Warum Rei Kawakubo die Queen war, ist und bleibt. Und: „Comme des Garçons“ S/S 13

01.10.2012 Allgemein, Mode, Technik

Gearde eben wollte ich ein paar Worte über die kommende Frühjahrskollektion der mittlerweile über 70-jährigem Japanerin Rei Kawakubo verlieren, Gründerin des Wahnsinns-Brands „Comme des Garçons„, da schnüffelte ich noch kurz in unseren alten News über vergangene Kreationen. Und als hätte ich mir ob ihrer Genialität nicht schon längst den Mund fusselig geredet, komme ich auch diesmal nicht umher, mich imaginär vor ihr zu verbeugen. Denn mit Blick auf die aktuelle AW Kollektion, fiel mir erneut auf, dass sie allen anderen grundsätzlich mindestens einen Schritt voraus ist. Nehmen wir uns beispielsweise kurz dem Comic-Trend an, der derzeit mitunter dank Phillip Lim und Markus Lupfer die Streetstyle-Bilder dieser Erde erobert (diese KA-POW-Shirts, die derzeit jeder anständige Blogger bsitzen muss, wisst ihr…?) – Kawakubo war es, die sich nicht auf platte Prints beschränkte, sondern die ganze Geschichte noch ein bisschen weiter dachte. „The future is two-dimensions“ kommentierte sie ihr modisches Treiben damals. Wir sehen ja nun, wie ihre Vision der Zukunft auf ein tragbares Level herunter gebrochen wurde. Und so war das schon immer, irgendwie.

Ihre Debüt-Schau im Jahr 1981 wurde als „Postatomarer Fetzenlook“ bezeichnet, denn nach High Heels suchte man vergebens, stattdessen benutzte Kawakubo verkochte Wolle, unsaubere Nähte, Ausbeulungen und Löcher. Man schimpfte über sie und war sich keineswegs über ihren späteren Einfluss auf die gesamte Modewelt bewusst. Inzwischen wurden wir eines Besseren belehrt, denn wäre Kawakubo nicht gewesen, würde die Farbe Schwarz vielleicht noch immer  ein Tabu, Reißverschlüsse der Sportbekleidung vorbehalten und so weiter und so fort. Egal, ob Margiela oder Céline – Comme des Garçons ist die Muse von der sich Designer bis heute gerne küssen lassen.

Wenn wir uns die kommende Frühjahrskollektion jetzt also mit Hinblick auf die oben genannten Nebeninformationen anschauen – was will uns Madame dann wohl mit ihren Kreationen sagen? Hat wer eine Idee? Ich plädiere in Anbetracht der vorhandenen „Krönchen“ schwer auf die Aussage: „I am the queen. You can’t do anything against it.“ 

 

Alle Bilder der Collagen via Style.com – dort könnt ihr euch die gesamte Kollektion anschauen.

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