„Modebloggerin sein ist für junge Frauen mittlerweile so begehrenswert, wie es in den 90er Jahren ein Traum war, MTV-Moderatorin zu werden.“ Dieses Zeit-Magazin-Zitat aus Anne Feldkamps Artikel „Digitale Selfmade Frauen“ (erschienen im wunderbaren Magazin FAQ) lasen wir heute morgen mit betont hoher Piepsstimme vor, wir tätschelten dabei mit unseren imaginären pink-farbenden Fingernägeln auf dem Magazinpapier herum und richteten die Nasenspitzen betont galant gen Himmel. „Krkr, bestimmt,“ schnaufte Sarah. Dann eine kurze Atempause, ein ernster Blick. „Es ist schon krass, dass wir hier vor unseren Bildschirmen sitzen und sowas überhaupt nicht mitbekommen.“ – „Gott sei Dank bekommen wir sowas nicht mit, sonst wären wir vielleicht Arschlöcher.“
„Digitale Selfmade Frauen“ erzählt vom Phänomen Modebloggen, von der Metamorphose des Hobbies zum waschechten Beruf und vor allem vom deutschen Markt, der langsam zu begreifen scheint, dass in einigen Fällen ein bisschen mehr hinter der platten Modemädchen-Fassade steckt als zunächst vermutet. Natürlich geht’s hier nicht nur um uns, sondern auch um Journelles, Susie Bubble, Garance Doré und Tavi. Danke, liebe Anne. Für all die Worte, die uns zumindest für einen kurzen Moment realisieren lassen, dass das, was wir hier machen, irgendwie Sinn ergibt.
Neben diesem für uns ziemlich schmeichelhaften Artikel von Anne Feldkamp, reiht sich in der FAQ außerdem ein spannendes Thema an das nächste. Es scheint mir wirklich ein bisschen sehr absurd, dass wir unsere eigenen Namen in einem Magazin nachlesen können, in dem sich sonst die wirklich großen Künstler der Welt tummeln. In dieser Ausgabe zum Beispiel Marina Abramovic, Björk oder Regisseurin Kathryn Bigelows. Man muss eben an seine Träume glauben.