Im letzten Jahr hat’s angefangen. Unser treuer Wegbegleiter, die Strickmütze, wurde plötzlich in die Ecke geschmissen wie ein dreckiger Lappen, dort den ganzen Winter über vergessen oder zumindest teilzeit-vernachlässigt. Wer trendtechnisch den Riecher vorne hatte, griff eben lieber zur plüschigen Variante, als zur Beanie oder Bommelmütze. In diesem Winter sieht es kaum anders aus – Pelzmützen wohin man auch blickt. Ich persönlich mag die Optik sehr, weiß aber nicht, ob ich auf den Zug aufspringen soll. Denn inzwischen sehen geschätzte 5 von 10 Mädchen, die man auf der Straße trifft, zumindest von oben exakt gleich aus – dank uniformer Kopfbedeckung.
Wirklich traurig macht mich aber die Tatsache, dass so manch ein Modeverliebter für diesen Trend seine Prioriäten über Bord wirft, oder wahlweise die eigene Moral ein wenig ausdehnt. So greift man dann auch mal zur ach-so-hippen-Vintage-Variante – aus echtem Pelz. „Sind ja eh schon tot die Viecher und so sind sie zumindest nicht umsonst gestorben,“ lautet oftmals die entsprechende Ausrede. Ich sage: Fuck you. Pelz tragen ist ein Statement, egal ob frisch vom Tier oder aus dem Secondhand-Laden um die Ecke. Wenn, dann bitte 100% Fake. Danke.
Die hübschen Varianten aus Kunstpelz bekommt ihr…
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…und hier.
Modelexikon:
Die richtigen Russenmützen heißen Uschanka. Das Vorbild für die Uschanka wurde in den 1930ern beim finnischen Militär eingeführt, hat sich aber nach 1941 durch ihre Adaption und Gebrauch als russische Militärmütze über die ehemaligen Staaten des Warschauer Paktes hinaus international verbreitet. Inzwischen ist sie auch bei uns gelandet – gut so, denn der deutsche Winter wird irgendwie immer kälter.