Vorbeigeschaut: „Reflecting Fashion – Kunst und Mode seit der Moderne“ – in Wien

13.09.2012 Allgemein, Mode, Kunst, Kultur

Zehn Tage habt ihr noch Zeit, eurem Wien-Trip eine ordentliche Portion Mode einzuhauchen: Reflecting Fashion – die Modeausstellung in Österreichs Hauptstadt, genauer gesagt im mumok, die sich mit der Geschichte der Mode auseinandersetzt und die Wechselseitige Beziehung zwischen ihr und der Kunst visualisiert und mit cleveren Anekdoten und Zitaten stützt.

Mein kleiner Wien-Ausflug bot also die beste Möglichkeit, der Sonderausstellung auf vier Etagen einen Besuch abzustatten und die historische Spurensuche genauer unter die Lupe zu nehmen. Fakt ist: 10 Tage lang habt ihr noch die Chance, die über 300 Werke von Gemälden, Roben, Zeichnungen, Videos und Fotografien der namenhaften Künstler um Joseph Beuys, Giacomo Balla bis Yayoi Kusama zu begutachten, durch die Jahrzehnte zu fliegen und auf wirkliche Kunstwerke zu stoßen. Eines aber würde ich euch empfehlen: Entweder ganz viel Zeit oder eine gute Führung, denn die Zusammenhänge werden oft erst auf den zweiten Blick deutlich und können so viel besser in den Kontext gestellt werden.

Es ist der innovative Umgang mit Materialien und Prints, die in Anlehnung an berühmte Kunsterwerke ihr Revival erleben und das Image der modernen Frau von Damals verändern sollten. Mode versteht sich als klares Ausdrucksmittel und Statement, Begründerinnen stehen im Fokus, ebenso wie das Brechen der Regel für stärkeres Umdenken und eine neue, modische Ära.

Auch die legendären Damen wie Elsa Schiaparelli und Coco Chanel sind für ihr Umdenken gelobt worden und Schiaparellis Dress mit dem berühmten Hummerprint finden wir sogar vor Ort, das sie gemeinsam mit Salcador Dalí entwarf.

Aber auch der Trend zu Kollaborationen zwischen Modeschöpfern und Künstlern bleibt nicht unerwähnt und so treffen wir auf Fotografien von Jürgen Teller oder Werke von Cindy Sherman, die in aufwendigen Inszenierungen unter anderem mit Comme des Garçon oder Balenciaga Projekte umsetzte.

Schritt für Schritt, Jahrzehnt für Jahrzehnt können wir an dieser hübsch aufbereiteten Ausstellung teilnehmen und die ersten Kunst-Ansätze bis hin zu kompletten Umsetzungen künstlerischer Einflüsse beobachten und verstehen lernen.

Eine schöne Ausstellung, die einmal mehr aufzeigt, dass Mode alles andere als oberflächlich und inhaltslos ist und schon immer eine nicht zu unterschätzende Rolle in der Gesellschaft gespielt hat.

Eckdaten:

Noch bis zum 23.09.2012 im mumok Wien
Mo 14–19 Uhr
Di bis So 10–19 Uhr
Do 10–21 Uhr

2 Kommentare

  1. Mia

    ich habe die austellung und wien besucht und emfpand es als pure geldverschwendung 🙁 nachdem ich kurz vorher die kostenlose ausstellung über neue technologien in der mode gesehn hatte … ( ebenfalls im museums quartier) war es wirklich enttäuschend. weder reflektierend, noch wirklich mit sinn präsentiert / organisiert. Einzigen Highlights : die kleidungsstücke der 20er und 30er , und die andy warhols im keller. schade drum, man hätte viel drauß machen können.

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