Ihr könnt jetzt denken, sagen, schreien, was ihr wollt – aber Denitza Todorova aka Dena ist der derzeit heißeste Act Europas. Wenn nicht sogar der Welt. Denitza ist nicht nur das, sondern auch ein Genie. Sie macht mehr als Pop, mehr als Musik, sie macht alles – und zwar selbst. Melodien, Beats, Lyrics. Und auch an den Videos, die man in Dauerschleife ansehen muss, um zu begreifen, wie viel Vision, Konzept und Message in ihnen steckt, schraubt sie kräftig mit. Dena ist ein Mensch, den man eigentlich nicht beschreiben sollte. Weil keine Worte ihrem Wesen jemals gerecht werden könnten. Die in Bulgarien geborene Wahl-Berlinerin hat eine Aura, die einer außerirdischen Göttin mit Glitzer oben drauf gleicht. Einer, die trotz psychedelischer Anmut die besten Witze ihres Planeten erzählen kann, zur vertrauten Verpeiltheit neigt und trotzdem immer klar sieht.
Nachdem sie mit „Cash, Diamond Rings, Swimming Pools“ den Soundtrack zum Sommer raus gehauen hat, zwang sie uns mit „Thin Rope“ erneut in die Knie. Diesmal spricht sie uns mit „Guest List“ aus dem Herzen. Dena, ich hab‘ dich lieb. Und bevor ich noch mehr Unfug rede, lass‘ ich dich lieber selbst erklären, was du da treibst:
In Zusammenarbeit mit You Need To Hear This, der klugen Künstler-Plattform, und Noisey hat Dena zu ihrer neuen Single „Guest List“ ein neues Video gedreht, das ab sofort für euch online ist. Und dafür ging die Reise bis nach Osteuropa, in die Heimat Denas. Und mit Klick auf’s Bild könnt ihr euch das Ergebnis heute exklusiv ansehen!
Dena, um welches Gefühl geht’s im Track?
Im Text geht es ein bisschen darum sich ausgeschlossen zu fühlen und dann das beste daraus zu machen. Es geht um den Wunsch auf der „Gästeliste“ sein zu wollen, welche eine Statusmetapher ist, die sowohl in einem alltäglichen, als auch in einem gesellschaftlichen und sozialen Kontext funktioniert. Dieses Gefühl haben wir auch versucht in dem Video zu transportieren.
Kannst du bitte kurz zusammen fassen, was hinter DENA steckt, damit’s endlich jeder weiß? Ich meine… das ist ja trillionen Mal mehr als Pop.
Meinst du jetzt, ob die Buchstaben etwas bedeuten? DENA ist die Abkürzung von meinem Namen – Denitza – und die meinsten meiner Freunde nennen mich so schon seit immer. Es wird mit hartem E ausgesprochen, wie Lena oder Nena.
Dein Video spielt in deiner Heimat, Bulgarien – wieso genau dort?
Ich habe es aus diversen Gründen so gewollt. Zum einen ist das ein Track, den ich Beat-mäßig bewußt mit einem Balkan-vibe versetzt habe. Ich meine, ich komme da her! Alles schrie danach, dass wir nach Bulgarien fahren um es dort zu drehen. Mein Video-Crew bestand fast nur aus Bulgaren, Plamen Bontchev aus Berlin, mit dem ich das Konzept schrieb und der das Video gefilmt und geschnitten hat, Ivan Bontchev, der in Milano lebt, aber auch gebürtiger Bulgare ist, hat Styling gemacht. Zusammen wollten wir mit einer Ästhetik arbeiten, die es in Deutschland nicht wirklich gibt und die für viele Bulgaren als banale Realität empfunden wird, aber für uns, dadurch dass wir nicht mehr da leben, sehr spannend war. Außerdem wollte ich mich mit einem einzigartigen Phänomen außeinander setzen, welches mir aus nirgendwo anders bekannt ist – die jährlichen Abi-Bälle Veranstaltungen in Bulgarien. Die sind extrem mit dem Wunsch verbunden König/in für eine Nacht zu sein. Die Abi-Parties verlaufen dort oft ein bisschen wie Oscar-Verleihungen, und kontrastieren voll zu der Umgebung und allem. Darin sah ich die beste und offensichtlichste Möglichkeit die Metapher der „Gästeliste“ umzusetzen.
Und was hat es mit dem Styling auf sich?
Wir wollten dafür zwischen zwei Welten arbeiten – auf der einen Seite die Kitsch-Realität der Abiturienten reflektieren, auf der anderen Seite mit zeitgenössischen Styles arbeiten. Alles in einem ist das Video sehr von Kontrasten geprägt, soziale, visuelle und überhaupt. Ich bin Ivan Bontchev super dankbar, dass er den Vibe sofort verstanden hat und es super geclickt hat und freue mich auf alles was demnächst kommt.
Ich sag jetzt nur mal: „Casual Greek Goddess“…. und du so?
Ja, das ist mir neulich eingefallen als eine neue Stilbeschreibung, die Größenwahn mit Bodenständigkeit kombiniert. Style mäßig auch ein effektiver Kontrast-modus, oder?
Ich bin ja ein großer Fan von deinen weirden visuellen Elementen – aber hat die Kutsche wirklich eine Bedeutung, oder war’s ein Geistesblitz?
Das war Plamen Bontchevs Idee. Als wir das Konzept visualisiert haben, hat er ein Bild gesehen von den 90ern aus Bulgarien, wo 2 Männer ein altes Lada auf einer Pferde Kutsche transportieren. Das wollte er sofort nachstellen, was natürlich installationstechnisch ein bisschen schwierig war. Also musste der Pferdekutscher alleine mit mir drauf. Bzw ich mit ihm. Das war ein krasses und rührendes Erlebnis, diese Feldarbeiter kennenzulernen und den ultimativen Back-To-The-Roots Erlebnis dadurch zu haben.
Du erdenkst alles selbst – deine Musik, deine Geschichten und Videos. Muss man da ein bisschen irre für sein?
Normal Surround! Niemand wird für dich was machen, wenn du nicht die treibende Kraft deinen Ideen bist. Außerdem ist es auf keinen Fall so, dass ich alles alleine mache! Ich arbeite mit dem besten Team der Welt, und wir glauben hundert Prozent ineinander – mein Produzent Jonas Verwijnen, und allen visuellen Künstlern mit denen ich das Glück habe zu arbeiten. Das ist eigentlich das Wichtigste – gute Leute zu finden, mit denen man zusammen Ideen realisiert.
Ich liebe dich – was liebst du?
Aw danke Niki! Ich liebe Musik. Und dich auch!
Merci und Powpow!
In freundlicher Zusammenarbeit mit Philipps.