Digial Overdose: Proenza Schouler präsentiert Kollektion in Video-Spiel-Ästhetik | Ein neuer Trend?

14.11.2012 Kultur, Allgemein, Film, Trend
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„I really respect this video because so many things are going wrong at once that literally nothing is going right at all and that is a true accomplishment.“ High5  gibt’s heute Morgen von unserer Seite für diesen Youtube-Kommentar. Denn „tmanxxx“ liegt mit seiner diplomatischen Aussage gar nicht mal so sehr daneben. Das Luxushaus Proenza Schouler provoziert mit seinem Kampagnenvideo zur Herbstkollektion unseren Sehnerv und riskiert noch dazu auf völliges Unverständnis von Seiten der potentiellen Kundenfront zu stoßen.

Denn im Ernst: Die Ästhetik des animierten Clips ist die Hölle. Man erkennt so gut wie nichts von den eigentlichen Protagonisten, nämlich den Kollektionsstücken, und überhaupt: Dreht sich gerade nicht alles um High Definition und gestochen scharfe PC-Spiel-Landschaften? Warum also diese Rückbesinnung auf den krassen Trash von damals, auf das Gegenteil von Perfektion, warum dieses nostalgische Schwelgen in „Dream House“ Zeiten, ganz getreu dem Kult-Motto „Folge dem Delfin„?

Um eins schonmal vorweg zu nehmen: Ich habe keine Ahnung, wie Art Direktorin Kate McCollough auf diese absurde Idee kam, in meinen Augen handelt es sich hier allerdings um eine kleine Genialität. Erinnern wir uns kurz an das neueste Musikvideo von Azealia Banks. Eine gewisse Grundähnlichkeit lässt sich nicht leugnen. Dann noch die Girls von LCMDF, die ebenfalls Computerwelt-Details in ihren letzten Clip einbauten. Und für Prada kreierte man 2011 schon ein animiertes Video genau dieser Art. Ein bisschen geht es auch hier um die „Mental Health“ Thematik, diese neue spirituelle Massenbewegung, die sich dem eigenen Sein annimmt und der Entspannung und dem kollektiven Schweben zwischen den Sphären. Drei Mal innerhalb kürzester Zeit werden wir außerdem daran erinnert, dass wir der Generation der Digital Natives angehören, der ersten Generation, die ohne Smartphone und Internet wohl kaum mehr überlebensfähig wäre. Daran, dass Computer und Maschinen den Menschen immer mehr ersetzen, zumindest in der Arbeitswelt. Angsteinflößend oder schlichtweg der Lauf der Dinge? Ich tendiere zu ersterem. Jedenfalls sichert sich Proenza Schouler mit dem Clip „Desert Tide“ ziemlich viel Aufmerksamkeit, verdienterweise.

Prada: 

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Aus Azealia Banks‘ Clip:

LCMDF „Paranoia“:

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Creative Director: Kate McCollough
Second Life Animation: Tikaf Viper
Second Life Clothing: Agatope Carter Lane
Music: Cyber Zodiac by Blank Banshee

Gefunden bei LesMads.

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