arbeitet als Podcasterin oder mal als Schauspielerin. Mit uns hat sie nun über ihre größten Ängste, die besten Bücher und ihre drei Mode-Favoriten gesprochen: 

 
 
 
 
 
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Ein Beitrag geteilt von Ninia LaGrande (@ninialagrande)

Du bist Moderatorin, Autorin und Podcasterin — welches waren die größten Herausforderungen auf deinem beruflichen Weg und wie bist du mit ihnen umgegangen?


Ich hatte und habe teilweise immer noch zwei große Herausforderungen: Nein sagen und Zeitmanagement. Mir fiel es von Anfang an schwer, Aufträge abzusagen, Termine ohne mich stattfinden zu lassen, weil ich Angst hatte, ich würde etwas verpassen – oder am Ende meine Miete nicht zahlen können. Inzwischen hilft mir meine großartige Agentin dabei, mein Leben auf die Reihe zu kriegen und auf Veranstaltungen auch mal verzichten zu können. Und spätestens seitdem ich Mutter bin, muss ich natürlich – gemeinsam mit meiner Familie – besonders gut jonglieren, was Termine angeht. Der Sonntag ist mir zum Beispiel total heilig geworden, weil es einfach eine Pause braucht. Oder meine Sommerpause: Mein Mann ist Lehrer und diese sechs Wochen im Jahr nehme ich mir bewusst frei, um mal durchatmen und auftanken zu können.

An welche berufliche Erfahrung erinnerst du dich noch heute gerne zurück?


2015/16 durfte ich meine eigene Mode-Sendung im TV moderieren – dabei habe ich wahnsinnig viel gelernt und es hat sehr viel Spaß gemacht. Ansonsten waren auch die digitalen Bundesparteitage der Grünen, die ich im Livestream mit Marco Ammer moderieren durfte, eine komplett neue und tolle Erfahrung. Und ich freue mich über jeden Gast, den ich für meine Podcasts kennenlernen darf.

Wann bist du mit deiner Arbeit so richtig zufrieden?

Wenn das Publikum glücklich nach Hause geht.

Welche drei Bücher konntest du nicht aus der Hand legen? 

Insgesamt fällt es mir sehr schwer, hier eine Auswahl zu zeigen. Einige Bücher, die ich zeigen wollte, habe ich verliehen, verschenkt oder verkauft – ich bin da recht freigiebig. Andere lese ich auf dem eReader, weil es praktischer ist, wenn man wie ich viel reisen muss. Einen Buchtipp habe ich wirklich immer auf Lager, wenn man mich fragt und ich bin auch sehr gut darin, passende Bücher zu verschenken.

1. 

„Momo“ ist seit Jahr und Tag mein absolutes Lieblingsbuch. Ich könnte es immer wieder lesen, kann Stellen auswendig und bin verliebt in die Geschichte und ihre Protagonist*innen.

2.

„Die Eleganz des Igels“ ist ein modernes Märchen, das mich gefesselt hat und von dem ich lange dachte, DAS, genau das möchte ich auch schreiben.

3.

„Nobody told me“ hat mich durch meine Schwangerschaft und die ersten Monate mit Baby getragen – das ist nicht übertrieben. Die Texte und Gedichte von Holly treffen so auf den Punkt. Das Buch verschenke ich gerne, wenn eine Freundin ein Kind erwartet.

Wie gehst du mit Rückschlägen um?

Rückschläge gehören dazu. Ich kann mich gut bei meinem Mann abregen oder mich mit Freundinnen über Rückschläge austauschen. Ich versuche, zu schauen, was ich beim nächsten Mal besser machen kann. Das Wichtigste: Abhaken, weitermachen. Niemand ist immer perfekt.

Wovon lässt du dich inspirieren?

Musik, Filme, Popkultur im Allgemeinen. Ich habe eigentlich immer einen Podcast oder gute Songs auf dem Ohr. Ich bin gesegnet mit klugen Freund*innen und lerne viel von ihnen.

Und was motiviert dich jeden Morgen, aufzustehen?

„ICH HABE HUNGER“, von meinem Kind :D. Kitschig, but true: Früher habe ich mir selbst auf Post-its kleine Nachrichten geschrieben und an meinen Nachttisch geklebt. So, dass ich morgens lesen konnte: „Heute wird ein guter Tag, Ninia, du bist super und wirst alles schaffen.“ Klingt komisch, hat aber wunderbar funktioniert. Im Grunde ist jeder Tag bei mir anders und das macht es leichter, sich auf die Abwechslung zu freuen.

Mit welchem Schmuck behängst du dich am liebsten? 

Ich trage sehr gern auffälligen Statement-Schmuck – wie hier zum Beispiel die DIY von WALD Berlin und die tollen Ohrringe von Ohmygoddess, einem süßem Start-up aus meiner Heimat Hannover.

Wie fängt für dich ein guter Morgen an?

Wenn er später als 6:30 Uhr startet, mit gutem Kaffee und einer guten Outfit-Idee.

Was bedeutet für dich Schönheit?

Selbstzufriedenheit, dieses innere Strahlen und ein gewisses Alles-egal. Aber auch Druck von außen und Konkurrenz.

Wie fühlst du dich dabei, älter zu werden?

Unfassbar gut. Nie hätte ich das gedacht. Aber ich bin jetzt so zufrieden wie nie mit mir und möchte auf gar keinen Fall nochmal 20 sein.

Wovor hast du Angst?

Höhe. Krankheiten. Meinem Tod, und dadurch mein Kind alleine zu lassen.

Und wie verbringst du einen freien Tag am liebsten?


Ausschlafen, Flohmarkt, sich treiben lassen, abends lecker essen gehen.

Zeigst du uns deine Interior-Schätze? 

Diese Wand in unserem Flur besteht nur aus Fotos, die ich in Urlauben gemacht habe. Viele Besucher*innen fragen, woher wir die schönen Postkarten haben :D. Ich liebe Fotografie und bin deshalb besonders stolz auf dieses Schmuckstück. Ansonsten ist mein Mann für alles, was bei uns mit Interior zu tun hat, zuständig. Mich interessiert Einrichtung wenig bis gar nicht – hauptsache, es ist gemütlich!

Und wo shoppst du am liebsten für Interior?

Ja, well – das mache ich nicht. Wenn, dann aber im KaLi und im Vintage Wonderland in Hannover.

Wann bist du so richtig entspannt?

Im Urlaub – wenn ich mit dem Camper auf irgendeinem Platz stehe, keinen BH und kein Make-up trage, lese und eine Abwesenheitsnotiz eingestellt habe.

Wann warst du zuletzt traurig?

Als ich die Nachrichten zur Flutkatastrophe gesehen habe.

Und wann warst du zuletzt so richtig glücklich? 


Als meine Freundin Denise mich mit ihrem Lastenrad durch Hannover gefahren hat.

Copyright: Anna Peschke

Was liegt/steht auf deinem Nachttisch?

Kopfkissenspray für besseren Schlaf und mein e-Reader.

Was ist dein Beitrag zu einer besseren Gesellschaft?

Ich engagiere mich in vielfältiger Form für eine gleichberechtigte Gesellschaft und mehr gleiche Rechte für alle. Ich fördere gern andere Personen, deren Arbeit ich wichtig und wertvoll finde und gebe eigene Erfahrungen weiter. Außerdem versuche ich in meinem eigenen Alltag auf Nachhaltigkeit zu achten.

Die beste Doku?

EINE? Jesus, ich schaue unfassbar viele Dokus. Die Woodstock-Doku von Barak Goodman habe ich schon mehrmals gesehen und finde immer wieder faszinierend, wie das damals alles zustande gekommen ist:

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Was tust du, wenn du dich absolut nicht motivieren kannst?

Dinge sein lassen. Klingt vielleicht komisch, aber wenn ich mich für eine Sache nicht motivieren kann, dann hat das ja vielleicht auch Gründe. Und soweit ich es mir leisten kann, lasse ich es dann sein.

Was würdest du immer wieder tun?

Mich selbstständig machen. Beste Entscheidung meines Lebens.

Und was hättest du lieber anders gemacht?

Ich wäre im Studium gerne nochmal ein Jahr ins Ausland gegangen. Das habe ich verpasst.

Auf welche Beauty-Produkte möchtest du nicht mehr verzichten?

1.

Die Nø „slay today“ ist meine absolute Lieblingscreme für den Start in den Tag – riecht erfrischend nach Grapefruit und zieht gut und schnell ein.

2.

Wie so viele habe ich während Corona auch Gefallen daran gefunden, mich mehr mit Skin Care auseinander zu setzen und in diesem Zuge sind die Niacinamide aus der Koop von Leon und colibri bei mir eingezogen – und was soll ich sagen, für mich eine der besten Kaufentscheidungen ever.

3.

Das Lavendel-Wasser habe ich immer dabei, vor allem, wenn es heiß ist oder ich weiß, dass ich viel Make-up an dem Tag trage, um zwischendurch immer mal wieder zu erfrischen und kleine Pausen zum Durchatmen zu schaffen.

Copyright: Merle Stephan

In welchem Outfit fühlst du dich am wohlsten?

Momjeans, Sneacker, Shirt, Lippenstift.

Was steht zurzeit auf deiner Wunschliste?

Eine Reise mit dem Camper durch Island.

Wer oder was ist deine größte modische Inspirationsquelle?

Instagram – ich finde hier immer wieder Menschen, die ich super inspirierend finde und auch klassisch Modemagazine.

Welches sind deine liebsten Modemarken?

Carhartt, Obey, And Other Stories, Lovjoi.

Wie verbringst du deinen Samstagabend am liebsten?

Auf dem Sofa. Ich bin so oft unterwegs, dass es mir immer noch zuhause am besten gefällt.

Und was hilft dir beim Einschlafen?

Besagtes Kopfkissenspray und Lesen bis mir die Augen zufallen. Gott sei Dank hatte ich aber noch nie ein Problem mit Einschlafen. Ich schlafe sehr gut und wie ein Stein. Ich bin die Mutter, die ihr Kind nachts nicht intuitiv hört, wenn es sich meldet 😀

Welches Lied läuft bei dir auf Repeat?

Lorde – Writer in the Dark

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Welche drei Kleidungsstücke möchtest du nicht mehr missen?

Ich bin seit Kurzem großer Jumpsuit-Fan – damit ist man irgendwie immer passend angezogen. Auf Blazer in knalligen Farben kann ich allein schon beruflich nicht verzichten, sie werten jedes Outfit auf. Und die Baretts sind ein bisschen mein Markenzeichen geworden – richtig gut auch für Bad-Hair-Days.

Was tust du für deinen Körper?

Schlafen.

Auf welches Rezept greifst du immer wieder zurück, wenn du zu Hause bist?

Hahaha. Ich hasse Kochen richtig doll. Wenn ich zuhause doch mal ran muss, gibt es einfach Nudeln mit Feta, Tomaten und Pesto. Das ist einfach.

Was hat dir in letzter Zeit richtig gute Laune bereitet?

Urlaubspläne, meinem Kind beim Wachsen zuzuschauen, gute Bücher, Sex.

Zu welchen drei Accessoires greifst du immer wieder? 

Immer gehen meine goldenen Creolen von and other stories, mein silberner Vintage-Ring, den mir mein Mann vor Ewigkeiten geschenkt hat und das Fake-Septum 😀

Lieblings-Snack?

Pommes. Ich liebe Pommes.

Dein liebste Restaurant / Café?

Ich bleibe am liebsten in Linden, in meinem Viertel in Hannover. Sehr gerne bin ich im Soul Kitchen, im Fräulein Schlicht und im Corner.

Was würdest du tun, wenn du Königin von Deutschland wärst?

Kommt drauf an, wie lange. Eine feministische Regierung installieren, Inklusion mit sehr viel Geld sehr viel mehr vorantreiben, das Bildungssystem modernisieren, für Wohnraum für alle sorgen.

Vielen Dank, liebe Ninia! 

 

 
 
 
 
 
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