Es passiert eigentlich ständig, dass wir uns zurück in die Vergangenheit manövriert fühlen: Overknees zu kariertem Mini alla Britney Spears, offenes Karo-Hemd zu weiten, ausgewaschenen Jeans in Johnny Depp-Manier oder der Bauchfrei-Trend bei dem wir allem voran an die Spice Girls denken. Alles kommt wieder, pflegt man schließlich nicht umsonst zu sagen, oder?
Agyness Deyns Kollektion für den britischen Schuhhersteller Dr. Martens jedenfalls katapultiert uns irgendwo zwischen die 90er und die Nuller und wir sind äußerst erschrocken darüber, es ganz nicht wirklich grässlich zu finden.
Vielleicht liegt es an den positiven Assoziationen mit dem Brand, das einfach niemals von der Mattscheibe verschwinden will oder aber an Model Agyness Deyn, die uns schon seit Beginn ihrer Kariere sympathisch sein mag – so recht wissen wir es nicht. Zugegeben, ein klein bisschen mehr hätten wir von der Kollaboration des Modemädchens schon erwartet, wenngleich Präsentiertes 100 Prozent nach La Deyn drein schaut, oder etwa nicht?
Im Interview der Vogue sagt sie recht sympathisch:
I wanted the collection to look like someone had gone into a charity shop, like I did when I was a teenager, and come out dressed head-to-toe in what they’d bought. It’s a wear-it-all-together collection.
In der Tat, es sieht alles ein bisschen nach „schon mal da gewesen aus“: Samt, knöchelhohe Schnürer, Blümchenkleider die uns irgendwie an „No Doubt“-Frontfrau Gwen Stefanie erinnern wollen oder karierte Overalls – Grunge, boyisch und extravagant eben.
Selbst wenn von der Kollaboration nichts in meinen Kleiderschrank wandern wird, weil ich dort einfach einen völlig anderen Stil hege, bin ich nicht enttäuscht von Deyns Ergebnis, sondern ziemlich sicher, dass Creepers und Co noch ganz, ganz lange der Schuhliebling vieler bleibt und sogar der klassische Dr. Martens-Schnürer dieser Tage nicht ohne Plateau auskommen sollte. Ab August gibt’s die Linie auf jeden Fall in allen Dr. Martens Stores und natürlich online!
Und, was sagt euer kritisches Auge?
Bilder via Popbee – © Fotografiert von Robert Fairer für Vogue.com