Wäre ich nicht längst ein bisschen in die fabelhafte Rosie verknallt, dann wäre ich es spätestens jetzt. Die Frontfrau der absurd talentierten Band „Ballet School“ trifft Töne, von dessen Existenz ich bisweilen nur zu träumen wagte und klingt dabei so außerirdisch magisch, dass man meinen könnte, ein paar blaue Männchen mit Antennen auf dem Kopf hätten ihr netterweise ein paar zusätzliche Gene eingepflanzt. Passend dazu trägt die Central St. Martins Absolventin im Video zum neuesten Track „Crush“ nixenhaftes Haar und bewegt sich damit optisch irgendwo zwischen Courtney Love, Gwen Stefani und Sailor Merkur. Noch mehr Freude als das Ansehen des Ballet School Trios macht allerdings das Anhören dieser halb psychedelischen, halb tanzbaren Musik, die mal nach The Cure, mal nach Madonna und sehr häufig sehr einzigartig klingt. 21st Century Pop par exellence.
„Crush“ ist die Vertonung von einer Tonne verpasster Möglichkeiten, von Leichtsinn und Liebe, von der Sehnsucht nach dem Unerreichbaren. Ich möchte mich fortan jeden Abend in dieses Lied kuscheln und mich mit Rosies Stimme zudecken. Amen.