MBFWB – Nachhaltige Mode im Green Showroom

24.01.2013 Allgemein, Mode, Event

Berlin Fashion Week heißt auch „Green Showroom“-Zeit. Unser fleißiges Helferlein Marisol war für euch dort unterwegs, hat ihre schönsten Looks für uns fotografiert und verrät euch, worauf das längst etablierte und trotzdem immer noch sträflich vernachlässigte Event besonders wert legt:

Eines ist mir nach meinem Besuch beim Green Showroom der Mercedes-Benz Fashion Week Berlin 2013 auf jeden Fall klar geworden: Wer sich mit schönen Kreationen schmücken möchte, muss nicht immer auf umweltschädliche Stücke zurückgreifen. „Grüne Mode“ kann nämlich nicht nur mit einem großartigen Image punkten, sondern auch ziemlich adrett daher kommen. Es wird schließlich nicht nur darauf geachtet, dass die Materialien biologisch produziert werden, sondern dass der ganze Kreationsprozess auch auf eine faire Art und Weise abläuft:

Angemessene Arbeitsbedingungen, unschädliche Färbemethoden, der Support von traditioneller Handwerkskunst und vor allem der biologische Anbau werden hier groß geschrieben. Die Veranstalter des Green Showrooms achten bei der Auswahl ihrer teilnehmenden Designern vor allem auf das Niveau des Designs, auf Qualität, Innovation und auf Umweltfreundlichkeit – und ich wurde nicht enttäuscht. Das bedeutet, es ist gar nicht mal so einfach, einer der Aussteller des Green Showroom zu werden. Nur Labels des gehobenen Segments der Branche, bei der mindestens 60 Prozent der Kollektion nachhaltig ist, dürfen hier präsentieren. Auch Luxus ist bei ihnen ein wichtiges Schlagwort. So sind die Locations immer schmucken Hotelsuiten oder Lofts, in denen der Besucher die verschiedenen Räume und deren Schätze entdecken kann. Der Green Showroom hat sich also auf das erhobene Klientell spezialisiert, welches sowohl auf Luxus als auch auf Nachhaltigkeit viel Wert legt. Endlich!

Als mir Nike und Sarah von dem Green Showroom erzählt haben und das Event fett in meinem Kalender markierten, wusste ich nicht wirklich, wie ich reagieren sollte. Würde ich wirklich etwas finden, dass mir gefällt? Alles recyclete Materialien mit dem Schwerpunkt Öko? Doch ich hatte mich getäuscht. Alleine die Location hätte nicht schöner sein können: ein bezaubernder Raum inmitten des Adlon Hotels. Und da stand ich also zwischen Haufenweise Fotografen, Einkäufern Redakteuren und Modeliebhabern.

„Mal sehen was mich erwartet“, dachte ich nur. Die Musik fing an und das erste Model kam zum Vorschein. Gleich die erste Kreation überzeugte und es sollte noch beeindruckender werden: Das hatte ich wirklich nicht erwartet. So viele schöne Kleider, Oberteile, Schuhe und Accesoires. Tatsächlich hätte ich mich am liebsten Backstage geschlichen und einige der hübschen Stücke mitgenommen. Und dass es sich hierbei um Ökomode handeln sollte, kann ich immer noch nicht ganz glauben.

Mein Fazit: Was gibt es Besseres als schön auszusehen und dabei auch noch die Umwelt zu schützen und nachhaltige Arbeitsmethoden zu fördern?

Wir befinden uns Heutzutage in einer materiellen Welt, in der es immer nur um das „Haben“ geht. Wir wollen viel, und zwar so viel wie möglich. Dass es der Welt dabei nach und nach an den Kragen geht, daran denken nur die wenigsten von uns. Und ich muss zugeben, ich gehörte bis jetzt auch dazu.

Das ist ja auch kein Wunder. Es ist doch toll durch eine Shoppingpassage zu schlendern und sich ein T-Shirt für gerade mal fünf Euro einzupacken. Aber dass es bei solch niedrigen Preisen nicht ganz mit rechten Dingen zugehen kann, kann man sich eigentlich denken. In der Umsetzung hapert das allerdings meist: Hauptsache etwas Flauschiges für wenig Geld ergattert, lautet das Credo.

Jedoch sind wir in einer Zeit, in der wir immer mehr auf die Welt achten müssten; und in vielen Bereichen klappt das mit der Umsetzung ja bereits auch hervorragend. Das Licht beim Verlassen eines Raumes ausknipsen, den Fernseher nicht auf Standby zu lassen, den Wasser-Verbrauch zu senken und Bio-Produkte vom regionalen Bauern zu kaufen, gehört mittlerweile zum etablierten Step One – langsam ist’s allerdings Zeit für den nächsten Schritt: Wieso also nicht dieses umweltbewusste Verhalten auch auf die Modewelt übertragen? So können wir uns beim Kaufen eines neues Stückes gleich doppelt gut fühlen: Einerseits haben wir etwas Schönes, Neues im Kleiderschrank und andererseits haben wir nicht nur dem Planeten etwas Gutes getan, sondern vor allem auch den Arbeitern vor Ort ein bisschen zurück gegeben.

Lieber zwei, drei Mal an den Modeketten vorbei gehen und stattdessen auf hochwertige Stücke aus der nachhaltigen Produktion sparen – das sollte allmählich unser Ziel werden, oder nicht?

Wer sich die gesamte Aussteller-Liste gerne mal genauer anchauen mag, der schaue einfach hier.
Die Kreationen für den Sommer 2013 findet ihr übrigens allesamt hier!

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