Nach all den Jahren habe ich noch immer nicht gelernt, regelmäßig zu dokumentieren, was ich trage, und ich glaube, es liegt daran, dass ich meistens denke: Das geht doch besser. Aber geht es überhaupt darum?
Mittlerweile bin ich ziemlich sicher: Nein, darum geht es schon längst nicht mehr. Am besten angezogen sind meines Erachtens nach ohnehin meist jene, die nicht im Traum darauf kämen, ein Spiegelfoto von sich selbst zu schießen – geschweige denn zu posten. Fast jede einzelne meiner Freundinnen zum Beispiel. Und dennoch weiß ich um die Freude, die es bringt, die ein oder andere Person virtuell durch ihren Alltag zu begleiten, ihrem Stil zu folgen, in deren Kleiderschrank nach Inspiration zu suchen oder klitzekleine Ideen aufschnappen zu können. Ich mag das. Und höre vielleicht genau deshalb auch selbst nicht mit dem Teilen auf. Mir egal, was ich in ein paar Jahren darüber denke. Meine Oma sagt immer: Das Leben ist zu kurz, um sich zu schämen.
Nun würde ich natürlich trotzdem gern mit spannenden Anekdoten rund um meine Kleiderwahl aufwarten, aber ich sage euch, wie es ist: Nichts gegen meinen neuen Körper – er passt nur wirklich kaum mehr in meine Lieblingstücke, deshalb bin ich gerade tendenziell sehr schnell und unspektakulär zufrieden zu stellen: Hauptsache es ist gemütlich, wackelt und hat Luft. Das Motzen verkneife ich mir aus guten Gründen. Stattdessen bleibe ich dankbar und versuche ausschließlich Outfits zu tragen, die mich weder zwicken noch in Sinnkrisen stürzen. Mein neues, ebenfalls sehr unspektakuläres, aber absolut effektives Motto des Monats lautet nämlich: Scheiß drauf.