Gotye – Making Mirrors by Gotye
Es gibt Tage, an denen will der Kopf einfach nicht so recht funktionieren. Da sind die Gedanken überall, bloß nicht da, wo sie sein sollten und Konzentration ist ein Fremdwort im eigenen Vokabular. Wenn dann auch noch die Augen zufallen, weil so oder so ein blöder Montag ist, dann hilft wirklich nur noch eins: Eine kleine Verschnaufpause samt Musik für die Ohren und die Seele.
Zu diesem Zwecke haben wir heute Gotyes Album „Making Mirrors“ rausgekramt, das zwar nicht brandneu ist, dafür aber wohl zu den derzeit heiß diskutiertesten Scheiben der Netzwelt zählt und deshalb nicht verpasst werden sollte. Gotye heißt eigentlich Wouter DeBacker, wurde 1980 in Brügge geboren und siedelte schließlich im Alter von zwei Jahren im Gepäck seiner Eltern nach Australien über.
Wouter, zu deutsch „Walter“, im französischen „Gaultier“, wandelte letztere Form seines Namens einfach zu Gotye um – und schon ward er geboren, der neue Held der exotisch-digitalen Instrumente. Während seiner Reisen stößt er zum Beispiel auf Musikzäune, bestehend aus langen Drahtseilen, die auf einen Resonanzkörper aus Holz gespannt sind. Oder aber er trickst sein Keyboard aus und gaukelt ihm vor, es sei von nun an eine Autoharp – offensichtlich mit Erfolg. In seiner Heimatstadt Melbourne ist das Vinyl verliebte Sampler-Genie schon seit geschätzten fünf Jahren ein kleiner Star, hierzulande gilt er zumeist noch als Insider-Tipp. Obwohl sich das mit dem Erscheinen seines dritte Albums „Making Mirror“ wohl auch bald erledigt haben könnte, so großartig klingt es. Immer mehr echte Instrumente finden nämlich ihren Weg in Gotyes Herz, und so widmet sich ein kompletter Song der Platte sogar einer in die Jahre gekommenen Heimorgel, die ein Geschenk von Freunden war.
DeBacker kann’s nämlich nicht bloß digital und mit fremden Sounds, sondern auch ganz traditionell als durchaus talentierter Songwriter und Multiinstrumentalist. „Vielseitig“ ist zwar nicht das genialste Adjektiv, aber ein überaus passendes, wenn es um „Making Mirror“ geht. Melancholisch-drückende Elekro-Sounds gesellen sich darauf zu Klängen, die uns ruckartig gen Tanzfläche ziehen, Soul flirtet mit Funk, Alt und Neu feiert Hochzeit. Und wir sind gerne mittendrin, bei jedem verdammten Lied.
Infos via lovely detekor.