Das Gute ist: Ich komme gar nicht erst in den Versuch, Tierfell auszuführen, weil mir die Optik überhaupt rein gar nicht gefällt. Fell am Kragen oder Allover-Pelz ist daher nicht nur aus moralischen Gründen mein persönliches No-Go, sondern eben auch dem persönlichen Geschmack geschuldet. Auch Fake Fur konnte ich bislang irgendwie nicht besonders viel abgewinnen – nicht, weil es billiger ausschaut und nicht ans Original heranreicht, sondern weil es gleichzeitig auch irgendwie als Werbe-Plakat für eine ziemlich fragwürdige Industrie funktioniert. Aber wie gesagt: Ich hab‘ Glück gehabt, weil’s meinen Geschmack einfach nicht trifft. Zumindest bisher:
Seit zwei Saisons mischt die britische Designerin Hannah Weilands Label „Shrimps“ im „Fake Fur“-Business mit, wird von Style.com als „The next big thing“ gefeiert und punktet nicht nur durch die wohl farbenfrohste Interpretation von Wuschelkleidung, sondern auch durch eine ziemlich ironische Präsentation, ein wunderbar originelles Lookbook und ein obendrein gelungenes Kampagnen-Video:
Shrimps World from Shrimps on Vimeo.
Wenn Fake Fur so artyfarty daher kommt, sich selbst und ganz typisch britisch am wenigsten ernst nimmt und gerade deshalb ein so sympathisches Image verpasst bekommt, dann werd‘ selbst ich um den Finger gewickelt. Bislang können wir euch die Kollektion nur im Video-Format zeigen – das Lookbook folgt ganz bald.
Hannah wurde vom Erfolg ihres Labels „Shrimps“ nämlich so überrumpelt, dass einfach alles viel zu schnell ging. Herzlichen Glückwunsch, du Verrückte.
Und wonach sieht Shrimps aus? Nach Popeye meets Chupa Chups, nach Hubba Bubba und Trash-Königin und ein bisschen nach Twiggy trifft Pril-Blume. Eine Mischung aus allem Verrückten, das allerdings ebenso adrett kombiniert werden kann. Der Trägerin jedenfalls sind keine Grenzen gesetzt: Ausrasten oder einfach nur für einen Farbklecks sorgen.
Jede „Shrimps“-Kreation trägt übrigens einen Hundenamen. Schon klar.
Hier werdet ihr fündig. Aber erschreckt euch nicht beim Preis.